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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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voll wie immer, aber offenbar nahm ich fremde Gefühle nur wahr, wenn ich selbst aufgeregt war. Jetzt spürte ich nur meine pure Freude, was mich noch glücklicher machte.
    Endlich hatte ich es geschafft, mich mal nicht wie ein Riesentollpatsch anzustellen. Vielleicht sollte ich wirklich bei den Charmers vortanzen. Als Mitglied der Tanzgruppe war man in Jacksonville fast automatisch beliebt, zumindest stieg das Ansehen um einigeStufen. Und es wäre absolut großartig, ständig tanzen zu dürfen.
    Gedankenverloren, wie ich war, bemerkte ich zuerst gar nicht, dass der Junge vor mir in der langsamen Schlange mich anlächelte. Überrascht erwiderte ich sein Lächeln, obwohl ich ihn nicht kannte. Dann wurde ich rot und blickte auf den Boden.
    „Hallo, ich bin Greg Stanwick.“ Er nahm ein minzgrünes Tablett vom Stapel und reichte mir ein zweites.
    „Oh, hallo. Ich bin Savannah.“ Eigentlich hatte ich nicht das Tagesgericht nehmen wollen. Normalerweise holte ich mir stattdessen Pizza oder Chili-Cheese-Pommes. Andererseits könnte ich zur Abwechslung mal etwas Gesundes essen und meinen Körper für die erstaunlichen Fortschritte beim Tanzen belohnen. „Äh, danke.“
    Anscheinend verstand Greg das als Aufforderung. „Und, in welcher Klasse bist du?“
    „In der neunten.“
    „Ich in der elften. Siehst du dir manchmal die Fußballspiele an?“ Ich schüttelte den Kopf.
    „Denk noch mal drüber nach. Wir haben dieses Jahr ein Hammerteam. Vierfache Champions. Ich muss es wissen, ich spiele in der Auswahlmannschaft mit.“ Sein strahlendes Lächeln hatte ein paar Watt zu viel und erinnerte mich an einen Quizshowmoderator. Und er war kaum größer als ich, vielleicht gute eins siebzig. Aber insgesamt sah er ziemlich klasse aus, mit kurzen schwarzen Haaren und sanften braunen Augen, die sein warmes Lächeln unterstrichen.
    Greg redete immer noch, und ich versuchte, interessiert zu wirken, während er von seiner Fußballmannschaft und ihrem harten Training erzählte, mit dem sie in dieser Saison wieder gewinnen wollten.
    „Vielleicht laufen wir uns mal wieder über den Weg“, sagte er, als wir unser Essen bezahlten.
    „Äh, klar. War nett, dich kennenzulernen.“
    „Finde ich auch, Savannah.“ Statt sich abzuwenden, stand er da und sah mich an. Ich spürte seinen Blick noch, als ich zu meinem Tisch zurückkehrte.
    Okay, das war seltsam, aber irgendwie nett. Normalerweise beachteten Jungs mich nicht. Lag es vielleicht an der neuen Körbchengröße?
    Ich stellte mein Tablett ab und setzte mich.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, jemand würde neben mir stehen. Als ich aufblickte, grinste Greg mich an.
    „Hallo. Ich wollte noch sagen, dass wir am Freitag ein Heimspiel haben, falls du kommen und zusehen willst. Anstoß ist um sechs in der Tomato Bowl.“
    Meine Wangen brannten, als vollkommene Stille eintrat, nicht nur an unserem Tisch, auch an den Nebentischen. Diese ungewollte Aufmerksamkeit konnte nur Greg gelten, weil ich normalerweise kaum wahrgenommen wurde.
    Blinzelnd suchte ich nach einer Antwort. Dann fiel es mir wieder ein. „Äh, das klingt gut, aber an dem Abend habe ich Tanztraining. Vielleicht nächstes Mal?“
    Als Greg kurz den Blick abwandte, bekam ich eine Gänsehaut und ein Prickeln über meine Arme bis zum Hals hinauf. Irgendjemand musste die Klimaanlage aufgedreht haben oder so. Zitternd rieb ich mir die Arme.
    Als Greg mich wieder ansah, war sein Lächeln nicht mehr ganz so strahlend. „Ja, klar. Nächstes Mal.“ Damit ging er.
    Ich zuckte zusammen; hoffentlich hatte ich nicht seine Gefühle verletzt. Dabei begriff ich nicht mal, warum es ihn interessieren sollte, ob ich zu seinem Spiel kam oder nicht.
    Ich sah meine Freundinnen an und musste grinsen. Sie sahen genauso verdutzt aus, wie ich mich fühlte. „Ist das gerade wirklich passiert?“, fragte ich lachend.
    Während sich die Leute an den Tischen rings um uns erholten, herrschte an unserem noch Schweigen.
    Ich beugte mich vor und musterte meine Freundinnen genauer. „Äh, hallo? Will keiner was dazu sagen?“
    Meine Güte. Ja gut, normalerweise redeten Jungs nicht mit mir, und es war noch nie einer in der Mittagspause extra an meinen Tisch gekommen. Aber die Mädels benahmen sich, als wäre ich gerade auf den Tisch gesprungen und hätte eine Arie geschmettert oder sowas. Ich hatte sie noch nie alle auf einmal derart sprachlos erlebt. Am liebsten hätte ich direkt vor ihren Nasen mit den Fingern geschnippt, um sie in die Gegenwart

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