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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Ich habe bei ihr noch nie Fangzähne gesehen oder erlebt, dass sie mein Blut trinken wollte.“
    „Aber du hast gesagt, dass du nach jedem Treffen mit ihr müde bist.“
    Ich zuckte leicht mit den Schultern. „Na ja, schon. Wir küssen uns zur Begrüßung und zum Abschied …“
    Ach, verdammt. Vampire konnten Menschen Energie genauso gut durch einen Kuss wie durch einen Biss entziehen. Das lernte jeder Nachfahre von klein auf.
    Emily nickte, als sie merkte, dass ich begriffen hatte. „Wie gesagt, sie entzieht dir jedes Mal Energie, wenn ihr rummacht. In einer Woche bist du tot!“
    Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare und lehnte mich zurück. „So blöd bin ich nicht. Ich kann danach neue Energie ziehen.“ Und Savannahs Küsse waren es wert.
    Sie seufzte. „Tristan, sei bloß vorsichtig. Du musst dich von ihrtrennen. Alles andere wäre zu gefährlich. Sonst …“
    „Nein.“ Darüber musste ich nicht mal nachdenken. Mir war egal, was sie uns als Kindern beigebracht hatten. Savannah war kein Ungeheuer. Es war nicht ihre Schuld, dass ihr Vater ein Vampir war. Vielleicht wusste sie es nicht einmal.
    „Sei doch nicht dumm! Mom und Dad wissen es sicher längst. Bestimmt wurde ihre Familie deswegen verstoßen. Unsere Eltern und der ganze Rat bringen dich um, wenn sie herausfinden, dass zwischen euch was läuft. Dabei geht es nicht mehr um irgendeinen einfachen Streit zwischen unseren Familien. Sie gehört zu denen.“
    „Das ist mir egal. Es ist zu spät.“
    Sie sah mich an und stöhnte. „Hast du dich etwa in sie verliebt?“
    Warum hätte ich etwas sagen sollen? Sie kannte die Antwort schon.
    „Ich sage es gern noch einmal.“ Sie klickte unsere Browserfenster zu und ließ die Schultern hängen. „Bruderherz, du bist ein Idiot.“
    Da musste ich ihr zustimmen. Ich war ohne Frage ein Idiot. Ich hatte mich in den sprichwörtlichen Feind verliebt. Aber das änderte nichts an meinen Gefühlen. „Was soll ich ihr sagen? Sie weiß es sicher nicht.“
    „Sag ihr die Wahrheit.“
    „Bist du verrückt? So was kann ich ihr doch nicht sagen. Wie würdest du dich fühlen, wenn du so was hörst?“
    „Ich würde dich für verrückt halten. Und wenn ich dir glauben würde …“ Sie seufzte. „Würde ich wahrscheinlich völlig ausflippen.“
    „Genau.“ Mal abgesehen davon, dass Savannah wahrscheinlich Schluss machen würde.
    Mit finsterer Miene nahm Emily das Armband in die Hände, schloss die Augen und flüsterte etwas, um den Zauber zu lösen. Ihre Magie flammte über meine Haut und prickelte auf meinen Armen und meinem Nacken wie tausend winzige Nadelstiche. Es zwirbelte so heftig, dass ich mich wieder fragte, warum Dad nicht einfach Emily zur nächsten Anführerin des Clanns machte. Genug Macht dafür besaß sie offensichtlich.
    Nach einer Weile ebbte die Energie ab, und Emily gab mir das Armband zurück. „Sie soll es noch mal versuchen.“
    „Und was soll ich ihr sagen?“
    „Dass ich es in Ordnung gebracht habe.“
    Ich fühlte mich, als würde ich eine Bombe in den Händen halten. „Tut es ihr immer noch weh?“
    „Nicht mehr als jedes andere Armband auch. Aber sag mir Bescheid, wenn sie immer noch darauf reagiert.“
    „Und was dann?“
    Sie stand auf und musterte mich mitleidsvoll. „Es wäre deutlich einfacher für euch, wenn sie nur allergisch auf Baumwolle wäre.“
    „Ich soll dir von Emily ausrichten, dass sie es in Ordnung gebracht hat“, sagte ich später am gleichen Nachmittag vor Mrs Daniels’ Büro, während ich Savannah das Armband entgegenstreckte, das so harmlos aussah. „Willst du es noch mal probieren?“
    „Ähm …“ Savannah biss sich auf die Unterlippe. „Bist du sicher, dass deine Schwester mich nicht aus dem Weg räumen will?“
    „Ja, bin ich.“
    Sie atmete tief und zittrig ein. „Na gut, ich vertraue dir. Dann mal los. Aber versuchst du dieses Mal, mich aufzufangen, wenn ich wieder umkippe? Ich bekomme am rechten Arm schon blaue Flecken vom letzten Mal.“ Lächelnd streckte sie ihre zitternde linke Hand aus.
    Sie hatte blaue Flecken? Ich verzog das Gesicht.
    Trotzdem hoffte ich, dass sie auch dieses Mal ohnmächtig wurde, auch wenn dieser Wunsch ziemlich abgedreht war. Denn wenn sie tatsächlich umkippte, hatten Emily und ich uns getäuscht und sie war nicht zur Hälfte Vampirin. Ich musste nur aufpassen, dass ich sie nicht fallen ließ.
    Aber als ich ihr das Armband um das Handgelenk band, geschah nichts. Mein Magen krampfte sich weiter

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