Herzdame fuer den Highlander
Miss MacFarlane. Vielleicht möchten Sie eine Tasse Tee, während wir auf ihn warten? Er taucht sicher bald auf.“ Fiona hoffte inständig, er möge noch lange genug auf sich warten lassen, um ihr Gelegenheit zu geben, die geheimnisvolle Miss MacFarlane ausgiebig zu befragen.
Eine Stunde später kehrte Dougal nach Kincaid House zurück. In seinen Stiefeln stand das Wasser, was nicht gerade dazu beitrug, dass er sich behaglich fühlte. Er reichte Perkins seinen tropfenden Mantel und seinen Hut, strich sich die nassen Haare aus den Augen und ging quer durch die Eingangshalle auf die Treppe zu. Als er sich auf Höhe des Salons befand, wurde dessen Tür geöffnet, und sein Schwager schlenderte in die Halle.
„Dougal! Genau der Mann, auf den ich gewartet habe“, erklärte Jack mit einem breiten Grinsen. „Ich bin froh, dass du wieder da bist.“
Dougal musterte ihn misstrauisch. „Warum?“
Jacks dunkle Augen blitzten fröhlich auf. „Hast du Durst? Vielleicht solltest du in den Salon kommen und eine Tasse Tee mit Fiona trinken ... und mit ihrem Gast. “
Dougal starrte seinen Schwager finster an. Er wollte keinen Tee. Er wollte auch nicht, dass Fiona versuchte ihn aufzuheitern. Seit seiner Ankunft vor zwei Tagen war er mit allem und jedem uneins. Es gab nichts, was seine Stimmung bessern konnte, weder gutes Essen noch das verheißungsvolle Lächeln einer hübschen Frau. Nicht einmal die Anwesenheit seiner Schwester und seines kleinen Neffen. Nichts vertrieb seinen Trübsinn.
Er vermochte an nichts anderes als an Sophia MacFarlane zu denken und daran, wie sie bei ihrer allerletzten Begegnung ausgesehen hatte. Und jedes Mal sorgte dieser Gedanke dafür, dass sein Herz lichterloh brannte und er sie im Stillen wieder und wieder zur Hölle wünschte. „Entschuldige mich bitte bei Fiona. Ich möchte vor dem Dinner noch baden und mich umziehen“, sagte er in barschem Ton.
Was er wirklich wollte, war, seine Gedanken in einer Karaffe von Jacks bestem Portwein zu ertränken. Finster vor sich hin starrend, wandte er sich wieder der Treppe zu. Doch dann schwebte aus dem Salon ein Stimme heraus, als hätte der Wind sie zu ihm geweht.
Sie ist hier. Abrupt blieb Dougal stehen, und jede Faser seines Körpers war angespannt, war bereit, voller Sehnsucht ...
An Jack vorbei stürmte er in den Salon.
Sophia saß auf dem Rand eines Sofas. Sie hielt eine Teetasse samt Unterteller in der Hand und schaute Fiona an, die sie mit Geschichten über Little Jack unterhielt. Als Dougal das Zimmer betrat, stellte Sophia ihre Tasse auf den Tisch und sprang auf. Ihr Gesicht glühte feuerrot.
Dougal blieb direkt vor ihr stehen. Er hatte gedacht, er würde sie niemals Wiedersehen. Während der letzten Tage hatte er sich immer wieder gesagt, dass ihm sein Leben so gefiel, wie es war, und er seine Sehnsucht nach Sophia überwunden hatte.
Nun wusste er, dass er sich etwas vorgemacht hatte. Er wollte sie genauso sehr wie bei ihrer ersten Begegnung. Wollte sie mit demselben verzehrenden Feuer, das sich einfach nicht löschen ließ.
Und sie fühlte ebenso. Das las er in ihren Augen, während er gleichzeitig spürte, wie das Verlangen zwischen ihrem und seinem Körper fast greifbar wurde.
Fiona hüstelte diskret.
Als ihm bewusst wurde, dass der neugierige Blick seiner Schwester zwischen Sophia und ihm hin und her wanderte, zwang er sich zu einer höflichen Verbeugung. „Miss MacFarlane.“
Hastig sank sie in einen Knicks. „Lord MacLean.“
Es war Dougal nicht möglich, den Blick von ihr zu lösen. Sie war blasser als bei ihrer letzten Begegnung, und unter ihren Augen lagen zarte Ringe. Hatte er sie verletzt, als er ... Er wandte sich an Fiona. „Ich muss allein mit Miss MacFarlane sprechen. “
Fiona runzelte die Stirn, und ihr Blick sagte ihm, dass er sich unhöflich verhielt. „Dafür bleibt dir heute Abend noch genügend Zeit. Ich habe Sophia angeboten, über Nacht zu bleiben, und sie hat meine Einladung angenommen. “ Bleiben? In dem Haus, in dem auch er sich aufhielt? Es war schon während der vergangenen Nächte die Hölle gewesen, sich im Bett herumzuwälzen und zu versuchen einzuschlafen. Doch wenn er wusste, dass sie ganz in der Nähe war, unter demselben Dach, ihr herrlicher Körper ...
„Nein! “ Das Wort kam ohne sein Zutun über seine Lippen.
Fiona starrte ihn aus drohend zusammengekniffenen Augen an. „Dougal! Das hier ist mein Haus ...“
„Und meins “, fügte Jack hinzu. Er war mittlerweile Dougal in den
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