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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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wenig weiter voranzutreiben. »Iris, ich habe schon mit deinem Vater gesprochen.« Auf ihren scharfen Blick hin zögerte er kurz, doch dann fuhr er fort: »Ich hatte das Gefühl, dass ich damit das Richtige tue … ich meine, seine Erlaubnis einzuholen.«
    »Aha. Und was hat Dad gesagt?«
    Ned zuckte gequält mit den Schultern. »Nun, er hat gesagt, das sei allein deine Entscheidung. Deine Mutter und er würden es jedoch mit großer Freude sehen, wenn wir uns verloben.«
    Iris nickte. »Sie mögen dich sehr gern, Ned. Aber lass uns jetzt nicht mehr darüber reden. Es ist alles ein bisschen viel …« Ihr Lächeln zerstreute seine plötzliche Besorgnis, wenngleich er sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass es ein wenig zu lange dauerte, bis es auf ihre Lippen trat. Er verbannte diesen Gedanken jedoch sofort wieder aus seinem Kopf und verzichtete auf eine weitere Diskussion über eine Hochzeit und ihre gemeinsame Zukunft.
    »Also, wann soll Bellas Zug ankommen?«, fragte Iris munter.
    »Ungefähr in zwei Stunden.«
    »Erst in zwei Stunden! Warum sind wir dann schon so früh aufgebrochen?«
    Ned rief sich ins Gedächtnis, dass dies ein glücklicher Tag war. »Wir werden vorher noch zur Commercial Street gehen«, sagte er und drückte ihr einen liebvollen Kuss auf die Wange. »Ich möchte ein Geschenk für dich kaufen. Was immer du willst.«
    Als sie lachte, machte sein Herz einen erneuten Freudensprung. »Du bist verrückt«, sagte sie zu ihm.
    »Verrückt vor Liebe. Jawohl, ich bekenne mich schuldig.« Er grinste sie an, als sie sich bei ihm unterhakte. »Nun komm schon. Gehen wir einkaufen.«
    Ned genoss es, durch den Basar hinter der Commercial Street mit seinem Labyrinth aus unzähligen kleinen Verkaufsständen zu schlendern. Schon bald würde er einen Termin mit seinem Schneider vereinbaren, der in diesem Viertel seinen Laden hatte. Zwar gab es hier eine ganze Straße voller Schneiderateliers, aber sein Schneider – den ihm im Übrigen Jack empfohlen hatte – war einfach unübertroffen. Es genügte ihm, seinen Kunden nur anzusehen, um den Schnitt für einen perfekt sitz enden Herrenanzug zu erstellen. Nichtsdestotrotz bestand Mr. Rau stets darauf, genau Maß zu nehmen. Die erste Anprobe erfolgte binnen sieben Stunden. Der Mann war ein wahrer Zauberkünstler. Ned zeigte Iris Raus Geschäft.
    »Einen Anzug für Sie, Master Sinclair?«, fragte der Schneider und eilte aus dem dunklen hinteren Teil seines Geschäfts zur offenen Ladenfront, wo seine vier Angestellten auf Schemeln saßen und an kleinen Nähmaschinen mit Fußantrieb arbeiteten.
    »Heute nicht, vielen Dank. Ich bin auf der Suche nach einem Geschäft, wo ich für Miss Walker hier ein Geschenk kaufen kann.«
    »Ah, Sir«, sagte er und wackelte gleichzeitig mit Kopf und Finger. »Versuchen Sie es doch in Mr. Rameschs Seidenhaus gleich hier um die Ecke. Ich habe gehört, dass er gerade einige ganz exquisite Webschals hereinbekommen hat. Echtes Paschmina, Sir, aus Kaschmir. Sehr schön und aus reiner Chyangara-Wolle. Sie können mir vertrauen, Sir. Mr. Ramesch ist mein Vetter zweiten Grades.« Er lächelte freundlich.
    »Wir werden gleich dort vorbeischauen.«
    »Lassen Sie sich die zweifarbigen Schals zeigen. Sie sind wirklich atemberaubend schön.«
    Sie nickten dem Mann freundlich zu und schlenderten dann weiter. Ned führte Iris dabei nicht ohne Hintergedanken in die Straße der Juweliere. Er nahm an, dass er sein Ziel leicht erreichen würde, da zwischen Frauen und kostbaren Edelsteinen eine Art magnetischer Anziehungskraft zu bestehen schien.
    Er plauderte liebenswürdig, tat so, als wäre er abgelenkt, und hoffte dabei inständig, dass Iris anbeißen würde. Als sie ihn kurz darauf heftig am Arm zog und gleichzeitig einen leisen Schrei ausstieß, war er fast peinlich berührt, weil sie so berechenbar war. Die magnetischen Anziehungskräfte wirkten also bereits.
    »Ned! Schau dir nur diesen wunderbaren Ring an!«
    »Hmmmm«, sagte er absichtlich desinteressiert.
    »Schau nur«, sagte sie noch einmal und zeigte dabei aufgeregt in die Auslage. »Ich liebe Saphire.«
    »Wirklich? Ich hätte dich für ein Diamantenmädchen gehalten.«
    »Oh, ich liebe natürlich auch Diamanten. Welches Mädchen tut das nicht? Aber diese Fassung ist so wunderschön. Es wäre ein wirklich erstaunlicher Stein, wenn er nur etwas größer wäre.« Sie seufzte.
    »Jetzt komm schon, Iris«, drängte er sie, nicht ohne sich insgeheim den Laden zu merken. »Ich würde mir

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