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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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hörst du endlich auf, deinen inneren Dämonen hinterherzujagen? Es ist offensichtlich eine Falle und wird deine Liebsten nicht lebendig machen. “
    „ Ich werde erst ruhen, wenn ich meine Dämonen getötet habe “ , flüsterte sie und beobachtete, wie der Tankwagen und die Hebebü h ne davonfuhren, um ihrem Freund nicht in die Augen sehen zu mü s sen. „ Und wenn Jamie noch lebt, muss ich ihn finden. “
    „ Mach dir keine Hoffnungen. Dein Bruder ist längst tot. Hör auf mit den Schuldgefühlen. Du hast richtig gehandelt. “
    Ja und nein. Sie hatte ih ren magischen Eid nicht gebrochen. Noir hatte in ihrer Kindheit, als sie die Wächterin eines der beiden Art e fakte wurde, schwören müssen, den Schutz des Medaillons über ihr Leben und alles andere zu stellen. Daher war sie mit dem zweiten Amulett geflohen, doch sie hatte ihren Bruder im Stich gelassen. Das zerfraß sie von innen, Stück für Stück.
    Noir hatte nur Magnus erzählt, dass Jamie möglicherweise lebte, alle anderen Magier wussten lediglich, dass die gesamte Familie LeMar vor vielen Jahren samt Auto auf mysteriöse Weise ve r schwunden war. Alle hielten sie für tot, einschließlich Noir.
    „ Noir … “ Magnus drückte ihren Arm.
    Sie wusste, Magnus hatte gehofft, sie würde endlich wieder ein normales Leben beginnen, als sie sich vor ein paar Wochen ins Klo s ter zurückgezogen hatte. Sie hatte eine Auszeit gebraucht, eine R u hephase. Die jahrelange Flucht und die Dämonenjagd hatten sie sehr ausgepowert, dennoch hatte sie es sich nicht nehmen lassen, wenig s ten einen Dämon alle paar Nächte zu erledigen. Was natürlich auch nicht mühelos möglich war. Aberdeen war jedoch ein ruhiges Pfla s ter im Gegensatz zu den Großstädten, wo sich die Unterweltler mit Vorliebe aufhielten, wenn sie in der Oberwelt waren. London, New York, Kairo, Tokio oder Paris zählten zu den Lieblingsorten der Höllenwesen, um nur einige zu nennen. In den Ballungsräumen konnten sie das größte Unheil anrichten. Noir hatte in Dublin gejagt, Prag, Amsterdam, Berlin und Brüssel. Nur nach Paris zu kommen, hatte sie bis jetzt vermieden, denn ihre Eltern stammten aus Fran k reich, aus einer Ortschaft wenige Kilometer südlich der Hauptstadt.
    Leider hatten Noir ihre Reisen bisher nicht weitergebracht. Ni e mand hatte ihr sagen können, ob Jamie noch lebte, und solange sie nicht sicher wusste, dass er tot war, würde sie weitermachen. Das war sie sich und ihrem Bruder schuldig.
    „ Roger “ , sagte Magnus, der per Funk mit dem Piloten verbunden war. Dann wandte er sich an Noir. „ Die Maschine ist startbereit. “
    Sie hielt es ohnehin kaum noch aus. Sie verabschiedete sich von ihrem Freund, dankte ihm noch einmal für alles und stieg hastig die Gangway nach oben in das Flugzeug. Sie konnte es nicht mehr e r warten, den Dämonen in den Arsch zu treten.
    Falls sie endlich Gewissheit über Jamies Schicksal hatte und das Medaillon zurückbekam, würde sie sich vielleicht zur Ruhe setzen und sich ein wenig Vergnügen gönnen, auf das sie viel zu lange ve r zichtet hatte. Doch sich binden oder eine Familie gründen wollte sie niemals. Zu heftig loderte die Flamme des Verlustes in ihrer Brust.
     

Kapitel 4 – London (einige Tage in der Zukunft)
     
    K
    ara saß auf der Balustrade des Uhrenturms, der zum Midland Grand Hotel gehörte, und ließ ihre Beine über dem Abgrund baumeln. Unter ihr strömten die Ei n wohner und Besucher Londons in die Halle des Bahnhofs Kings Cross und St . Pancras , der sich dem neogotischen Gebäude a n schloss. Die Fassade des spätviktorianischen Backsteinbaus mit den zahlreichen Spitzbögen, Schornsteinköpfen, Türmchen und Erkern ließ viele Touristen nach oben blicken und trotz Nieselregen ihre Kameras zücken. Kara sahen sie nicht. Sie war für menschliche A u gen unsichtbar. Sie selbst hatte allerdings keinen Blick für das arch i tektonische Meisterwerk übrig, das sie ohnehin in- und auswendig kannte.
    Der Dämon ging ihr nicht aus dem Kopf. Seufzend lehnte sie sich gegen eine Steinfigur. Diese glich einem Hund und zierte die Fass a de. „ Ach, Molto, er hatte so schöne blaue Augen. “
    Der Gargoyle namens Molto hörte sie nicht, es war noch Tag. S o lange die Sonne nicht untergegangen war, versteinerten die Körper dieser Wesen. Sie bestanden nicht aus echtem Stein, sondern aus einer organischen Substanz, die wie Stein aussah. Kara konnte das Herz des Gargoyles leise gegen ihr Ohr schlagen hören. In diesem Zustand waren sie

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