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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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es sogar mögen, wenn man von ihnen trinkt, solange man es richtig macht.“
    Glaubte er etwa, dadurch wurde es besser? „Es muss doch eine andere Möglichkeit geben.“
    Schweigen. Schließlich seufzte er. „Ich kann ein bisschen rumtelefonieren. Vielleicht finden wir eine andere Lösung.“
    „Danke.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen, so erleichtert war ich. Vielleicht würde ich doch nicht losziehen müssen, um jemanden zum Beißen zu suchen. „Kann ich jetzt ins Bett gehen?“
    Als er nickte, schlich ich nach oben in mein Zimmer.
    Am nächsten Morgen erreichte uns eine Eilzustellung.
    Es klingelte um kurz nach acht, also ungefähr um die Zeit, zu der normalerweise unsere Post kam. Wahrscheinlich wurden wieder originalgetreue Türknäufe geliefert oder so was.
    „Savannah, kannst du mal an die Tür gehen?“, rief Dad aus einem der Gästezimmer, um den ohrenbetäubenden Lärm seiner Schleifmaschine zu übertönen.
    Ich ging nach unten, öffnete die Haustür und stockte. Der Bote sah klasse aus. Er war Anfang zwanzig und hatte dunkelblondes Haar, das hinten kurz geschnitten und vorn so lang war, dass er es sich aus den Augen streichen musste. Einfach zum Anbeißen, wie Michelle gesagt hätte.
    Dann fiel mir seine Augenfarbe auf – sie war silberweiß, wie bei mir und Dad und jedem anderen Vampir, den ich je getroffen hatte. Er trug auch keine Uniform von der Post oder einem Paketdienst.
    Lächelnd hielt er eine kleine Kühlbox hoch. „Hat hier jemand Blut bestellt?“
    Wo wir schon von Blut sprachen – meins wurde schlagartig eiskalt.
    „Äh, warte mal einen Moment“, nuschelte ich. Mein Herz hämmerte so laut, dass er es bestimmt hörte. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, brüllte ich: „Dad!“
    Eine Sekunde später stand Dad neben mir. Einen Moment lang schwieg er reglos, dann lächelte er strahlend. „Gowin! Du hast gar nicht erwähnt, dass du mich in nächster Zeit besuchen wolltest. Wie schön! Was bringt ein Ratsmitglied zu uns?“
    Ach, deswegen war er mir bekannt vorgekommen. Er war beimeiner „Prüfung“ im Frühjahr in Paris dabei gewesen.
    „Dem Rat ist das Gerücht zu Ohren gekommen, dass unsere Savannah hier Probleme mit ihrer neuen Lebensweise hat.“ Gowin lächelte. „Und weil ich meinen eigenen Schützling schon lange nicht mehr gesehen habe und in der Nähe war, wollte ich die Lieferung übernehmen und mal sehen, wie es euch geht.“
    Ich fühlte mich, als würden wir in der Schule unangekündigt einen Test schreiben. Nur schlimmer. Viel schlimmer.
    Moment mal. Schützling? „Sie sind der Macher von meinem Dad?“
    „Die richtige Bezeichnung lautet Schöpfer “, korrigierte Dad. „Und ja, das ist er.“
    Ich starrte Gowin an. Wie konnte jemand so jung aussehen und älter sein als mein Dad?
    Als ich ihn anblickte, wurde sein Grinsen noch breiter. Seufzend deutete er auf Dad. „Kinder. Kaum sind sie ausgezogen, melden sie sich nicht mehr.“
    Unwillkürlich musste ich lächeln.
    Dad zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor er Platz machte und Gowin hereinbat. „Ich freue mich immer, dich zu sehen. Möchtest du reinkommen und dir mein neuestes Projekt ansehen?“
    Meinte er damit das Haus oder mich?
    Nachdem Dad die Handwerker für heute nach Hause geschickt hatte, setzten wir Vampire uns an den Küchentisch.
    Ich konnte den Blick nicht von unserem Gast losreißen. Nicht weil er so umwerfend aussah. Nur Tristan verschlug mir mit seinem Aussehen den Atem. Aber es war komisch, einen Vampir zu sehen, der so jung wirkte, obwohl er mindestens so viele Jahrhunderte gelebt hatte wie mein Dad. Vor Gowin hatte ich noch nie einen Vampir gesehen, der nicht viel älter aussah als ich.
    Aber der Schein konnte trügen. Ich versuchte das nicht zu vergessen, während sich Gowin und Dad unterhielten. Gowin war ganz anders als mein Vater. Dad wirkte immer etwas förmlich und altmodisch, Gowin dagegen redete und kleidete sich völlig locker. Heute trug er ein enges T-Shirt, das seine kräftigen Bizepse und dieschmale Taille betonte, dazu eine ausgewaschene Jeans und Turnschuhe.
    Er hätte auf jeden College-Campus gepasst. Aber als er und Dad von den guten alten Zeiten sprachen, musste ich mich daran erinnern, dass sie wahrscheinlich die Zeiten vor dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg meinten. Gowin war alles andere als der harmlose Student, als der er sich gab.
    Doch das konnte man leicht vergessen, vor allem, wenn er Witze erzählte.
    „He, wisst ihr, wie schnell die alten Römer

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