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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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… meine Krallen. “
    „ Okay, sollen wir deine Arme wieder festbinden? “ Noir hatte i m mer noch das Bild vor Augen: Vincent wehrlos am Bettgestell.
    Ihm gingen in etwa dieselben Gedanken durch den Kopf. Wie soll ich ruhig bleiben, wenn sie mich gleich wieder berührt? Er setzte sich auf. „ Meine Schwingen! Wenn ich auf dem Rücken liege … “
    „ Verstehe. “ Verdammt, ihnen lief die Zeit davon. Hastig blickte sie sich um. Konnte sie ihn im Stehen fesseln? Dann könnten seine Schwingen ungehindert hervorbrechen und Noir hätte vollen Z u gang zu allen Körperstellen.
    Vorhangstange? Die würde er herunterreißen.
    Deckenleuchte? Dasselbe Problem.
    Am stabilsten war das Bettgestell. Die Kordeln lagen noch auf der Matratze. Noir hatte den Zimmerservice angewiesen, nicht sauber zu machen. Wenn die Angestellten das Bad sahen, die gesprungenen Fliesen …
    „ Streck deine Arme aus “ , befahl sie hastig, während sie sich schnell mit einem Zopfgummi die Haare im Nacken zusammenband. Vi n cent gehorchte. Er überkreuzte die Handgelenke und Noir fesselte sie. Dann machte sie die zweite Kordel daran fest. Vincent legte sich hin und streckte die Arme über dem Kopf aus. Dort verknotete Noir mit genügend Abstand die dicke Schnur an einer Metallstrebe des Bettes. „ Jetzt kannst du dich umdrehen, sobald du bemerkst, dass deine Schwingen zum Vorschein kommen. “
    „ Noir! “ Vincent verzog das Gesicht. „ Es geht los! “
    Er hatte gesagt, dass die Verwandlung, wenn er sie nicht erzwang, bei Weitem nicht so schlimm war, aber ganz ohne Schmerzen schien sie nicht über die Bühne zu gehen.
    „ Gut, hör zu: Ich werde ziemlich ins Schwitzen geraten und den Eindruck erwecken, nicht mehr richtig anwesend zu sein. Ich werde mich in einer Art Trance befinden. Hab keine Angst deswegen. “ Während Noir ihm erklärte, was ihn erwartete, zog sie sich rasch den Pullover über den Kopf und holte einen bläulichen Kristall aus ihrer Tasche. „ Ich hab das zwar noch nie gemacht, theoretisch weiß ich aber, wie es funktioniert. “ Sie schlüpfte auch noch aus ihrem Min i rock, sodass sie bloß noch in BH und Leggins vor dem Bett stand. „ Lass mich einfach nur machen und unterbrich mich auf keinen Fall. “
    Vincent sah sie aus großen Augen an und nickte. Schweißtröpfchen glitzerten auf seiner Stirn, die Lippen hatte er fest zusammengepresst. Noir kniete sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Brust. Sein Herz ratterte gegen ihre Handfläche. Sie spürte, dass soeben magische Kräfte am Werk waren. Diese galt es zu a b sorbieren, aus Vincent herauszuholen und dann in den Kristall abz u leiten. Tief atmete sie durch.
    „ Fangen wir an. “
     

     
    Vincent war aufgeregt. Er zitterte am ganzen Körper. Vielleicht u m so mehr, weil er immer dringender seine Tabletten brauchte. Er konnte es kaum bis zum Einbruch der Dunkelheit erwarten, um sie sich zu holen.
    Würde Noir es tatsächlich schaffen, ihn von dem Fluch zu befre i en? Es war eine verdammt riskante Sache. Hoffentlich geschah ihr dabei nichts. Was, wenn sich die Magie plötzlich gegen sie richtete? Vincent hatte von solchen Unfällen gehört. Oder wenn es danach noch schlimmer war als zuvor? Noir war eine fabelhafte Magierin, dennoch wollte er sich keine Hoffnungen machen, ansonsten wäre er nur enttäuscht, falls es nicht klappte.
    „ Und … Vincent? “
    „ Ja? “
    „ Versuch bitte , an nichts zu denken. “
    „ Okay “ , antwortete er, obwohl er nicht verstand, warum er das tun sollte. Noir würde schon wissen, wozu das gut war. Leider fiel es ihm verdammt schwer , an nichts zu denken, wenn ihre Hände über seine Haut wanderten.
    „ Du musst mir immer sagen, welcher Körperteil sich verwandelt. “
    „ Die Schwingen kommen zuerst “ , presste er zwischen zusamme n gebissenen Zähnen hervor, weil das die unerträglichste Veränderung war. Er drehte sich um und ging auf alle viere, soweit die Schnüre das zuließen. Sofort fühlte er Noirs Hände sowie den Kristall an seinen Schultern und hörte, wie sie einen lateinischen Singsang b e gann. Dabei streichelte sie über seinen Rücken. Ihre Stimme klang hoch und fremd, dennoch wunderschön. Er hatte sie noch nie auf diese Art singen hören. Eigentlich hatte er sie noch nie singen g e hört. Manchmal pfiff sie unter der Dusche; meistens dann, wenn sie von einer Dämonenjagd zurückgekommen war.
    Vincent spürte, wie sich etwas Gewaltiges unterhalb seiner Schu l tern zusammenballte. Schon

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