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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Sir.«
    Schon bald waren Jack und Ned allein auf der Veranda.
    »Arbeitest du morgen wieder, Jack?«
    »Ich kann es gar nicht erwarten.«
    »Obwohl du den Arm noch in der Schlinge hast?«
    »Das kriege ich schon hin. Ich brauche ja schließlich meinen Männern nur Anweisungen zu erteilen. Abgesehen davon fühlt sich die Schulter schon viel besser an. Ich habe sogar vor, am Wochenende nach Bangalore zu fahren.«
    »Warum?« Ned nippte an dem starken, süßen und sahnigen Kaffee, den Gangai ihnen serviert hatte.
    Jack nahm sich eines von Elizabeths kleinen heißen Kartoffel-Zwiebel-Häppchen. »Das Motorrad«, bemühte er sich zu sagen, während er den würzigen Bissen, den er im Mund hatte, zu kühlen versuchte.
    »Mein Gott, du meinst das also tatsächlich ernst! Ich dachte, du hättest im Delirium geredet. Oder im Morphiumrausch.«
    Jack lachte. »Nein, ich werde von jetzt an überall mit dem Motorrad hinfahren. Und eines Tages werde ich mir ein Auto kaufen. Aber mit meinem Motorrad fange ich an.« Er wischte sich die Hände an einer gestärkten Serviette ab, beeindruckt, dass sein Personal wirklich an alles gedacht hatte. »Was ist eigentlich mit Bella? Sie müsste doch bald kommen, oder?«
    »Ich werde sie morgen vom Bahnhof abholen. Ich kann es gar nicht erwarten, sie endlich wiederzusehen. Kaum zu glauben, dass sie endlich hierherkommt, um die Menschen kennenzulernen, an denen mir so viel liegt.«
    »Ich habe den Eindruck, dass du hoffst, sie zum Bleiben überreden zu können.«
    »Genau das habe ich vor, Jack. Doch dazu brauche ich eure Hilfe. Die Grenfells waren unglaublich großzügig, aber Bella ist meine Schwester, meine einzige lebende Angehörige. Ich wünsche mir so sehr, dass sie und Iris sich mögen und dass sie bei uns bleiben will.«
    »Und Bella hat keine Ahnung von deinem hinterhältigen Plan.«
    »Die endgültige Entscheidung bleibt natürlich ihr selbst überlassen. Aber sie wird ein wenig frischen Wind ins Haus bringen, nachdem sich alle die letzten Wochen so große Sorgen um Rupert gemacht haben.«
    »Er wird damit klarkommen.«
    »Du warst im Krankenhaus sehr nett zu ihm. Ich habe gehört, du hast ihn täglich besucht und aufzumuntern versucht.«
    »Ich war froh zu sehen, dass er sich wieder erholt«, sagte Jack. »Wie läuft es denn so mit Iris?«, erkundigte er sich dann und wandte den Blick ab.
    »Nun ja, Ruperts Zustand hat in letzter Zeit alles überschattet. Aber ich sehe sie jeden Tag.«
    Jack zwang sich, seine Stimme ganz ruhig klingen zu lassen. »Hast du sie schon gefragt?«
    »Nein«, schnaubte Ned, so als würde er sich über sich selbst ärgern. »Aber wir stehen uns sehr nahe. Ich glaube daher kaum, dass mein Antrag sie überraschen wird.«
    »Was meinst du denn damit?«, fragte Jack vorsichtig und griff nach seinem Kaffee, um zu verbergen, dass er unwillkürlich die Zähne zusammengebissen hatte.
    »Du weißt schon. Ich bin einfach nicht so schnell wie du, Jack. Aber wir werden von Tag zu Tag vertrauter miteinander.«
    »Das freut mich sehr für euch«, erwiderte Jack und spürte, wie sich seine Eingeweide verkrampften. »Und nun erzähl mir doch mal von deiner Beförderung.«
    »Alles fügt sich wunderbar zusammen. Nächste Woche werde ich alle Minen besuchen und mit den einzelnen Leitern über die Stromversorgung sprechen. Darüber, welche Verbesserungen möglich sind und wie wir ihren Betrieb schnellstmöglich modernisieren können. Ich weiß, dass einige der Dorfbewohner – vor allem die Ladenbesitzer – die Leitungen anzapfen, die von den Shivanasamudra-Fällen herunterkommen. Sie werden sich noch alle umbringen, wenn das so weitergeht. Einen Toten gibt es bereits.«
    »Raffiniert von ihnen.«
    »Jeder weiß, dass die Elektrizität die Zukunft darstellt, Jack. Sie wird viele Menschen reich machen. Doch wie dem auch sei, nächste Woche werde ich so gut wie gar nicht da sein.«
    Jack nickte – und bewahrte sich diese Information gut im Gedächtnis. »Was ist mit Bella? Du wirst sie doch nicht einfach hier allein lassen, oder?«
    Ned blickte gekränkt drein. »Es wird ihr an nichts fehlen. Sie ist bei den Walkers zu Gast.«
    »Wie wäre es, wenn ich einen Ausflug mit ihr machen würde?«
    »Das würdest du wirklich tun?«
    »Ja. Warum denn nicht? Es wäre für mich kein Problem, sie nach Bangalore mitzunehmen. Ich kann meine Schichten entsprechend legen. Ich werde ihr den Sodabrunnen zeigen, wir könnten aber auch ins Kino am BRV gehen. Vielleicht ist es sogar möglich,

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