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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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konnte nicht. Nicht mit einer Halbvampirin an der Schule, die nicht gegen die Talismane immun ist. Sie hat sich nicht ausgesucht, was sie ist, genauso wenig wie ich. Warum sollte sie für etwas büßen, das so weit weg passiert?“
    Dad zog die Mundwinkel herab und rieb sich über das bärtige Kinn. „Weißt du, das hat deine Mom wirklich verletzt. Sie hat denTalisman selbst angefertigt.“
    „Ja. Ich weiß, dass sie wütend war. Trotzdem war es nicht richtig. Und es ist ja nicht so, dass ich mich nicht anders schützen könnte.“
    Er nickte bedächtig. „Das habe ich deiner Mutter auch gesagt, als sie geweint hat und fast krank vor Sorge wurde, weil ihr armer kleiner Junge völlig schutzlos ist.“
    Über diesen plumpen Versuch, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, hätte ich fast die Augen verdreht.
    Er seufzte. „Sie ist wütend, aber sie fängt sich schon wieder. Ist sonst noch etwas passiert, als wir weg waren?“
    Die Frage überraschte mich. Er klang, als wollte er eine Art Bericht hören. „Hm, eigentlich nicht. Na ja, es gab ein kleines Problem mit Dylan. Er ist mit zwei Talismanen in die Schule gekommen. Aber ich habe mit ihm darüber geredet.“
    „Ach ja? So wie wir jetzt?“ Er beugte sich grinsend vor.
    „Ich … äh, es kann sein, dass ich einen seiner Talismane verbrannt habe.“ Als Dad die Augen aufriss, fügte ich hinzu: „Aber ich habe ihm das Armband vorher abgerissen. Und ich habe aufgepasst, dass es niemand sieht.“
    „Also sollte ich damit rechnen, dass Dylans Vater jeden Moment anruft und sich beschwert?“
    „Könnte passieren.“ Ehrlich gesagt wunderte es mich, dass Mr Williams nicht längst angerufen hatte. „Aber vielleicht hat er seinem Dad gar nichts davon erzählt. Wir hatten davor einen kleinen Streit, weil Dylan vor ein paar Wochen Savannahs Pick-up zerlegt hat. Und heute hat er die Faulkner-Zwillinge dazu angestiftet, ihr neues Auto zu demolieren.“
    Dad fluchte leise. „In Ordnung, ich kümmere mich darum.“
    Zögernd sprach ich weiter. „Wenn du mit Mr Williams redest, frag ihn doch, warum er Dylan mit Magie bestraft. Er zwingt seinen Sohn dazu, mich zu provozieren, damit ich die Regeln breche und du eine Dummheit machst. Sie wollen dich als schwach hinstellen. Als würdest du deine Familie über die Clann-Gesetze stellen, damit sie nach einem neuen Anführer schreien können. Und wenn Dylan es nicht schafft, mich oder Sav wütend zu machen …“
    Dad kniff die Augen grimmig zusammen. „Das kann doch nichtwahr sein. Benutzt er wirklich Magie, um seinen Sohn zu bestrafen?“
    Ich nickte. „Das hinterlässt keine Spuren, also gibt es auch keine Beweise dafür.“
    Wieder fluchte Dad. „Ich werde mit den Ältesten darüber reden. Wir lassen uns etwas einfallen, um das zu unterbinden. Es würde Mr Williams nur recht geschehen, wenn sein Plan nach hinten losginge und wir ihn aus dem Clann verbannten.“
    Plötzlich wurde mir leichter zumute. Anscheinend hatte ich doch befürchtet, dass der Clann Dylan nicht richtig helfen würde.
    „Danke, Dad“, sagte ich und wollte aufstehen.
    „He, erzähl mal, wie das Spiel gelaufen ist. Es tut deiner Mom und mir leid, dass wir nicht zusehen konnten.“
    Okay, Dad vielleicht. Aber wir wussten beide, was Mom von Sportarten hielt, bei denen die Gefahr bestand, dass Nachfahren ihre Fähigkeiten verrieten. „Ihr habt nicht viel verpasst. Ich war richtig mies. Bei allem, was im Moment so los ist …“
    „Fällt es dir schwer, dich auf das Spiel zu konzentrieren?“
    Ich nickte.
    „Tja, hoffentlich finden wir bald Antworten, mit denen wir alle zufriedenstellen können, sodass sich die Wogen glätten.“
    „Glaubst du wirklich, was du am Telefon gesagt hast? Dass die Morde vielleicht einen Angriff durch Vampire vortäuschen sollen?“
    Dad hob kurz die breiten Schultern. „Es ist immer möglich, dass jemand die alten Ängste ausnutzen will. Soweit wir wissen, könnte auch ein Nachfahre dahinterstecken. Ich war mit deiner Mutter in der Leichenhalle. Ich habe die Leichen gesehen und …“ Er schluckte schwer und räusperte sich, bevor er weitersprach. „Sagen wir einfach, ich habe das Gefühl, dass die Situation nicht so offensichtlich ist, wie deine Mutter es gerne hätte.“
    „Ich verstehe ja, dass Vampire für uns gefährlich sind. Aber was soll dieser ganze Hass? Die Menschen hassen doch auch Löwen und Tiger nicht, weil sie sich wie Löwen und Tiger benehmen. Außerdem sind wir für die Vampire genauso gefährlich

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