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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Und ihr Vater hätte meinem nie etwas getan. Er hat früher zum Rat gehört. Der Friedensvertrag ist ihm viel zu wichtig, um einen neuen Krieg zu riskieren.“
    „Er ist immer noch ein Vampir“, widersprach Officer Talbot gehässig. „Wenn ein älterer Vampir es ihm befohlen hätte, hätte er gehorchen müssen.“
    Das war lächerlich. Ich nahm das Telefon, das in der Küche hing,und wählte Savannahs Nummer, die ich auswendig kannte. Hoffentlich hatte sie, seit wir Schluss gemacht hatten, keine neue bekommen.
    Beim vierten Klingeln meldete sie sich zögerlich. „Hallo?“
    „Sav …“, setzte ich an.
    Officer Talbot nahm mir das Telefon aus der Hand. „Wo waren Sie und Ihr Vater heute zwischen 17 und 19 Uhr?“
    „Wer ist da?“ Jetzt klang ihre Stimme schon fester.
    „Beantworten Sie bitte einfach die Frage“, verlangte Officer Talbot.
    „Wir waren zu Hause. Warum? Wer ist da?“
    Der Polizist beendete das Gespräch. „Ich finde, wir sollten sie trotzdem zu einem Verhör holen.“
    „Hören Sie, entweder vergeuden Sie Ihre Zeit und erklären das morgen meiner Mutter, oder Sie versuchen herauszufinden, wer das wirklich getan hat. Dem Alter nach war der Typ vielleicht ein Student, Sie könnten bei den beiden Colleges und der theologischen Hochschule anfangen …“
    „Und was sollen wir ihnen sagen, junger Mann?“, unterbrach mich Dr. Faulkner. „Wir haben keine Anhaltspunkte. Keinen Namen, keine Fahrzeugbeschreibung, kein Nummernschild. Er könnte von überall her sein. Und wenn wir einen Phantomzeichner rufen würden, würden die Öffentlichkeit und die landesweite Presse Wind davon bekommen. Es wird so schon schwer werden, einen Skandal zu vermeiden, weil dein Vater sehr bekannt und ein angesehener Geschäftsmann war. Ganz zu schweigen davon, dass deine Eltern viel Wohltätigkeitsarbeit geleistet haben.“
    „Aber …“
    „Lass uns ein Stück gehen.“ Dr. Faulkner ging zur Haustür. Ich folgte ihm, obwohl es ungewohnt war. Wir benutzten immer nur die Tür von der Garage zur Küche.
    Draußen wandte er sich zu mir um. „Ich weiß, dass du den Mörder deines Vaters finden willst. Glaub mir, das wollen wir alle. Und der Clann wird noch lauter nach Rache schreien, wenn er hört, dass sein Anführer ermordet wurde. Aber wenn die Presse mitbekommt, dass er von jemandem getötet wurde, der sich auch nurals Vampir ausgegeben hat, sucht sich jeder Nachfahre den nächsten Vampir, um ihn zu pfählen oder zu verbrennen. Dein Vater war sehr beliebt, und wir werden ihn schmerzlich vermissen. Aber du musst das den Clann diskret regeln lassen, sonst ist der Friedensvertrag, für den dein Vater und dein Großvater ihr Leben lang gearbeitet haben, auf einen Schlag vernichtet.“
    „Was soll ich denn Ihrer Meinung nach machen?“ Er glaubte doch wohl nicht im Ernst, ich würde wie ein dummes Kleinkind rumsitzen und darauf warten, dass die Erwachsenen sich um alles kümmerten.
    „Ich will nur sagen, dass wir so vorgehen sollten, dass wir kein Aufsehen erregen. Wir fassen den Mörder, verlass dich darauf! Das müssen wir, sonst hören sie nie auf, und keiner von uns ist mehr sicher. Aber wir sollten das zwischen uns und den Vampiren ausmachen und die Medien und alle anderen heraushalten.“
    „Was ist mit Savannah und ihrem Vater? Talbot hat gesagt, dass er sie verhören will. Und Sie wissen, dass der Vampirrat darauf empfindlich reagieren würde.“
    „Überlass ihn nur mir. Ich setze ihn schnell auf die richtige Spur.“
    Ich seufzte. Ich war müde, und plötzlich fühlte ich mich viel älter als siebzehn. „Was machen wir mit Dad?“ Meine Stimme klang heiser, ich musste mich räuspern. „Ich glaube, Mom schafft es nicht, so schnell schon wieder eine Beerdigung zu organisieren. Und ich habe keine Ahnung, was er sich …“ Meine Zunge stolperte über die Worte. Ich musste noch mal ansetzen. „Was er sich gewünscht hätte.“
    Dr. Faulkner legte mir eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Gedanken darüber. Der Clann kümmert sich traditionell um alles. Die Beerdigung kann am Samstag stattfinden. Abends muss dann die Wahl folgen, solange noch alle in der Stadt sind …“
    „Wahl? Welche Wahl?“
    Er blinzelte mich durch seine Brillengläser an wie eine benommene Eule im Scheinwerferlicht. „Die Wahl zum neuen Clann-Führer, natürlich. Nach diesen Morden kann es sich der Clann nicht leisten, länger als eine Woche ohne Anführer zu bleiben. Wenn wir länger warten, bricht völliges Chaos

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