Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
Vom Netzwerk:
Filme mit Johnny Depp, neben der kompletten Reihe Fluch der Karibik ein alter Film mit dem Titel Cry-Baby .
    Sie legte den ersten Piratenfilm ein, aber ich sah kaum hin. Die penetranten Gerüche, die mir von der nahen Kochecke quälend in die Nase stiegen, lenkten mich zu sehr ab. Noch schlimmer waren die anderen Gerüche, die ich nicht zuordnen konnte. Nicht, dass es schlecht gerochen hätte. Es roch … verlockend.
    Hätte ich heute Abend nicht essen können, wonach es da roch? Hatte Mrs Albright schon vorher etwas gekocht? Vielleicht würde Anne mir die Reste geben, wenn noch etwas übrig war.
    Außerdem lenkten mich Geräusche im Hintergrund ab. Von einem Film, den Mr und Mrs Albright nebenan sahen? Es klang nach einem leisen Wummern. Als hätte jemand draußen in seinem Auto die Stereoanlage laut aufgedreht. Allerdings war der Rhythmus nicht gleichmäßig. Es hörte sich an, als würden mehrere Trommeln gleichzeitig versetzt gespielt.
    Dann schnappte ich Gesprächsfetzen auf, die durch die Schlafzimmertür drangen.
    „Savannah war schon immer komisch“, sagte Mrs Albright. „Was will man bei der Familie auch erwarten? Joan war auch schon in der Schule immer ganz seltsam.“
    Erschrocken sah ich zu meinen Freundinnen rüber. Sie starrten gebannt auf den Fernseher. Offenbar hörte niemand außer mir das Gespräch.
    „Ich habe gehört, dass Joan nach dem Tod ihrer Mutter abgehauen ist und Savannah alleingelassen hat“, erwiderte Mr Albright. „Savannahs Vater musste herziehen und sich um sie kümmern. Eigentlich müsste sie uns leidtun.“
    „Das nennst du kümmern?“, sagte Mrs Albright bissig. „Welcher Vater kauft denn einen gesundheitsgefährdenden alten Kasten und lässt sein Kind da wohnen? Und anscheinend jagt er lieber die Ratten in seinem neuen Haus, als seiner Tochter mal ein paar neue Socken zu kaufen. Hast du gesehen, wie große Löcher ihre Socken haben? Sie sieht aus wie ein armes Waisenkind.“
    Bäuchlings auf meinem Schlafsack, wandte ich den Kopf und musterte meine Füße. Tatsache, mein linker großer Zeh lugte aus einem ausgefransten Loch im Baumwollstoff. Das war mir gar nicht aufgefallen, als ich sie angezogen hatte. Ich hatte nur darauf geachtet,dass sie sauber waren.
    „Hm, ich weiß, was du meinst“, stimmte Mr Albright zu. „Kein Wunder, dass das arme Mädchen eine Essstörung entwickelt hat. Sie muss mit einem Vater, den sie kaum kennt, in einer Bruchbude wohnen. Als Michael wegen einer Versicherung für das Haus angerufen hat, habe ich alles versucht, um ihm den Kauf auszureden. Aber er wollte nichts davon hören. Er hat gesagt, das Haus sei ein ‚unschätzbares Stück Geschichte‘.“ Er schnaubte abfällig. „Wahrscheinlich hat er sein ganzes Geld ausgegeben, um den Kasten einigermaßen bewohnbar zu machen, und hatte nichts mehr für neue Socken übrig.“
    Auf einen Schlag wurde mir richtig übel, und ich musste mich aufsetzen. Anne sah mich an.
    „Ich brauche mal frische Luft“, murmelte ich, zog mir Turnschuhe über die löchrigen Socken und ging zur Tür.
    „Du kannst doch nicht rausgehen!“, rief Michelle. „Da draußen gibt es Kojoten.“
    Ich lächelte matt. „Keine Sorge, mir passiert schon nichts.“
    Sobald ich draußen stand und die Tür hinter mir geschlossen hatte, veränderten sich die Gerüche. Am stärksten roch das Traubenkraut, in dem noch die Wärme der Sonne steckte. Plötzlich hörte ich etwas im hohen gelben Gras rascheln, und der Wind trug mir einen neuen Geruch zu. Etwas Warmes und Wildes war hier draußen.
    Dann öffnete sich hinter mir die Tür, und Anne kam heraus. Ich rührte mich nicht, als sie zu mir kam und neben mir stehen blieb. Sie hatte diesen köstlichen Duft aus der Blockhütte mit rausgebracht.
    Eigentlich hätte der Geruch verfliegen müssen. Das tat er aber nicht. Er war …
    Oh nein. Das durfte nicht passieren. Nicht hier. Nicht jetzt, bei meinen Freundinnen …
    Der Blutdurst … nach normalem menschlichem Blut ohne Magie. Dad hatte mich davor gewarnt, aber ich hatte ihm nicht geglaubt. Weil ich es nicht gewollt hatte. Ich hatte mich an die Vorstellung geklammert, ich könnte immer noch mit Menschen befreundet seinund alles würde gut werden.
    Aber es war nicht gut, überhaupt nicht. Der Drang, meine Zähne irgendwo hineinzuschlagen, war so stark, dass sie schmerzten.
    Ich schlug mir eine Hand vor den Mund. Mein Herz raste so schnell wie noch nie. Ich musste hier weg. Sofort. Ich wollte zu meinem Auto laufen.
    „Was ist

Weitere Kostenlose Bücher