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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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verschlief ich.
    „Mom hat recht, wir sollten dir wirklich eine Hundehütte besorgen.“ Emily trat mir gegen den Fuß. „Steh lieber auf. Du kommst noch zu spät zum Training.“
    Stöhnend kämpfte ich mich hoch, bis ich saß. Mann, war ich fertig. Vielleicht hatte die Traumbegegnung mit Savannah letzte Nacht deswegen nicht geklappt. Mir hatte einfach die Kraft dazu gefehlt.
    „Nimm ein bisschen Energie auf, bevor du duschen gehst“, schlug Emily vor. „Und gib das hier du-weißt-schon-wem, wenn du sie nachher siehst.“
    Ein geflochtenes Armband landete auf meinem Schoß. „Ist das hier das Ding, über das wir gestern Abend gesprochen haben?“
    „Ja. Es sollte auch noch wirken, wenn es nass wird. Sag ihr, dass sie es auf keinen Fall abnehmen soll. Wir sehen uns heute Mittag.“
    „Danke, Emily. Du bist die Beste.“
    „Ich weiß.“ Grinsend ging sie zurück ins Haus.
    Hm, wie üblich hatte sie recht. Ich konnte wirklich einen Energieschub vertragen. Rasch legte ich eine Hand flach auf den Boden und sog Energie auf. Aber ich übertrieb es, und im Gras blieb ein handförmiger Brandfleck zurück. Erst erschrak ich, aber schließlich tat ich es mit einem Schulterzucken ab. Irgendwann würde das Gras schon nachwachsen.
    Nachdem ich schnell unter die Dusche gesprungen war, fuhr ich noch mit nassen Haaren los, damit ich nicht zu spät zum Training kam. Ich schaffte es nur knapp, vor Savannah das Sport- und Kunstgebäude zu erreichen.
    Von meinem Platz vor den Eingangstüren aus konnte ich sie auf dem ganzen Weg vom Parkplatz bis zur Betonrampe im Auge behalten. Weil ich sie gleichzeitig beschützen und nicht bedrängen wollte, erschien mir das wie ein guter Kompromiss. Es hätte ihr wohl kaum gefallen, wenn ich wegen der Vampire den ganzen Tag wie eine Klette an ihr geklebt hätte. Mir wäre das am liebsten gewesen, aber so musste ich mit zusammengebissenen Zähnen und rasendem Herzen auf sie warten.
    Auf dem Weg die Betonrampe herauf warf sie einen Blick auf den Wald und wurde blass. Sie ging schneller.
    „Sind sie noch da?“, fragte ich leise, während Savannah mit zitternden Händen die Türen aufschloss.
    Sie nickte, verzog das Gesicht und rieb sich über die Stirn. Sie wirkte noch bleicher als sonst. Wahrscheinlich hatte sie letzte Nacht nicht gut geschlafen.
    Oben angekommen, wartete ich im Flur, bis sie alle Türen aufgeschlossen hatte.
    „Emily hat mir etwas für dich gegeben, das bei unserem Problem helfen sollte“, sagte ich und ging zu ihr.
    Sie griff hinter sich und hielt sich am Rahmen der Bürotür fest. „Oh Mann.“
    „Nicht schlecht, oder? Spürst du auch die Magie? Emily ist echtgut. Ich begreife nicht, warum Dad nicht einfach sie zur nächsten Anführerin des Clanns ausbildet. Aber er ist altmodisch. Und dickköpfig.“ Lächelnd streckte ich ihr mit beiden Händen das Armband entgehen.
    „Ähm … was ist das?“ Savannah starrte es an und leckte sich über die Lippen.
    „Keine Angst.“ Ich kicherte. „Streck mal die Hand aus.“
    Nach kurzem Zögern hob sie langsam den linken Arm. Ich knotete ihr das Armband ums Handgelenk.
    Und sie fiel mit einem lauten Krach zu Boden. Ach du Sch…
    „Savannah!“ Ich warf mich auf die Knie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie war ohnmächtig geworden. Ich tätschelte ihr die Wange und rief wieder ihren Namen. Keine Reaktion. Panisch versuchte ich es noch einmal, aber ihr Kopf sackte nur zur anderen Seite. Ich hielt ein Ohr an ihren Mund und ihre Nase. Sie atmete noch, aber nur schwach.
    Das Armband. Etwas musste mit dem Zauber schiefgelaufen sein. Als ich den Knoten lösen wollte, waren meine Finger plötzlich zu plump und ungeschickt.
    Nimm es ab. Du musst ihr das Ding abnehmen. Schnell!
    Endlich löste sich der Knoten. Ich schleuderte das Armband weg. Savannah hatte einen roten Striemen am Handgelenk, als hätte das Armband sie verätzt. Und sie schnappte nach Luft, als wäre sie fast ertrunken.
    Ich hob ihren Kopf an. „Savannah? Kannst du mich hören?“
    Träge öffnete sie die Augen. „Was …“
    „Du bist ohnmächtig geworden. Geht es dir gut?“
    „Ich … Ja.“ Sie setzte sich mühsam auf und presste einen Handballen gegen die Stirn. „Oh, aua, mein Kopf.“
    War sie mit dem Kopf auf den Boden geschlagen? Ich untersuchte sorgfältig ihren Kopf, fand aber keine Beulen. Danach drückte ich sie an mich, bis sich mein Herzschlag beruhigte und meine Hände nicht mehr zitterten. „Oh Mann, das tut mir leid, Savannah.

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