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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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leise.
    Jetzt war er es, der schluckte. »Nichts auf der Welt würde mich glücklicher machen.«
    Sie bemerkten kaum den duftenden Lavendel, der auf den Fußboden gestreut war und der sich mit dem Duft der frischen Rosenblätter vermischte, die über ihr Bett mit dem neuen weißen Leinen – ein Geschenk von Rupert – gestreut waren. Auch die vielen Blumensträuße im Zimmer, von denen ein jeder mit nützlichen Ratschlägen versehen war, angefangen bei einer Anleitung, wie man eine Frau entkleidete, bis hin zu zweideutigen Hinweisen, was die Sache mit den Bienen und den Blumen anging – ein weiterer Beweis für Ruperts trockenen Humor –, nahmen sie nur flüchtig wahr.
    Ned hatte nur Augen für Iris. Als er sie endlich aus ihrem prächtigen Kleid befreit hatte und sie in ihrer Unterwäsche aus Seide und Spitze vor ihm stand, hatte er plötzlich große Angst davor, die Stille dieses Augenblicks zu zerstören.
    Trotz ihrer hübschen neuen Unterwäsche fühlte sich Iris entblößt und voller Schuldgefühle. Ned hatte sich nicht gerührt. Er starrte sie an, starrte in sie hinein. Sie betete, dass er niemals erfuhr, was sich da in Wahrheit unter ihrer äußeren Hülle verbarg, die er so sehr bewunderte.
    Jack blieb ein Dorn in ihrem Herzen. Im Gegensatz zu Ned machte sie sich keine großen Hoffnungen, was die Möglichkeit einer Versöhnung betraf. Es wäre ihr sogar lieber gewesen, wenn Jack KGF einfach verlassen hätte. Seine Nähe stellte eine Bedrohung für sie dar. Jetzt wollte sie jedoch nicht länger an Jack denken, sie wollte sich ganz Ned hingeben und seine Liebe endlich in vollen Zügen genießen.
    Ned war sanft und zärtlich. Er nahm sich Zeit und sorgte dafür, dass Iris ebenso viel Vergnügen empfand wie er selbst. Bis schließlich tief aus seinem Inneren jene prickelnde Explosion hervorbrach, die seinen gesamten Körper von den Zehen bis zu den Haarspitzen erfasste. Ein derart intensives Gefühl hatte er noch nie zuvor verspürt. Aber schließlich hatte er auch noch nie zuvor mit einer Frau geschlafen, die er wirklich liebte. Als sie jetzt mit ineinander verschlungenen Gliedmaßen dalagen, wurde ihm bewusst, dass das, was er in den romantischen Büchern gelesen hatte, der Wahrheit entsprach: Es war die Liebe, die den entscheidenden Unterschied machte.
    »Ich war niemals glücklicher«, flüsterte er.
    »Das freut mich«, erwiderte sie. Ihre Stimme klang gedämpft, weil sie ihr Gesicht an seinen Nacken geschmiegt hatte.
    »War es … war es schön für dich?«
    »Es war genauso, wie ich es mir vorgestellt habe, Ned«, sagte sie und stützte sich dabei auf einen Ellbogen. »Einfach wundervoll.«
    Er lächelte. »Ich wollte dir nicht wehtun.«
    »Das hast du auch nicht.«
    »Nun, wenn das so ist, dann lass es uns noch einmal machen«, sagte er und entlockte seiner Frau damit ein freudiges Kichern.
    Er hoffte inständig, dass ihr Lachen niemals enden würde.
    Jack räusperte sich, um seine zugeschnürte Kehle freizubekommen. »Lass sie einfach hier. Aber hol mir noch Eis und ein frisches Glas«, verlangte er.
    Gangai sah besorgt aus, als er die zweite Flasche vor seinen Herrn auf den Tisch stellte und dann hineinging, um dessen Anweisung Folge zu leisten. Kurz darauf kam er mit einer kleinen Schüssel Eis und einem Kristallglas zurück.
    »Du kannst jetzt nach Hause gehen, Gangai. Ich brauche dich heute Abend nicht mehr.«
    »Ja, Sir«, sagte der Mann zweifelnd.
    »Geh und genieß deinen Arrak, während ich das hier trinke.«
    Er ignorierte das Essen, das Kanakammal für ihn bereitgestellt hatte. Stattdessen genehmigte er sich einen Hauptgang aus Scotch mit Eiswürfeln und zum Dessert einen Gin mit einem Schuss Tonic und viel Zitrone. Sich zu betrinken war leicht, aber irgendwie verfehlte der Alkohol heute seine gewohnte Wirkung. Er vermochte seinen Verstand einfach nicht zu betäuben. Seine irrationalen, ständig um dasselbe Thema kreisenden Gedanken waren jetzt völlig außer Kontrolle. Er sah Iris vor sich, wie sie nackt mit Ned im Bett lag, und dieses Bild war so real, dass er glaubte, vor Zorn und Eifersucht verrückt werden zu müssen.
    Laut vor sich hin schimpfend, lief er im Wohnzimmer auf und ab. Er erinnerte sich nicht daran, die Veranda verlassen zu haben und ins Haus gegangen zu sein, aber jetzt stand er hier, mitten im Wohnzimmer, wo ihm einfach alles im Weg war. Plötzlich hörte er Porzellan und Glas klirren und merkte, dass er gegen den kleinen Beistelltisch gestoßen war, auf den Gangai sein

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