Herzdame fuer den Highlander
jemals tun würdest.“
„Nun, ich würde es machen“, behauptete Fiona in entschlossenem Ton.
Dougal strich sich mit der Hand über sein feuchtes Gesicht. „Ich bin durch und durch nass, Fiona. Wenn du willst, dass ich rechtzeitig zum Dinner fertig bin, muss ich mich jetzt umziehen.“
Sie seufzte. „Na gut. Du wirst mir sowieso nichts erzählen.“ Damit öffnete sie die Tür und wandte sich an einen der Diener, die in der Halle bereitstanden: „Ich hatte den Auftrag erteilt, dass für Lord MacLean ein Bad vorbereitet wird. Das heiße Wasser kann jetzt nach oben gebracht werden.“
„Sehr wohl, Mylady.“ Der Diener verbeugte sich und ging davon.
„Ich werde die Gäste noch eine Weile in der Bibliothek unterhalten, Dougal. Aber bitte beeil dich, sonst wird das Essen kalt.“
„Ich werde in alarmierender Geschwindigkeit baden.“ Als er wie der Teufel durch den Regen geritten war, hatte die Wut so heiß in ihm gebrannt, dass er die Kälte nicht gespürt hatte. Doch nun bemerkte er plötzlich, dass er vollkommen durchgefroren war.
„Ich weiß gar nicht, warum ich mir deinetwegen solche Mühe gebe“, bemerkte seine Schwester beleidigt. „Das habe ich nun davon, dass ich Mitleid mit dir empfinde. “
„Mitleid?“
„Mitleid“, wiederholte sie energisch. „Schau dich doch nur mal selbst im Spiegel an. Ich habe noch nie jemanden ein so langes Gesicht ziehen sehen. Und jetzt geh, mach dich fürs Dinner fertig, und trödele nicht herum.“ Sie drehte sich um und ging mit wehendem Rock davon.
Dougal stieg die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Zwei Diener hatten soeben die große Badewanne aus Messing gefüllt, die sie vor dem Kamin aufgestellt hatten. Nachdem sie gegangen waren, beugte er sich über die Wanne, um mit den Fingerspitzen die Temperatur des einladend dampfenden Wassers zu prüfen.
Plötzlich sehnte er sich unendlich danach, sich in dem heißen Wasser auszustrecken und zu spüren, wie seine schmerzenden Muskeln sich entspannten. Es gab keine Stelle an seinem Körper, die sich nicht vollkommen zerschlagen anfühlte.
Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass ihm nur noch zwanzig Minuten blieben, bis er im Speisezimmer erwartet wurde. Hastig löste er sein Halstuch und begann sich zu entkleiden.
Dabei dachte er erbost darüber nach, dass seine eigene Schwester ihn bemitleidete. Er brauchte kein Mitleid. Er mochte wütend sein, doch er war ganz sicher nicht traurig. Er war nicht unglücklich darüber, wie sein Besuch in MacFarlane House geendet hatte. Das schwere Gewicht, das auf seiner Seele lastete, rührte daher, dass er sich betrogen fühlte.
Er zerrte sich das Hemd über den Kopf, streifte auch den Rest seiner Kleidung ab und ging zurück zur Badewanne.
Trotz der wichtigtuerischen Art, auf die sie sich überall einmischte, war Fiona eine fürsorgliche Schwester. Sie hatte sich darum gekümmert, dass die Wanne vor dem Kamin aufgestellt wurde, sodass er neben warmem Wasser auch warme Luft hatte.
Die Wanne selbst war riesig. Groß genug für zwei Personen und so tief, dass er aufrecht darin sitzen konnte, und das Wasser immer noch bis fast an sein Kinn reichte. Er zog seine steifen Schultern hoch, ließ sie wieder fallen und zuckte zusammen, weil ihn die Bewegung schmerzte. Sophia hatte dafür gesorgt, dass er angespannt war wie ein Drahtseil.
Seit er sie unten im Salon wiedergesehen hatte, verfolgte ihn ihr Blick. Sie hatte ihn angeschaut, als würde ihre ganze Zukunft allein von ihm abhängen und von nichts und niemandem sonst - was natürlich ein vollkommen alberner Gedanke war.
Warum war sie ihm gefolgt? Was wollte sie von ihm? Er hoffte, dass er sie mit seiner überstürzten Abreise nicht verletzt hatte.
Dougal biss fest die Zähne aufeinander. Verdammt, was sie dachte oder fühlte war nicht sein Problem! Entschlossen schob er seine Gedanken beiseite und wollte soeben in die Wanne steigen, als es klopfte.
Bevor er reagieren konnte, wurde die Tür aufgestoßen, und Sophia schlüpfte ins Zimmer. Rasch machte sie die Tür wieder hinter sich zu. „Dougal?“
Sie trug ein leuchtend blaues Kleid mit silberfarbenen Borten, dessen Stoff sich fast zärtlich an ihren Körper schmiegte. Es liebkoste die Linien ihrer Hüfte und die reizvollen Kurven ihrer Brüste. Ihre langen Haare waren hochgesteckt, und in ihren Locken blitzte ein Diamant. Entschlossen streckte sie ihr Kinn vor, und mit beiden Händen hielt sie ein zusammengefaltetes Blatt Papier vor ihren Körper, fast
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