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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Dylan hatte Anne bedroht. Was hättest du denn gemacht?“
    „Du hättest mich um Hilfe bitten sollen.“
    Sie seufzte. „Ich bin es leid, ständig jemanden um Hilfe zu bitten. Ich musste erwachsen werden und meine Probleme endlich mal selbst lösen.“
    Sie schlang die Arme um sich und wandte den Blick ab.
    Wie konnte eine Halbvampirin, die angeblich eine Gefahr für mich und jeden anderen Nachfahren war, so zerbrechlich wirken?
    Mein Magen verkrampfte sich. Ich hätte sie gern in den Arm genommen und ihr gesagt, dass sie nicht allein war, dass ich für sie da war. Aber das wollte sie nicht hören.
    Wir blieben noch sitzen. Die hitzige Atmosphäre zwischen uns kühlte sich schnell ab, bis es unbehaglich wurde.
    „Die Nummer gerade war riskant“, sagte ich.
    Sie zog ihre Schuhe wieder an, stand auf und ging auf den Haupteingang zu. „Du kannst es einfach nicht lassen, mich ständig herumzukommandieren, was?“
    Ich folgte ihr auf den Hauptflur. „Sav, das ist mein Ernst. Seit Nachfahren gestorben sind, ist die Lage noch angespannter geworden. Wenn du Dylan zu viel Angst einjagst, könnte alles Mögliche passieren.“
    „Was du nicht sagst!“ Ihre Wangen röteten sich.
    Mir fielen Dylans abgedrehte Gedanken über sie ein, und ich musste wegsehen. Unglaublich, dass er so durch den Wind war.
    „Wusstest du das mit seinem Dad? Dass er Dylan mit Magie quält?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das hat er mir nie gesagt, ehrlich.“ Ich wünschte nur, er hätte es. Der Clann hätte das beenden können. Entweder hätte er Mr Williams gezwungen, damit aufzuhören, oder er hätte Dylan weggeholt.
    „Er tut mir leid. Er hat es nur wegen seinem Dad auf uns abgesehen. Sie wollen dich dazu bringen, die Regeln zu brechen, damit dein Vater sich entscheiden muss, ob er dich beschützt oder die Clann-Regeln durchsetzt. Sie glauben, dass er dich dem Clann vorziehen würde und sie darauf drängen könnten, einen anderen Anführer zu wählen.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Was sein Vater macht, ist falsch. Aber das entschuldigt Dylan noch lange nicht. Er trifft immer noch eigene Entscheidungen. Und er muss nicht bei den politischen Spielchen seines Vaters mitmischen.“
    Als wir den Haupteingang erreichten, hielt ich ihr die schwere Metalltür auf und ließ sie vorgehen.
    Sie tauchte stirnrunzelnd unter meinem Arm hindurch nach draußen. „Ach, soll er seinen Eltern einfach nicht gehorchen und sich ständig bestrafen lassen?“
    „Nein, natürlich nicht. Er muss seinem Vater einfach die Stirn bieten oder zu Hause ausziehen.“
    „Und wenn er das nicht kann? Was, wenn sein Dad zu stark ist und er nirgendwohin gehen kann? Nicht jeder hat Geld und Macht bis zum Anschlag.“ Sie verschränkte die Arme und ging schneller.
    Ich konnte problemlos mithalten. Die Spitze über das Geld überhörte ich einfach. „Dylan ist ein Nachfahre. Der ganze Clann würde ihm helfen. Er muss nur fragen.“
    Mal davon abgesehen, dass er es mir hätte erzählen können, statt mir in den Rücken zu fallen.
    Als stummen Widerspruch schüttelte sie den Kopf.
    „Was denn, glaubst du, der Clann würde ihm nicht helfen? Komm schon, Sav, sie sind vielleicht nicht perfekt, aber so schlimm sind sie auch wieder nicht.“
    Mit einem Schulterzucken bog sie auf die Rampe ab, die zum Fußweg vor der Cafeteria führte. „Sie hatten kein Problem damit, meine Großmutter zu entführen und zu foltern.“
    „Das war ein Fehler. Meine Eltern waren verzweifelt, außer sich. Sie konnten nicht klar denken. Sonst hätte mein Vater das nie zugelassen.“
    Sie kniff die Lippen zusammen und lief stumm die Rampe hinunter.
    Obwohl ich heute nichts essen wollte, damit ich mich nicht mit den wütenden Charmers und Nachfahren herumschlagen musste, folgte ich Savannah. Ich wollte so lange wie möglich mit ihr reden, auch wenn wir schon schönere Gespräche geführt hatten. Wenn ein Streit mit ihr alles war, was ich bekommen konnte, würde ich ihn nehmen.
    Als wir auf den nächsten Eingang zuliefen, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen: „Wo wir schon von Fehlern reden – willst du was dazu sagen, dass du Dylan fast gebissen hättest?“
    Sie verdrehte die Augen. „Ich wollte ihn nur erschrecken. Ich hätte ihn doch nicht gebissen. So was mache ich nicht.“
    „Nie?“
    „Nie.“
    „Du hast noch nie jemanden gebissen.“
    „Nein!“
    Vor den Türen blieben wir stehen. „Aber da drin sehe ich dich auch nie etwas essen.“ Ich deutete mit einem Daumen auf die

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