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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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spucken begonnen.«
    Ned ging schneller. »Wie lange geht das schon so?«
    »Seit du heute Morgen an Deck gegangen bist.«
    Er sah auf die Armbanduhr seiner Mutter, die er in seiner Jackentasche bei sich trug. »Ich war mehr als drei Stunden hier oben«, sagte er, und ihm wurde bewusst, dass er jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Eilig machte er sich auf den Weg in den Bauch der Aronda , wo sich mittschiffs ihre kleine Kabine befand. Bereits an der Kabinentür schlug ihm der Geruch von Krankheit und Ausscheidungen entgegen.
    Er würgte. »Warte draußen!«, wies er Bella an, während sich das altbekannte Gefühl der Angst in seinem Herzen ausbreitete. Ein erster vorsichtiger Blick bestätigte seine schlimmsten Vermutungen; Robbie war nicht nur übel, er war ernsthaft erkrankt.
    »Bell, du musst jemanden von der Mannschaft holen. Ganz egal, wen, aber finde jemanden und bring ihn, so schnell es geht, her. Nein, Schätzchen, weine nicht. Du musst jetzt für Robbie stark sein. Er braucht Hilfe, und das so schnell wie möglich. Sag ihnen, wir brauchen einen Arzt. Los, Bell, lauf!« Und das tat sie.
    Ned ließ die Tür hinter sich zufallen und trat an Robbies Seite. »Robbie«, begann er, während er wegen des Gestanks ein Taschentuch hervorzog und es sich vor die Nase hielt.
    Robbie wandte Ned sein aschfahles Gesicht zu. Seine Lippen waren gesprungen. »Ned, du musst mir jetzt ganz genau zuhören«, sagte er mit erstickter Stimme. »Es ist zu spät für mich.«
    »Wovon sprichst du?«
    Robbie stöhnte leise. »Ich weiß, was das ist. Sag Bella nichts davon. Lass sie nicht mit ansehen, wie es mir immer schlechter geht. Es ist ohnehin bald vorbei, das verspreche ich dir.«
    »Robbie, du weißt ja gar nicht, was du da redest.«
    »Es ist die Cholera, Ned!«, rief er und schob mit einer fast übermenschlichen Kraft Neds Hände weg.
    Das wirkte. Ned machte einen Satz rückwärts, als hätte er sich verbrannt.
    »Cholera?« Allein das Wort klang mehr als bedrohlich. »Ich verstehe nicht.«
    »Bleib ruhig. Du kannst dich nicht anstecken, wenn du vorsichtig bist. Aber halt Bella von mir fern. Und du musst auch gehen. Sag ihnen, sie sollen mich über Bord werfen – sie werden ohnehin darauf bestehen. Es ist mir egal. Lass sie alles verbrennen. Ned, bleib stark.«
    Ned spürte, wie seine Welt völlig aus den Fugen geriet. Tränen der Ohnmacht und der Trauer, wie er sie nicht einmal für seine Eltern vergossen hatte, stiegen ihm in die Augen und ließen seinen Blick verschwimmen. »Was ist geschehen?«
    »Er wollte Wasser haben. Er hat Bella bedroht, also habe ich es getan.«
    »Was hast du getan? Robbie, ich verstehe nicht, was du sagst …«
    Robbie schloss, von Krämpfen gepeinigt, die Lider. Als die Schmerzen verebbten, öffnete er sie wieder. Seine Augen waren jetzt blutunterlaufen und wässrig, seine Haut war trocken und fiebrig. »Ned, ich habe Brent Wasser gegeben, das nicht abgekocht war.« Er würgte und erbrach sich in eine Schüssel. Ned sah hilflos weg. Der Gestank und das Geräusch ließen auch in ihm Übelkeit aufsteigen. Er lehnte sich gegen die Wand und ging dann in die Hocke, den Kopf in die Hände gestützt, währ end er versuchte nachzudenken. Als er an Deck gegangen war, hatten Bella und Robbie beide tief und fest geschlafen. Wie konnte Robbie innerhalb weniger Stunden so krank werden?
    Robbie sank erschöpft in die Kissen zurück. »Sieh besser zu, dass du hier rauskommst.«
    »Sprich weiter!«, sagte Ned. »Ich muss es wissen.«
    Mit schwacher Stimme fuhr Robbie mit seinem Bericht fort. »Brent hat mich losgeschickt, um für ihn Wasser zu holen, aber vorher hat er Bella und mich noch bedroht. Ich konnte es einfach nicht länger ertragen, Ned. Ich musste endlich etwas gegen ihn unternehmen. Er ist ein Ungeheuer.« Robbie versuchte zu lachen, aber es klang mehr wie ein Gackern. »Nur dass er schlauer war als ich.«
    »Ich verstehe nicht …«, drängte Ned.
    »Ich hatte keine Wahl«, flüsterte Robbie. »Es war die einzige Möglichkeit, unser Geheimnis zu bewahren … deine Schwester zu schützen.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Von der Cholera, Ned. Ich habe schon oft gesehen, wie sie Menschen dahingerafft hat. Es gibt nichts, was man dagegen tun kann.« Als er Ned langsam den Kopf zuwandte, war sein Gesicht eingefallen wie das eines Leichnams. »In wenigen Stunden werde ich tot sein. Seht zu, dass ihr nach Bangalore kommt.« Er nannte Ned Dr. Walkers Adresse. »Schreib sie auf, Ned. Versprich es mir.«
    Die

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