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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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schiefe, freundliche Lächeln aufgesetzt und wirkte nervös, aber vor allem hoffnungsvoll.Nichts deutete darauf hin, dass er mich umbringen und in irgendeinen Graben schmeißen wollte.
    Außerdem war ich zur Hälfte Vampirin und zur Hälfte Hexe. Ich konnte schon auf mich aufpassen.
    Ich wollte irgendetwas sagen, um die Situation normaler zu machen. „Wie heißt diese Band?“ Ich deutete auf das Radio, das leise lief.
    „Gefällt sie dir? Sie heißt Flogging Molly.“
    „Klingt irisch.“
    Er nickte. „Ja, die sind geil. Hier, hör dir das mal an. Das ist mein Lieblingssong.“ Er drehte die Lautstärke hoch und sprang zum nächsten Titel vor.
    Ich nahm die Plastikhülle, die zwischen unseren Sitzen klemmte, und las auf der Rückseite die Titel durch. Im Moment lief If I Ever Leave This World Alive .
    Weil wir gleich sterben? meldete sich meine blöde Fantasie, bevor ich ihr sagte, dass sie die Klappe halten sollte. Statt mir vom Titel Angst einjagen zu lassen, hörte ich einfach auf die Musik und nickte im Takt mit.
    Kurz darauf bremste Ron ab und bog in eine asphaltierte Straße ein, die bald in einen Feldweg überging.
    Die Scheinwerfer glitten über einen grünen Ford F150, der weiter vorne neben dem Weg parkte.
    „Das sieht doch aus wie …“, setzte ich an.
    „Ja, das ist Annes Auto. Was macht sie bitte schön hier?“ Er klang nicht gerade begeistert.
    „Habt ihr euch nicht verabredet?“
    Er schüttelte den Kopf und parkte ein paar Meter hinter ihr. Aber er ließ die Scheinwerfer brennen.
    Anne stieg mit finsterer Miene auf der Fahrerseite aus. Sie ging zum Heck und ließ die Klappe so laut herunterknallen, dass ich zusammenzuckte.
    Auch Ron und ich stiegen aus. Er wirkte genauso verwirrt wie ich.
    „Anne, was hast du …“, fragte er.
    „Natürlich Wildschweine jagen“, unterbrach sie ihn. „Habe meinenBogen und alles dabei. Onkel Danny konnte heute nicht mitkommen, also wollte ich allein für ein paar Stunden losziehen.“
    Ron starrte sie an. „Allein? Du wolltest allein jagen gehen? Bist du verrückt? Du könntest dabei draufgehen!“
    Sie zog die Augenbrauen hoch und blinzelte ihn mit Unschuldsmiene an. „Ja, klar. Warum denn nicht? Du machst das doch auch ständig. Außerdem nimmt der Wildschweinbestand hier überhand, das weiß doch jeder. Morgen ist Halloween. Wenn wir nicht vorher so viele Wildschweine wie möglich erlegen, sind die ganzen verkleideten Kinder in Gefahr.“
    „Nein.“ Er ging einen Schritt auf sie zu. „Auf keinen Fall. Ich lasse nicht zu, dass du hier allein …“
    Sie verzog die Lippen zu einem finsteren Grinsen. „Ach, bitte. Vergiss es, du Höhlenmensch. Das war nur ein Witz, so blöd wäre ich nicht. Ich bin nur hergekommen, weil du gesagt hast, dass du mit Savannah hier reden wolltest.“
    Als er überrascht reagierte, lachte sie trocken auf. „Hast du wirklich geglaubt, du könntest bei meiner besten Freundin so eine Bombe platzen lassen, ohne dass ich für sie da bin? Wohl kaum.“ Sie sprang auf die Heckklappe und klopfte mit der Hand neben sich. „Setz dich, Sav. Mach es dir zur Märchenstunde lieber bequem. Ron redet gern viel.“
    Ich hatte keine Ahnung, was hier los war. Und ich war nicht sicher, ob ich ihre Gedanken lesen wollte, um es besser zu verstehen. Obwohl wir im Freien waren, stand zwischen ihnen geradezu die dicke Luft.
    Um das letzte bisschen Frieden zu wahren, setzte ich mich neben sie und wartete auf Ron.
    Er seufzte, rieb sich mit einer Hand über den Nacken und starrte im Scheinwerferlicht seines Autos auf den Boden. Kurz zögerte er, dann fing er an. „Also, Savannah, erinnerst du dich noch an dieses Buch aus der Bücherei, über das wir uns unterhalten haben? Das über die Mythen und Legenden von Osttexas?“
    Ich nickte.
    „Und weißt du noch, was ich dir über die schwarzen Panther erzählt habe, die mit den irischen Siedlern hergekommen sind?“
    „Klar“, sagte ich. „In der alten Heimat haben sie ihren Besitzern geholfen, ihre Burgen zu verteidigen, und in Amerika waren es die Häuser, bis die Menschen sie freigelassen haben.“
    Er verzog das Gesicht. „Na ja, erstens waren die Siedler nicht ihre Besitzer. Zweitens waren diese schwarzen ‚Katzen‘ die Hüter. Sie haben sich mit den irischen Siedlern verbündet, bis sie nicht mehr gebraucht wurden. Und drittens waren diese Siedler nicht einfach irgendwelche irischen Einwanderer. Sie waren der Clann.“
    Warum musste alles mit dem Clann zu tun haben? „Deshalb dachtest

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