Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
Vom Netzwerk:
Cafeteria.
    „Mein Dad besorgt mir einmal die Woche gespendetes Blut. Ich komme nur jeden zweiten Tag her, um meine Freundinnen zu sehen, weil wir keine Fächer mehr zusammen haben.“
    „Gespendetes Blut? Das klingt ja gar nicht so schlimm.“ Vielleicht hatte man es als Vampir heutzutage viel leichter, als ihr Dad es dargestellt hatte. Sie könnten sogar schon eigene Blutbanken mit Lieferservice haben. Wahrscheinlich konnte man Blut genauso leicht bestellen wie Pizza.
    Sie schnaubte. „Es ist trotzdem schlimm, Tristan. Blut von anderen Leuten zu trinken macht schon Probleme.“
    „Ach ja? Was denn für welche? Musst du dich entscheiden, welcher Bluttyp dir am besten schmeckt?“
    „Nein, aber ich nehme jedes Mal auch die Erinnerungen von diesemMenschen auf. Schöne, schlechte, verrückte, langweilige, alles trifft mich wie eine Flut, und ich kann stundenlang nichts dagegen tun. So etwas wünsche ich niemandem. Nicht mal Dylan.“
    „Oder mir?“
    „Dir schon gar nicht“, flüsterte sie.
    „Solltest du diese Entscheidung nicht mir überlassen?“
    Sie reckte das Kinn vor. „Nein. Selbst wenn eine Verwandlung bei dir wie durch ein Wunder funktionieren würde, könntest du die Konsequenzen gar nicht abschätzen, bevor es zu spät ist. Später kannst du es bedauern, so viel du willst, aber du kannst es nicht mehr rückgängig machen.“
    „Ich würde es nie bedauern, die Ewigkeit mit dir zu verbringen.“
    Sie schluckte schwer und wandte den Blick ab. Nach langem Schweigen sah sie mir endlich in die Augen, wechselte aber das Thema. „Ich habe das mit dir und Bethany gehört. Tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat.“
    „Ich dachte, du wolltest nicht, dass ich ihr weiter was vormache.“
    „Ich wollte, dass du mit ihr glücklich wirst. Und wenn das nicht ging, dass du ehrlich zu ihr bist.“
    Ich starrte sie an und prägte mir ihr Gesicht ein. Jede Kontur, die feinen Locken an ihren Schläfen, ihre Haut, die wie eine Perle schimmerte. „Du hattest recht: Ich habe ihr etwas vorgemacht. Aber ich schwöre dir, dass es mir nicht klar war. Als ich es endlich begriffen habe, habe ich ihr die Wahrheit gesagt.“
    Sie zog einen Mundwinkel herab. „Danach zu urteilen, wie die Charmers reagieren, ist es bei ihr nicht besonders gut angekommen.“
    „Nein, kann man nicht sagen.“ Verlegen lächelte ich sie an. Ich war froh über ihr Mitgefühl, auch wenn ich es nicht verdient hatte.
    Als sie die Tür öffnete, hielt ich den Rahmen fest, um ihr noch einmal nah zu sein.
    „Hey, Sav.“
    Sie blieb stehen und drehte sich um. Sie war so nah, dass ich sie hätte küssen können.
    „Pass auf dich auf, ja?“ Ich hätte so gern ihre Wange berührt. „Egal, was ich ihnen erzähle, Dylan und die Zwillinge sind jetzt bestimmtmisstrauisch. Vielleicht provozieren sie dich wieder, damit sie den Erwachsenen beweisen können, dass du dich nicht an die Regeln hältst. Du darfst nicht noch mal die Kontrolle verlieren. Dafür bist du zu stark. Du bist stärker als sie.“
    Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie mir in die Augen sah. „Danke, Tristan.“
    Dann ging sie hinein und ließ die Tür zwischen uns zufallen.
    Ich holte tief Luft und zog einen neuen verzauberten Kaugummi aus der Tasche.

29. KAPITEL
    D iese Woche zog sich ganz schön hin. Mom und Dad brüllten mich abwechselnd über das Telefon an und drohten mir, weil ich den Talisman verbrannt hatte. Aber ich weigerte mich standhaft, einen Schutzzauber zu tragen und damit womöglich Savannah zu verletzen. Ich sagte ihnen, dass es mir egal war, ob sie mir wieder Hausarrest verpassten, nach Hause flogen und mir befohlen, einen Talisman zu tragen, oder Emily und Mrs Faulkner auftrugen, tagelang an meine Zimmertür zu hämmern und mich anzuschreien. Ich würde es nicht tun, und damit hatte es sich.
    Mom rastete fast völlig aus. Dad versprach, dass wir uns unterhalten würden, wenn sie nächste Woche nach Hause kämen. Das war vorerst sein letztes Wort.
    Die restliche Woche war ich damit beschäftigt, in jeder freien Minute weitere Abwehrzauber gegen die Vampirtalismane anzufertigen. Dylan und die Zickenzwillinge trugen, wie alle anderen Nachfahren an der Schule, nur einen Talisman, aber zusammen brauchten sie meine Abwehrzauber an einem Tag auf. Obwohl ich mich mit Energie auflud, war ich abgelenkt und lieferte am Freitag beim Auswärtsspiel eine miese Leistung ab. Am Ende schickte mich Coach Parker wütend für den Großteil des Spiels auf die Bank.
    Am

Weitere Kostenlose Bücher