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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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schroff und unnatürlich von ihren blutroten Haaren ab.
    Sie wurde richtig zur Vampirin.
    Ihr Blick glitt zu seinem Hals hinab, und sie sagte etwas zu ihm, das ich nicht hören konnte. Dylan riss die Augen auf.
    Vor lauter Angst und Entsetzen ließ Dylan seinen geistigen Schutzwall fallen, und ich konnte seine Gedanken hören.
    Mein Gott, sie tut es wirklich, dachte er. Sie will mich hier vor allen Leuten umbringen. Sieh sie dir nur an! Ihr ist völlig egal, wer es mitbekommt.
    Ich sah mich um, weil ich Angst hatte, dass wir bald Zuschauer anziehen könnten. Zum Glück interessierte niemanden, was Dylan mit seiner neuesten Eroberung vor den Schließfächern trieb. Alle waren zu beschäftigt damit, zum nächsten Klassenzimmer oder indie Mittagspause zu gehen, bevor es wieder klingelte.
    „Vielleicht sollte ich dir doch geben, was du willst.“ Sie beugte sich noch etwas weiter vor und sah ihm wieder in die Augen. „Das willst du doch, oder? Dass ich die Kontrolle verliere und dich beiße? Dabei verstehe ich nur nicht, ob dich dein Daddy darauf angesetzt hat oder ob du ganz allein auf diese Idee gekommen bist.“
    Als Dylan ihren Atem auf seiner Wange spürte, ging er stöhnend in die Knie.
    „Na, na, na, wir sind noch nicht fertig.“ Als sie noch mehr Energie freisetzte, damit Dylan stehen blieb, wurden auch die Stiche auf meiner Haut schmerzhafter. „Wo war ich gerade? Ach ja, wir haben darüber geredet, wie sehr du dir wünschst, dass ich dich beiße.“
    Ja, mach schon, dachte Dylan. Ich war baff. Schlag deine Zähne in mich.
    Wow. Er war ja ganz versessen darauf, dass sie die Kontrolle verlor.
    „Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, wandte sie ein. „Soll ich dich beißen, weil dein Vater dann leichter Clann-Führer wird und aufhört, dich mit Magie zu bestrafen? Oder stehst du auf Vampire?“
    „Ich habe keine Ahnung, was du da redest, du Freak“, stieß Dylan zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Aber in seinen Gedanken konnte er die Wahrheit nicht verbergen.
    Beides. Ich will wissen, wie es sich anfühlt, und Dad wird dann aufhören .
    Plötzlich sah ich seine Erinnerungen. Tausendfach zuckte durch seinen Kopf, wie er sich vor Schmerzen wand, während sein Vater ihn immer wieder mit Energiestößen traktierte, weil Magie, im Gegensatz zu Fäusten, keine Spuren hinterließ.
    Mir drehte sich der Magen um. Oh Mann. „Dylan, warum hast du nie was gesagt?“
    Erst jetzt bemerkte Dylan mich. Er verdrehte die Augen in meine Richtung, weil Savannah nicht zuließ, dass er seinen Kopf bewegte.
    „Tristan! Alter, sie zaubert!“
    Es klingelte zum zweiten Mal, und der Flur leerte sich. Ich sah mich um. Sogar die Zickenzwillinge hatten sich verzogen, wahrscheinlich aus Angst, dass Savannah sich die beiden vorknöpfen würde, wenn sie mit Dylan fertig war. Außer uns dreien war niemand hier. Wir mussten dieses Chaos irgendwie umdeuten, sonst würde der kleine Clann-Spion loslaufen und einen Lynchmob für Savannah organisieren.
    Es war riskant, aber ich machte in der plötzlichen Stille einen Schritt auf sie zu und legte Sav eine Hand auf die Schulter.
    „Das bildest du dir ein, Dylan. Savannah würde nie einen neuen Krieg riskieren, schon gar nicht in so einer angespannten Lage. Sie kennt die Regeln. Da würde sie doch nicht zaubern lernen.“
    „Aber sie zaubert doch gerade!“, wiederholte er mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    „Tristan, er will, dass ich ihn beiße“, murmelte sie. „Ist es wirklich verboten, wenn er darum bettelt?“
    Ich drückte ihre Schulter. Nicht, Sav. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Vertrau mir jetzt, bitte. Du hast ihm eine Scheißangst eingejagt. Das reicht für heute. Noch mehr Energie, und die erwachsenen Nachfahren kommen angerannt. Vielleicht sind sie schon unterwegs .
    Sie sah mich finster an. Noch zögerte sie, aber wenigstens hörte sie mir zu.
    Vertraust du mir? Darf ich uns aus diesem Schlamassel hier rausholen? , fragte ich sie stumm.
    Enttäuscht verzog sie den Mund. Aber sie seufzte und nickte knapp.
    Während sie ihre Energie zurücknahm, fuhr ich meine hoch und hielt Dylan jetzt selbst fest.
    „Spinn doch nicht rum, Dylan“, sagte ich laut. „Ich benutze hier Magie, sonst niemand. Und bevor du zu den Ältesten rennst, um dich zu beschweren, denk daran, wer damit angefangen hat. Sie haben allen befohlen, Sav in Ruhe zu lassen. Was glaubst du wohl, wie sie reagieren, wenn sie hören, dass du dich mit einer Vampirin angelegt und den

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