Herzen aus Gold: Roman (German Edition)
ein freudloses Lachen aus. »Ich will nicht einmal daran denken. Wenn meine Mutter wüsste …«
»Jack, hör zu …«
Plötzlich packte ihn Jack mit beiden Händen am Kragen. »Nein, du hörst mir jetzt zu. Du hast nur eine Chance, Brent Einhalt zu gebieten, wenn du nicht vor ihm davonläufst. Dieser Mann benutzt seine Macht und seinen Einfluss, um anderen Menschen wehzutun. Es hat ihm unüberhörbar Spaß gemacht, dir zu erzählen, wie er Robbie in den Tod geschickt hat. Wenn du Brent jetzt nicht die Stirn bietest, wird Robbie mit Sicherheit nicht sein letztes Opfer bleiben. Das sind Kinder , Ned. Sie haben niemanden, der für sie kämpft. Du weißt, was er tut, und du könntest wenigstens die Behörden informieren. Du kannst nicht alles auf sich beruhen lassen, nur weil du Angst hast oder nichts mehr mit ihm zu tun haben willst. Natürlich wird sein Wort gegen das deine stehen, aber er weiß dann wenigstens, dass sein Treiben in Zukunft etwas genauer beobachtet werden wird. Etwas bleibt immer hängen, Ned. Die Sache wird sich herumsprechen. Du kannst ihm Einhalt gebieten!«
Jack war ihm so nah, dass Ned die Brillantine in seinen Haaren riechen konnte. Er sah sich um, weil er sich sicher sein wollte, dass sie nicht beobachtet wurden. »Lass mich los, Jack.«
Jack ließ Neds Revers los, als hätte er sich verbrannt. »Entschuldigung.«
»Also, was soll ich deiner Meinung nach tun? Ich kann es nicht mit ihm aufnehmen.«
»Du hast Brent einen gehörigen Schrecken eingejagt. Was glaubst du, warum er hier ist? Er hat Angst, dass du etwas gegen ihn unternehmen könntest! Sag ihm, dass du morgen zu seinem Vortrag kommst – und dass du ihn dann in aller Öffentlichkeit seiner Verbrechen bezichtigen wirst.«
»Du vergisst anscheinend das Wichtigste: Ich habe keine Beweise .«
»Du musst Brent glauben lassen, dass du genug gegen ihn in der Hand hast, um seinen Ruf zu ruinieren.«
»Und wie soll ich das anstellen?«
»Schlag ihn mit seinen eigenen Waffen. Du willst Gerechtigkeit für Robbie, du willst, dass Brent für das, was er Bella antun wollte, büßen muss. Nun, er ist hier. Hier in Bangalore. Eine solche Gelegenheit wirst du nie wieder bekommen.
Dreh den Spieß um, mach ihm Angst, und schick ihn dann zum Teufel. Du wirst es ewig bereuen, wenn du jetzt nichts unternimmst. Keine Reue, Ned. Das ist das, was ich mir geschworen habe, als ich Cornwall verlassen habe, und das ist kein schlechtes Lebensmotto.«
»Aber du bist noch nie von so einem Schwein wie Brent verfolgt worden.«
»Sei dir da bloß nicht so sicher. Ich wünschte, ich bekäme die Chance, die Dinge in Ordnung zu bringen. Stattdessen hat das mein Vater für mich getan. Ich werde nicht zulassen, dass das noch einmal geschieht. Du hast jetzt die Möglichkeit, ein paar hilflose Kinder vor einem schrecklichen Schicksal zu bewahren.«
»Und was soll ich Brent sagen?«
»Sag ihm, du hättest mit deiner Schwester telefoniert. Sag ihm, dass Bella nicht mehr bei den Grenfells ist und dass du zur britischen Polizei in Bangalore gehen wirst. Sag ihm, dass du alles tun wirst, was in deiner Macht steht, damit er vor Gericht gestellt wird. Ich denke, das wäre schon einmal ein guter Anfang.«
»Und dann soll ich den Behörden tatsächlich alles mitteilen, was ich weiß?«
»Ich werde in der Nähe sein, nur für den Fall, dass er auf dich losgeht. Aber das wird er nicht tun. Diese Sorte von Mensch kämpft nicht mit körperlicher Gewalt. Sie verlässt sich vielmehr auf ihre Gerissenheit. Was auch immer geschieht, du wirst niemals zurückblicken und bereuen, dass du es nicht wenigstens versucht hast. Auf diese Weise zwingst du Brent zu handeln. Er ist derjenige, der sich den Vorwürfen stellen muss.«
»Ja, aber ich bin derjenige, von dem man überzeugende Beweise fordert.«
»Nicht unbedingt. Wenn deine Anschuldigungen erst einmal öffentlich gemacht sind, spielt es keine Rolle mehr, ob Brent alles leugnet. Je heftiger er dagegen angeht, desto schuldiger wird er erscheinen. Es muss dir nur gelingen, bei den richtigen Leuten Zweifel an seiner Unschuld zu wecken, dann hast du bereits viel erreicht. Womöglich wird dann jemand, der mächtiger ist als du, Brent zu Fall bringen. Aber irgendjemand muss den Stein ins Rollen bringen. Denk immer daran, wie tapfer Robbie war, als er dieses Wasser trank. Das zeigt, wie sehr er sich gewünscht hat, dass Brent für seine Sünden büßt, Ned. Das zeigt, wie loyal er dir und Bella gegenüber war.«
Ned schlug die Augen
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