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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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verschämt, als wäre es ihr peinlich, dass er sie dabei ertappt hatte, wie sie ihn verstohlen ansah.
    Er konnte nicht sprechen und blickte hilflos zu dem Becher mit Wasser hinüber.
    »Oh, lassen Sie mich Ihnen helfen.« Sie beugte sich über ihn und hob seinen Kopf vorsichtig vom Kissen, um ihn beim Trinken zu unterstützen.
    Der süße Duft von Veilchen umhüllte ihn. Sein Blick wanderte unwillkürlich zu ihrem Ausschnitt, aus dem ihr Büstenhalter aus Satin hervorblitzte.
    Die Wirkung bei ihm kam prompt. Jack riss die Knie hoch, um seine peinliche Reaktion zu verbergen.
    »Oh, tut mir leid. Habe ich Ihnen wehgetan?«
    »Nur ein Krampf.« Er nahm ihr den Becher aus der Hand. »Vielen Dank«, stöhnte er.
    Sie lächelte ihn freundlich an. »Sagen Sie einfach, wenn Sie noch etwas brauchen.«
    Das würde er nicht tun. Ganz bestimmt nicht. Eine kurze, verlegene Pause entstand.
    »Wie lange sitzen Sie schon hier?«
    »Eine halbe Stunde vielleicht. Ich wollte Sie nicht wecken. Sie haben unruhig geschlafen.«
    »Ich habe geträumt.«
    »Ja. Trotzdem war es schön, Sie schlafen zu sehen. Ich meine, es war schön zu sehen, dass Sie nach allem, was Sie durchgemacht haben, zur Ruhe gekommen sind.« Ihre Stimme klang nervös, ihr Blick wanderte immer wieder zu seiner nackten Brust. »Jack, ich weiß nicht, wie ich Ihnen für das danken kann, was Sie für Rupert und für unsere Familie getan haben.«
    »Ach, das ist ganz einfach, Iris. Heben Sie einen Tanz für mich auf.«
    Sie lachte. »Was für eine kümmerliche Entlohnung.«
    »Ich würde mich damit reich fühlen«, erwiderte er, während er seine innere Stimme bewusst überhörte, die ihn mahnte, dass er soeben mit dem Feuer spielte.
    »Dann gehöre ich bei der nächsten Tanzgelegenheit ganz Ihnen, Jack Bryant. Sie haben es sich wahrlich verdient.«
    Lächelnd stand sie auf. Bei dem Gedanken, sie wieder in seinen Armen zu halten, begann Jacks Puls zu rasen. Sie hob einen Topf vom Boden auf. Er enthielt ein kleines Mittagessen, eingebunden in ein Geschirrtuch, das an allen vier Ecken zusammengeknotet war. »Mums mulligatawny . Ein wahres Allheilmittel«, verriet sie ihm augenzwinkernd.
    »Ausgezeichnet. Vielen Dank.«
    »Ich komme Sie wieder besuchen«, versprach sie ihm, und dann überraschte sie ihn damit, dass sie sich zu ihm hinunterbeugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.
    Er hielt ihre Hand fest. »Ich möchte, dass wir in Bangalore miteinander tanzen, Iris. Am Musikpavillon im Cubbon-Park.«
    »Bangalore?«
    »Versprechen Sie mir das«, sagte er und hielt ihre Hand weiter fest, obwohl sie sich bereits unsicher umsah. »Ich möchte mit Ihnen tanzen, ohne dass ich Ihre gesamte Familie im Nacken habe.«
    Sie wurde ernst. »D-das kann ich nicht tun«, stammelte sie.
    »Ach, kommen Sie schon. Schließlich sind Sie mir einen Tanz schuldig.«
    Iris nickte. »Ich stehe nicht gern in jemandes Schuld. Einen Tanz.«
    »Einen Tanz, in Bangalore, ohne Familie.«
    »In Ordnung«, willigte sie ein. »Versprochen. Aber dann ist die Schuld beglichen.«
    Vierzehn Tage später kehrte Jack, der seine Schulter inzwischen wieder besser bewegen konnte und sich auch sonst schon wieder viel kräftiger fühlte, in sein Haus oberhalb von Marikuppam zurück. Die Hausangestellten hatten die Veranda zum Empfang mit frischen, duftenden Blumen geschmückt, die sie sorgfältig zu Girlanden aufgefädelt hatten. Jack wurde vom betörenden Duft der dichten, wachsartigen Blüten eingehüllt, die man als Dank für seine Rückkehr später auf kleine Altäre legen würde.
    Gangai hatte zusammen mit dem gesamten Haushalt – dem chokra , dem mali und den neuen Dienstmädchen – auf der Treppe Aufstellung genommen, um Jack in gebührender Art und Weise willkommen zu heißen. Alle klatschten, als dieser, gefolgt von Ned, aus Harold Walkers Wagen stieg.
    Jack schüttelte jedem einzelnen Mitglied seines Personals die Hand. Kanakammal blickte zu Boden, als sie seine Hand locker ergriff und dann rasch wieder losließ. Der hauchdünne rosa Sari, den sie zu einer choli in dunklem Karmesinrot trug, vermochte ihre fantastische Figur kaum zu verbergen. Verlegen wandte Jack seinen Blick von der cremig braunen Haut über ihrer Taille ab.
    »Vielen Dank für das köstliche Essen, Elizabeth«, sagte er. »Ich habe mich jeden Tag darauf gefreut. Sicherlich bin ich deshalb so schnell wieder zu Kräften gekommen.«
    Sie nickte, hielt ihren Blick jedoch weiter gesenkt. »Ich habe nur meine Pflicht erfüllt,

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