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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Überlebende wie möglich zu retten. Vor allem ein Mann war es, den er suchte, und er würde nicht aufgeben, bis er ihn gefunden hatte.
    Billy Jenner lebte, als Jack ihn auf Sohle einhundertzehn unter einem riesigen Holzstück entdeckte. Sein weiches blondes Haar war blutverschmiert und mit dem dunkelroten Staub der Erde bedeckt. Es tat Jack in der Seele weh, als er seinen Freund so schwer verletzt dort liegen sah. Er rief um Hilfe, und es dauerte nicht lange, bis mehrere Helfer herbeigeeilt kamen. Jack bestand darauf, Billy selbst so vorsichtig wie möglich nach oben zu tragen. Stumme Tränen der Hilflosigkeit hinterließen e ine helle Spur auf seinen verdreckten Wangen, während er sein en Freund anflehte, sich nicht anzustrengen, aber Billy hörte nicht auf, ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
    »Ich hätte auf dich hören sollen, Jack. Wir hätten gemeinsam fortgehen sollen. In eines dieser exotischen Länder mit dunkelhaarigen, schwarzäugigen Schönheiten.«
    »Du darfst nicht so viel reden, Billy. Du musst dich schonen«, bat ihn Jack und zwang sich, seine Stimme fest und zuversichtlich klingen zu lassen. Nur wenige Stunden zuvor hatten sie über ihre Zukunft gesprochen, und nun war Jack sich nicht mal sicher, ob es für Billy überhaupt noch eine Zukunft gab, aber das durfte er sich nicht anmerken lassen.
    Billy schien jedoch genau zu wissen, wie es um ihn stand. »Es tut weh, Jack. Es tut überall weh«, flüsterte er atemlos. »Pass auf, dass ich nicht bewusstlos werde. Lass mich bitte nicht hier unten sterben. Ich will noch einmal den Himmel sehen.«
    »Du wirst nicht sterben. Das werde ich nicht zulassen. Ich werde dich hier rausbringen, und du wirst frische kornische Meeresluft atmen, in Ordnung?«
    »In Ordnung, Jack. Ich vertraue dir. Du weißt, dass ich dich liebe, nicht wahr, Kumpel?«
    »Du brauchst dich doch nicht gleich in mich zu verknallen.«
    »Das musste einmal gesagt werden«, keuchte Billy, der sichtlich darum kämpfte, die Worte hervorzubringen. »Wir sind Brüder, auch wenn wir aus verschiedenen Familien kommen.«
    »Und verschieden aussehen.«
    Billy gab ein mattes, pfeifendes Lachen von sich.
    Er hörte sich so schwach an, dass Jack endgültig von Panik ergriffen wurde. »Du darfst nicht reden, Billy. Hör einfach nur zu und halte durch. Deine Mum und deine Schwestern warten bestimmt schon oben auf dich. Dein Dad auch. Er ist zwar verletzt, aber er wird wieder gesund werden. Ihr werdet beide wieder gesund werden und schon bald wieder zusammen fischen gehen. Wir alle werden das.«
    »Es ist ein langer Weg nach oben«, stöhnte Billy.
    »Wir werden es schaffen.« Jack biss die Zähne zusammen, als er Billy auf den Rücken nahm. »Halt dich an mir fest, lass nicht los.«
    »Ich kann nicht …«
    »Doch, du kannst! Wenn du wieder auf den Beinen bist, sagen wir Cornwall Lebwohl und machen uns auf und davon. Wir werden nach Australien gehen, Billy! Dort ist es heiß und trocken, und das Gold liegt fast an der Oberfläche. Gold und Diamanten, heißt es. Opale und Perlen und …« Er spürte, wie seinen Freund die Kräfte verließen. »Billy!«
    »Ja«, krächzte Billy leise.
    »Wir sind fast oben«, log Jack. »Ich kann schon den Himmel sehen, Billy. Die Sonne scheint, und ein Luftzug kühlt mein Gesicht. Man sagt, dass die australischen Frauen noch alle ihre Zähne im Mund haben.«
    Billy versuchte zu lachen, brachte aber nur ein leises Stöhnen heraus. »Jack, ich glaube, du wirst das für uns beide übernehmen müssen. Goldschürfen, hm? Geh und mach für uns beide ein Vermögen, Jack.«
    Dann verstummte er. Jack kletterte verbissen weiter, das Gesicht vor Anstrengung zur Grimasse verzerrt. Seine Angst wuchs mit jedem Schritt, bis sich ihm helfende Hände entgegenstreckten und ihn den letzten Meter nach oben zogen.
    Er ergriff Billys Hand und hielt sie an seine Wange. »Wir haben es geschafft, Kumpel. Du bist oben. Man wird sich jetzt um dich kümmern und dich wieder zusammenflicken. Hörst du, Billy?«
    »Danke, Jack«, flüsterte sein Freund. Seine Augenlider hoben sich flatternd ein Stück weit, und ein sanftes Lächeln umspielte seine gesprungenen, blutigen Lippen. Jack machte keinen Versuch mehr, sich die Tränen aus den Augen zu wischen.Nur wenige Augenblicke später tat Billy seinen letzten Atemzug, noch bevor sich seine Mutter durch die Menge zu ihm durchkämpfen konnte. Jack versuchte sich einzureden, dass sich sein Freund einfach nur ausruhte. Er prägte sich Billys Gesicht, das jetzt

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