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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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sah, als ich sah, wie glücklich sie war, da wurde mir bewusst, dass ich derjenige bin, der ein Problem hat. Iris hat eine Entscheidung getroffen. Sie ist offensichtlich über das, was sie für mich empfunden hat, hinweg. Es ist also an der Zeit, dass ich die Kontrolle über mein Verhalten wiedergewinne und meine Gefühle für mich behalte.« Er stieß einen langen Seufzer aus. »Die Sache ist die, Kenkamal«, er vermied es, sie anzusehen, womöglich würde sie sonst gleich wieder loslachen. »Ich wünsche mir sehr wohl ein Zuhause, nicht nur ein Haus. Aber ich befürchte, das erst dann zu bekommen, wenn es eine Mrs. Bryant gibt. Ich muss mich hier beweisen. Wenn i ch Junggeselle bleibe, so führt mich das nur immer weiter in die Verantwortungslosigkeit anstatt zu dem beständigen Lebe nswandel, den meine Arbeitgeber, meine Eltern erwarten.« Er brach ab und blickte sie an. Er war schockiert, dass er hier stand, bereit, ihr diese Frage zu stellen, aber es schien ihm im Augenblick das einzig Richtige zu sein. Welche unsichtbare Kraft es auch war, die ihn an diesen Punkt gebracht hatte – sie trieb ihn immer weiter.
    Kanakammal blickte ihn erstaunt an und war sich offensichtlich nicht sicher, was er von ihr erwartete. Er las in ihrem Gesicht, dass sie sich das, was er gerade gesagt hatte, noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
    »Was ich damit sagen will, K…« Er seufzte. »Was ich damit sagen will, ist: Warum heiraten wir beide nicht? Ich liebe dich nicht, und du bist mit Sicherheit auch nicht in mich verliebt, aber ich will nicht, dass du gehst. Ich weiß, dass du es hasst, im Laden deines Vaters zu arbeiten. Wenn ich das alles, was ich gerade gesagt habe, auf einem Blatt Papier niederschreiben würde, ergäbe das durchaus einen Sinn. Es wäre eine sehr vernünftige Ehe, könnte man sagen.«
    »Praktisch«, bestätigte sie.
    »Und für alle Beteiligten von Vorteil.«
    »Ich weiß durchaus, was eine Vernunftehe bedeutet, Sir. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich eine solche führen will.«
    »Du würdest es also vorziehen, einen Inder zu heiraten? Ist es das, was du sagen willst?«
    »Ich würde es vorziehen, einen Mann zu heiraten, der mich liebt.«
    Er kratzte sich verlegen am Kopf. »Nun, ich nehme an, dass ich dich tatsächlich liebe, Elizabeth. Ich liebe dich eben nur nicht auf dieselbe Weise, wie ich Iris liebe.«
    »Wie lieben Sie mich dann, Sir?«
    Er wog seine Antwort sehr genau ab. »Ich liebe deinen Verstand und die Art und Weise, wie er arbeitet. Ich liebe deine Anmut und wie du dich bewegst. Ich liebe dein Essen. Ich liebe es, wie du dich um mich kümmerst. Ich liebe den Klang deiner Armringe und deiner Fußreifen, und ich habe ihn schmerzlich vermisst, als du nicht da warst. Ich liebe es, dass alles im Gleichgewicht ist, wenn du im Haus bist. Ich liebe deine Saris. Es wäre mir zwar lieber, wenn du deine Haare nicht flechten, sondern offen tragen würdest, aber vor allem liebe ich deine Augen und die Art und Weise, wie du damit in mein Innerstes siehst. Nun, findest du nicht auch, dass es genügend Dinge gibt, die ich an dir liebe, um es für dich erträglich zu machen, mich zu heiraten?«
    »Was würden denn die Leute denken?«, flüsterte sie.
    »Ist dir das wichtig?«
    Sie stand ein paar Augenblicke schweigend da, dann sah sie ihn an und schüttelte schließlich verneinend den Kopf. Er lächelte, als er das trotzige Funkeln in ihren Augen bemerkte.
    »Mir ist es auch nicht wichtig.«
    »Wir werden mit meinem Vater sprechen müssen.«
    Er nickte.
    »Werde ich weiterhin Ihr Dienstmädchen sein?«
    Er lachte. »Nein, natürlich nicht! Du wirst Mrs. Elizabeth Bryant sein. Ich kriege das mit deinem indischen Namen leider nicht hin.«
    »Ich trage aber keine Kleider, wie es die Mischlinge tun.«
    »Ich wäre traurig, wenn du es tätest. Du siehst in deinen Saris so wunderbar aus, dass ich dir einen in jeder Farbe kaufen werde.«
    »Ich passe nicht in die Gesellschaft, in der Sie sich bewegen, Sir.«
    »Das erwarte ich auch nicht. Es wird sich nichts ändern. Wir werden hier genauso leben wie bisher, und wir werden uns auch genauso streiten wie bisher. Aber du wirst meine Ehefrau sein, und du wirst eine Stellung haben, die dir niemand mehr nehmen kann.«
    »Dann kann ich Gangai sagen, was er tun soll?«
    »Tust du das denn nicht jetzt schon?« Sie lächelte. Wieder war er verblüfft über die Wärme, die in ihren Augen stand und ihren Blick weich werden ließ.
    »Ich werde meine Schwestern und einen

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