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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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überaus höflichen Ton nicht verbergen.
    »Ja, das waren seine Worte. Wie ich schon sagte: Er hat sich immer wieder an den Kopf gegriffen und gesagt, er habe ihn sich bei dem Sturz irgendwo angeschlagen. Es sei heute schon das zweite Mal über den Läufer gestolpert«, sagte Jack und wies mit einem Nicken auf den ausgeblichenen indischen Teppich. »Ich habe ihm gesagt, er solle ganz ruhig liegen bleiben, ich würde Hilfe holen, aber er wollte nicht, dass ich gehe. Er hatte furchtbare Angst. Und dann begann er plötzlich zu zucken. Ich dachte, er würde sterben, doch ich war mir nicht sicher, also habe ich Hilfe gerufen.«
    Der kleine Polizist wippte leicht auf den Zehen. »Verzeihen Sie, Mr. Bryant, aber nach Ihrer Schilderung müsste er sich den Kopf doch an der Stirn angeschlagen haben.«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Ich war nicht dabei, Officer Guha. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen nur sagen, was ich gehört und gesehen habe.«
    »Nun, wenn Sie mich fragen«, sagte der Armeearzt und erhob sich seufzend und mit knirschenden Knien, »ist dieser arme Kerl höchstwahrscheinlich gegen das hier geschlagen.« Er zeigte auf den gläsernen Briefbeschwerer. »Dieser Gegenstand scheint genau zu der Vertiefung im Schädel zu passen.«
    »Wahrscheinlich wusste Dr. Brent gar nicht, wogegen er geprallt ist.«
    Der Doktor nickte. »Die Obduktion wird aller Voraussicht nach ergeben, dass er an einem Schädelbruch gestorben ist. Vermutlich ist das Blut in die Schädelhöhle eingedrungen, da nach außen hin keine Verletzung zu erkennen ist.« Er seufzte. »Was für ein Pechvogel. Nun, Officer Guha, meine Arbeit ist erledigt. Wir können die Sache jetzt direkt an Ihre Leute übergeben, da wir eine Fremdbeteiligung mit ziemlicher Sicherheit ausschließen können.«
    Jacks Herz raste voller Hoffnung. »Brauchen Sie mich noch, oder kann ich gehen? Ich denke, ich könnte einen ordentlichen Drink vertragen.«
    Officer Guha nickte. »Nur noch eine Frage, Sir. Dieser Mr. Sinclair, den Sie vorhin erwähnten …«
    »Ja?«
    »Wo und wann kann ich ihn sprechen?«
    »Ned sprechen? Was hat er denn mit dieser Sache zu tun?«
    »Nun, er kannte den Toten. Vielleicht kann er etwas Licht ins Dunkel bringen.« Guha warf Jack ein geduldiges Lächeln zu.
    »Natürlich. Er ist bei den Walkers in der Sheshadri Road zu Gast.«
    »Bei Dr. Harold Walker?«, fragte der Arzt und zog seine Jacke an. »Ein guter Mann. Er wohnt in der Nummer vier.«
    Guha wandte sich an Jack. »Vielen Dank, Mr. Bryant. Es tut mir wirklich sehr leid, dass Sie in unserer schönen Stadt einen so unangenehmen Abend erleben mussten«, sagte er in perfektem Englisch. »Dürfen wir noch einmal auf Sie zukommen, falls wir noch weitere Fragen haben?«
    »Aber selbstverständlich. Allerdings habe ich vor, Bangalore in Kürze zu verlassen.«
    »Oh, ich verstehe«, sagte Guha. Er wippte wieder leicht auf seinen Zehen. »Wohin fahren Sie, Sir … wenn ich fragen darf?«
    »Zu den Kolar Gold Fields. Dort wartet eine neue Aufgabe auf mich.«
    »Nun, Sie werden dort viel Spaß haben«, sagte der Doktor und klopfte ihm zum Abschied auf den Rücken.
    Jack brachte ein Lächeln zustande.
    »Ich mache mich jetzt auf den Weg, Officer Guha«, wandte sich der Armeearzt an den Polizeibeamten. »Lassen Sie die Leiche ins Leichenschauhaus bringen. Wenn Sie es für nötig halten, werde ich eine Obduktion durchführen, aber wie ich bereits sagte, gehe ich davon aus, dass er an einem Schädel-Hirn-Trauma infolge eines Sturzes gestorben ist.«
    »Hat denn jemand etwas Außergewöhnliches bemerkt?«, schaltete sich Jack ein, auch wenn er wusste, dass seine Frage riskant war. Er musste es einfach wissen. »Etwas, das nahelegen würde, dass hier nicht einfach nur ein tragischer Unfall passiert ist?« Er versuchte zu verbergen, dass er den Atem anhielt.
    »Keinem der Gäste, mit denen wir gesprochen haben, ist etwas aufgefallen«, sagte Officer Guha. »Nur zwei Diener erinnern sich daran, dass sie gesehen haben, wie Dr. Brent heute Abend in den Club zurückgekehrt ist. Nun müssen wir herausfinden, wo er sich zuvor aufgehalten hat.«
    Jack spürte, wie er innerlich zu Eis erstarrte.
    Walker war schockiert. »Tot?«
    »Leider, Dr. Walker«, erwiderte Officer Guha, der die Aufmerksamkeit sichtlich genoss.
    »Aber wie ist das denn möglich? Als er an diesem Nachmittag in meinem Haus war, hat er sich offensichtlich noch bester Gesundheit erfreut. Was hattest denn du für einen Eindruck, Ned?«, fragte er

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