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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Jack dem Diener bedeutete, er solle die Spitzen der Queues mit Kreide präparieren. »Kommst du aus Cornwall?«
    »Ja, und ich bin stolz darauf. Aber bei dir klingt auch ein leichter Akzent mit.«
    »Ich hoffe, du hörst nur meine schottischen Wurzeln herau s«, sagte Ned empört und hoffnungsvoll zugleich.
    »Ah, Schottisch …«
    »Wenn du auf Walisisch getippt hättest, hätte ich dir sofort eins mit dem Queue übergezogen.«
    Jack lachte. »Das hättest du mal versuchen sollen.«
    Ned grinste. »Ich bin ziemlich schnell«, warnte er.
    »Dann lass uns zuerst mal sehen, wie du spielst, bevor du weiter so große Sprüche machst«, sagte Jack, dem dieses Geplänkel ganz offensichtlich Spaß machte.
    Und das war der Beginn einer großen Freundschaft. Jack war s o unbeschwert und zuversichtlich, und Ned spürte, wie sich seine Stimmung hob, als dieser ihm nicht nur Snooker beibrachte, sondern gleichzeitig klarmachte, dass Indien ihre Zukunft sei.
    Jack zwinkerte Ned zu, als er die letzte schwarze Kugel versenkte. »Inzwischen würdest du mir ungefähr zwanzig Pfund schulden«, sagte er, hielt seinen Queue hinter den Rücken und streckte seine Schultern. »Ich hätte darauf bestehen sollen.«
    Ned lachte. »Ich habe dich durchschaut, Jack Bryant. Ich glaube, du bist ein Gauner. Vermutlich spielst du auch Karten?«
    »Ich habe so gut wie alle schlechten Angewohnheiten. Und wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, weshalb ich mich hier in den Kolonien wiederfinde«, fügte er nachdenklich hinzu, als er den Queue zurückgab. »Wir sind fertig. Vielen Dank«, sagte er, woraufhin sich der Diener diskret und leise zurückzog.
    »Nun. Vielen Dank für deine Gesellschaft. Ich habe diesen Abend wirklich genossen. Hast du tatsächlich vor, dich auf den Weg zu den Goldfeldern zu machen?«
    »Ich bin Bergmann, Ned. Es wird Zeit, dass ich Arbeit finde. Und du solltest Walkers Angebot, dir einen Job zu besorgen, auf jeden Fall annehmen.«
    »Ich werde zumindest darüber nachdenken.«
    »Denk nicht! Tu es! Die KGF boomen. Henry hat mir mehrfach versichert, dass man dort ein großartiges Leben führen kann. Sie zahlen außerordentlich gut – er glaubt sogar, etwas drehen zu können, damit ich einen festen Vertrag bekomme. Was wiederum bedeutet, dass man mir dort eine Unterkunft stellen wird.«
    »Du hast Glück.«
    »Das kann ich nach alledem auch gebrauchen.«
    Ned sah Jack fragend an.
    »Das ist eine längere Geschichte. Ich werde sie dir eines Tages bestimmt erzählen, aber wie ich sehe, ist Henry schon müde. Da er mein Gastgeber ist, sollte ich ihn nicht daran hindern, genügend Schlaf zu bekommen. In ein oder zwei Tagen fährt er nach Ooticamund oder Ooty, wie man hier sagt. Das ist eine weite Reise, und der arme alte Henry braucht schließlich seine Erholung.«
    »Vielleicht können wir uns ja wieder einmal treffen?«
    »Aber sicher doch. Wir wohnen im Bangalore-Club. Das ist nicht weit von hier. Hol mich doch am Freitag ab, dann zeige ich dir Bangalore! Ich kenne mich inzwischen ganz gut aus. Die Stadt ist wirklich sehr interessant. Wenn es nicht so heiß wäre, könnte man angesichts der fantastischen Parks und der breiten Straßen glatt meinen, wir wären in London.«
    »Ich habe bis jetzt nur das Innere einer Rikscha zu Gesicht bekommen.«
    Jack grinste. »Dann werden wir mit der Jatka fahren.«
    »Der was?«
    »Mit dem Pferdewagen. Der ist zwar nicht so komfortabel, dafür aber viel schneller als eine Rikscha.«
    Sie lächelten beide und gaben sich die Hand. »Dann sehen wir uns also am Freitag«, sagte Ned.
    Dr. Walker und Henry Berry traten zu ihnen. »Komm, Ned, mein Junge«, sagte Walker. »Mrs. Walker wird mir böse sein, wenn ich dich nicht so rechtzeitig nach Hause bringe, dass sie dir noch Gute Nacht sagen kann. Jetzt, da unsere Iris nicht mehr im Haus ist, hat sie sonst niemanden, den sie bemuttern kann. Ich selbst zähle nicht, wie du weißt.«
    Henry lachte. »Es war mir ein Vergnügen, Sie beide kennenzulernen. Gute Nacht, Ned. Es freut mich, dass ihr euch so gut versteht. Jack wird auf diese Weise ein wenig Gesellschaft haben, so lange ich weg bin.«
    »Ich habe mich mit Ned für Freitag verabredet.«
    »Ausgezeichnet. Da ich mit Mrs. Walker den ganzen Tag unterwegs sein werde, passt das wunderbar. Vielen Dank. Wir versuchen übrigens gerade, Ned dazu zu bewegen, hierzubleiben, also zeigen Sie ihm Bangalore von der besten Seite, Bryant.«
    Jack tippte sich verschwörerisch an die Nase, und die vier

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