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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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ihren Unterarm, um akribisch ihre Fingerspitze zu insp i zieren. Erleichtert stieß er den Atem aus und ließ Noir wieder los. Er bedachte sie mit einem Blick, der ihr zeigen sollte, wie ungehalten er war. „ Wie kannst du so leichtsinnig sein? “
    „ Das war alles durchdacht. Ich wusste, was ich tue. Und jetzt lass mich noch mal. “
    „ Noir! “
    „ Bitte. “
    „ Du bist wahnsinnig “ , murmelte Vincent, doch es keimte Hof f nung in ihm auf. Noir war eine Meisterin auf dem Gebiet der Magie. Er vertraute darauf, dass sie wusste, was sie tat. Zögerlich legte er seine Hand wieder auf ihren Oberschenkel. Vincent zitterte. Noir berührte ihn am Finger an einer sicheren Stelle. Von da aus glitt ihre Fingerspitze immer mehr zu seiner Handfläche. Je näher sie seinem Tattoo kam, desto heftiger klopfte sein Herz.
    Er bemerkte, dass Noir die Luft anhielt. Als sie kurz davor war, seine Tätowierung zu berühren, fing sie an, diese zu umkreisen. In seiner Hose begann sich wieder etwas zu regen. Er hatte keine A h nung gehabt, wie stimulierend es war, wenn sie das tat. Sein Körper kribbelte und stand unter Spannung, nur weil sie mit ihrer Finge r spitze auf seiner Hand herumfuhr. Das lenkte ihn von seiner Angst ab. Immer wieder glitt sie für einen Moment in die Zeichnung, was seine Sinne verwirrte. Hin und her. Bis sie mit ihrer ganzen Handfl ä che die seine bedeckte.
    Sein Atem stockte.
    „ Vincent, sieh nur “ , flüsterte sie. „ Es passiert überhaupt nichts. “
    Und ob etwas passierte. Tief in ihm. Er konnte kaum begreifen, was soeben geschah. Er schloss die Augen. Alles drehte sich, sein Herz machte Luftsprünge und sein Körper wollte nicht aufhören zu zittern.
    „ Grimsley hat mich angelogen “ , flüsterte er fassungslos, wobei er seine Finger mit ihren verschränkte. Er fühlte Noirs Wärme, ihre schlanken Gelenke, ihre Haut.
    Ob er seinem Klanführer sagen sollte, dass er nun die Wahrheit wusste? Aber er beschloss, das erst einmal für sich zu behalten. Es würde nur Fragen aufwerfen.
    Langsam öffnete er die Augen und konnte nicht aufhören, Noirs Hände anzusehen. Über Grimsleys Lügen konnte er sich später den Kopf zerbrechen.
    „ Darf ich … dich anfassen? “ , fragte er.
    „ Natürlich. “ Noir nickte lächelnd.
    Hastig zog er sich den anderen Handschuh ebenfalls aus. Er fuhr über Noirs Finger und ihren Handrücken. Wie zart ihre Haut dort war, obwohl sie von ein paar feinen Narben überzogen wurde. Vi n cent war überwältigt. „ Du bist ganz weich. “
    „ Du hast noch nie jemanden berührt? “ , fragte sie leise. Ihre Sti m me klang bedrückt, auch wenn ein Lächeln ihre Mundwinkel u m spielte.
    „ Nur meinen Vater und Kara. “
    „ Aber das ist ja schon ewig her. Gott, Vincent, wie hast du das so lange ausgehalten? “ Sie führte seine Hand zu ihrem Gesicht und legte sie an ihre Wange. Dabei schloss sie die Augen. „ Ich weiß, wie das ist. “
    „ Wieder eine Gemeinsamkeit “ , wisperte Vincent und holte tief Luft. Zum ersten Mal spürte er Noir richtig. Die Haut in ihrem G e sicht war noch viel weicher. Er ertastete durch die Abdeckschminke die zarte Erhebung ihrer Narbe, fuhr mit den Fingern unter ihr Kinn und in ihre Perücke. Vincent wünschte sich nichts mehr, als ihr ec h tes Haar zu fühlen.
    Noir zitterte und holte stockend Luft. Dann lehnte sie sich gegen ihn und legte ihre Arme um seinen Körper. Obwohl sie sich zuvor schon berührt hatten, war dieser Moment der innigste. Weil Vince wusste, dass er sie anfassen konnte, ohne ihr zu schaden. Er konnte sich ganz auf dieses Gefühl einlassen. Unablässig streichelte er ihren Rücken und genoss ihre Umarmung, ihre Nähe, ihren Duft, ihre Körperwärme. Er hätte sie ewig festhalten können. Er drehte den Kopf, sodass ihr falsches Haar seine Nase kitzelte, und roch an ihrer Wange. Sie duftete nach Puder und Noir. Sie drehte ihren Kopf, seine Lippen streiften ihr Kinn.
    „ Wie geht es dir? “ , hauchte sie an seinen Mund.
    Er zog sie fester an sich und erwiderte: „ Sehr gut. “ Dabei streiche l te er ihre schlanke Taille.
    Plötzlich räusperte sich jemand neben ihnen.
    Vincent ließ Noir sofort los. Es war der Kellner, der neben ihrem Tisch stand und sie angrinste. Vincent hatte nicht bemerkt, dass er sich ihnen genähert hatte. Das war gar nicht gut. Was, wenn es ein Dämon gewesen wäre?
    „ Darf ich dem hübschen Paar noch etwas bringen? “ , fragte er auf Englisch.
    Noir versuchte wieder einmal erfolglos,

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