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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Hölzchen darin. An die zwanzig Packungen, allesamt unversehrt. Drum herum lag allerdings etwa ein Dutzend loser Streichhölzer. Wie es schien, war das Paar mit einem weiteren präparierten Heftchen bereits unterwegs zu seinem letzten Opfer.
     
     
    »Fräulein Henske, hat sich jetzt der Maier Richie endlich mal gemeldet?«, fragte Kluftinger, als sie wieder in die Dienststelle zurückkamen. Er stützte sich auf dem Schreibtisch seiner Sekretärin auf, denn die Schmerzen in seiner Brust hatten stark zugenommen, seit er vor gut einer Stunde von hier aufgebrochen war. Er war kurzatmig und verschwitzt.
    »Nee, bei mir nich. Hab’s immer wieder probiert, der hat das Handy aus.«
    Kluftinger bemerkte einen leicht besorgten Unterton in Sandys Stimme. Ob wegen ihm oder wegen Maier, vermochte er nicht zu sagen.
    »Bitte weiter probieren. Gibt es was von der Einsatzzentrale wegen der Fahndung nach den Burlitz?«
    Sandy Henske schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Die machen aber im ganzen Umland Kontrollen, vor allem nach dem Astra natürlich. Ach ja, der ist übrigens tatsächlich auf den Karussellbetrieb Ziegler angemeldet, kein Wunder also, dass der Name Burlitz in den Zulassungslisten nirgends aufgetaucht ist.«
    »Gut, sobald es was Neues gibt, bitte gleich her damit.« Er winkte seinen beiden Kollegen und zog hinter ihnen die Tür zu ihrem improvisierten Gemeinschaftsbüro zu.
    »Also, Männer, was haben wir?« Kluftinger nahm ächzend auf seinem Drehstuhl Platz. Die Kollegen beobachteten mit gerunzelter Stirn, wie er versuchte, eine möglichst schmerzfreie Sitzposition zu finden. Schließlich legte er die Beine auf den Schreibtisch und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Dann begann er, laut zu denken: »Die Burlitz haben den Hübner umgebracht, weil der ihrer Mutter eine miese Versicherung angedreht hat. Für den Mord an Doktor Steiner dürfte das Motiv auch klar sein: Die Testreihe hat ihre Situation nur verschlimmert und möglicherweise zu ihrem Tod geführt. Damit sind wir bei der Frau Jablonski.«
    »Opczinsky«, korrigierte Hefele.
    »Genau. Die Verbindung zu ihr liegt ja auf der Hand, schließlich waren die mit dem Karussell auch immer wieder auf dem Plärrer in Augsburg. Aber inwiefern die Händel hatten mit der Frau, wissen wir noch nicht.«
    »Ich geh dem mal nach«, bot Strobl an und griff nach den Zeitungsartikeln über das Karussell, die auf dem Schreibtisch vor ihm lagen.
    »Moment«, hielt ihn Kluftinger noch zurück, »wegen dem Unfall beim Karussell, der war doch in Augsburg … Vielleicht ist das ja der Schlüssel zu dem Ganzen!«
    Strobl nickte. »Ich hab’s vorher mal überflogen: In der Zeitung steht irgendwas von einem Vorschaden, aber ich klär das.«
    »Wend dich doch am besten an die Augsburger Kollegen. Die sollen dir alles an Akten schicken und mailen, was sie über den Unfall haben.«
    Eugen Strobl seufzte. »Danke. Da wär ich von selbst nie draufgekommen.«
    »Schon recht. Jedenfalls muss der dritte Mord irgendwie damit zu tun haben.«
    »Der vierte, Klufti«, korrigierte Hefele.
    Kluftinger sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Der Taximord!«
    »Mein Gott, freilich! Logisch, wir müssen ja noch rausfinden, was sie dazu bewogen hat, den Taxifahrer umbringen zu lassen. Apropos: Wie geht es dem denn?«
    »Er ist tot.«
    »Was?«
    »Der Taxifahrer ist tot.«
    »Herrgott, freilich, ich mein den Täter.«
    »Unverändert«, erklärte Hefele. »Soviel ich weiß, ist der noch immer nicht bei sich.«
    »Ich red noch mal mit der Witwe des Taxifahrers, die war doch kurz nach der Festnahme da und hat sich so nett bedankt für den Ermittlungserfolg.«
    »Ja, das hat dir wieder geschmeichelt, gell?«, sagte Strobl grinsend. »Klufti, der Tröster aller Witwen und Waisen.«
    »Deppen«, entfuhr es dem Kommissar, dann zog er sich in die Stille seines eigenen Büros zurück.
     
     
    »Frau Holz, wie geht es Ihnen?«
    Auch wenn Kluftinger nicht bei der Witwe angerufen hatte, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen: Ein wenig Einfühlungsvermögen konnte trotz des Zeitdrucks, unter dem die momentanen Ermittlungen standen, nicht schaden. Allerdings löste seine Frage einen mehrere Minuten dauernden Weinkrampf bei der Frau aus, nur einzelne Wortfetzen konnte er noch verstehen. Kluftinger stellte das Telefon auf Lautsprecher und legte den Hörer auf den Tisch. Er sah aus dem Fenster, die Augen auf einen unbestimmten Punkt gerichtet. Nur hin und wieder streute er in die Klage der Frau ein bestätigendes oder

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