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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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mit Sabu zu unterhalten.
    Verstohlen warf Ned Jack einen besorgten Blick zu. Jack hatte jedoch nur Augen für Sabu, den er mit strengem Blick a nstarrte. Sabu wandte seine Augen kein einziges Mal von Guh a ab, aber Ned war sich sicher, dass sich der Diener Jacks durchdringenden Blicks nur allzu bewusst war.
    Sabu beantwortete offensichtlich mehrere Fragen, wobei er wild mit den Händen gestikulierte und mit dem Kopf wackelte.
    Erst als Jack und Ned ihre Namen hörten, wurde ihnen klar, dass Guha Sabu über sie beide befragte. Ned spürte, wie seine Knie nachzugeben drohten.
    »Entschuldigen Sie, Officer Guha. Ich habe gehört, wie gerade mein Name gefallen ist. Könnten Sie uns mitteilen, was Sie diesen Mann gerade gefragt haben?«, bat Jack.
    »Natürlich. Verzeihen Sie, Sir. Es ist nur wesentlich einfacher für mich, wenn ich die Befragung in unserer Muttersprache führe.« Ned meinte, eine Spur von Tadel aus seinen Worten herauszuhören. Vielleicht war Guha einer jener modernen Inder, die anfingen, sich über die Anwesenheit der Briten in Indien zu ärgern. »Ich habe Sabu gefragt, ob er gehört hat, worüber sich Mr. Sinclair und Dr. Brent unterhalten haben.« Er wandte sich direkt an Sabu. »Antworte bitte auf Englisch, Sabu.« Ned fand, er sprach das Wort »Englisch« aus, als wäre es ein Schimpfwort.
    Sabu warf Ned einen kurzen Blick zu. »Ich war im Salon«, erwiderte er in dem für ihn typischen Singsang. »Ich habe nichts gehört, das ich nicht hätte hören sollen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Guha.
    »Dr. Walker schätzt es nicht, wenn ich lausche.«
    »Du wirst bestimmt keine Schwierigkeiten bekommen, Sabu. Sag mir einfach, was du gehört hast.«
    Sabu blickte ihn verwirrt an. »Ich habe nichts gehört, Sir. Ich habe den Besucher in den Salon geführt, dann habe ich Mr. Sinclair geholt und mich anschließend wieder an meine Arbeit gemacht. Ich war zunächst im Wohnzimmer und dann im Garten, um den mali und den chokra zu beaufsichtigen.«
    »Wie lange warst du im Garten?«
    »Das kann ich nicht genau sagen, Sir.«
    »Und wer war im Haus, als du wieder hineingegangen bist?«
    »Außer den Dienern nur Mr. Sinclair, Sir.«
    »Ich verstehe«, sagte Guha und fasste Jack ins Auge. »Ich habe Sabu gefragt, ob Sie ebenfalls bei Dr. Brents Besuch anwesend waren, und er hat geantwortet, er habe Sie heute Morgen n ach dem Frühstück hereingelassen und Sie bis jetzt nicht me hr gesehen.« In seiner Stimme schwang Zweifel mit.
    »Officer Guha«, sagte Jack bedächtig. »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Sie mich verdächtigen, etwas Unrechtmäßiges getan zu haben.«
    »Verzeihen Sie, Sir, das liegt bestimmt nicht in meiner Absicht, doch meine Aufgabe ist es nun einmal, die Wahrheit herauszufinden. Ich habe mich lediglich davon überzeugen wollen, dass Dr. Brents Tod ein Unfall war. Nun ist der Fall abgeschlossen, und ich kann meinen Bericht schreiben.«
    Ned war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. »Es ist also vorbei?«, entfuhr es ihm.
    Jack warf ihm einen scharfen Blick zu.
    Guha lächelte Ned an. »Es tut mir leid, dass ich Ihre Zeit in Anspruch genommen habe, aber ich werde Sie in dieser Angelegenheit nicht weiter behelligen. Vielen Dank, Mr. Sinclair, Mr. Bryant. Ihre Pflicht ist damit getan.«
    »Gut«, sagte Jack, dem nicht anzusehen war, wie erleichtert er in Wirklichkeit war. »Mr. Sinclair und ich werden Bangalore nämlich schon bald verlassen.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie sich gemeinsam zu den KGF aufmachen wollen. Was haben Sie dort vor?«, fragte der Polizeibeamte. Ned hatte sich eigentlich noch nicht entschieden, doch jetzt war er sich sicher, dass er nicht länger in Bangalore bleiben wollte. Er zuckte mit den Achseln, während er sich eine Antwort überlegte. »Nun, ich habe gehört, es gibt dort jede Menge Arbeit. Soweit ich weiß, sind die KGF die erste Region in Asien, die über Elektrizität verfügt. Ich bin ausgebildeter Elektriker. Sicher werden Sie verstehen, dass ich diese Gelegenheit beim Schopf ergreifen will.«
    »Ich verstehe. Wann soll es denn losgehen?«
    »Gleich morgen«, antwortete Jack für Ned. »Ich habe mit ein paar Leuten von der Ingenieurgesellschaft John Taylor & Söhne gesprochen und vereinbart, dass sie uns mitnehmen.« Er lächelte Guha an.
    »Vermutlich reisen Sie mit wenig Gepäck, Mr. Sinclair«, entgegnete Guha mit einem gleichermaßen freundlichen Lächeln, »wenn man bedenkt, dass sich Ihre Sachen noch in Rangun befinden.«
    Ned

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