Herzen aus Stein (German Edition)
Dämonen strahlen andere Wellen ab als Menschen. So können sie unterschieden werden. “
Noir kratzte sich am Kopf und brachte nur ein „ Wow “ heraus. Magnus war nicht nur als Magier ein berühmter Mann. Früher war er ein Unternehmer gewesen, ein Softwareentwickler, hatte vor vielen Jahren eine eigene Firma besessen. Seine Programme verkauften sich auch heute noch weltweit, weshalb er finanziell längst ausgesorgt hatte, aber dass er so etwas herstellen konnte … „ Respekt! “
Grinsend erwiderte Magnus: „ Eigentlich darf ich dir das Gerät nicht geben, weil ich es für eine Organisation entwickelt habe, die Dämonen jagt. Allerdings ist dieses Smartphone modifiziert. Falls es in die falschen Hände gelangt, zerstört es sich. Das Gerät bekommt diese Infos wiederum über die Satelliten. “
„ Eine Organisation, die Dämonen bekämpft? “ Ob Magnus von den Jägern sprach, denen sie schon einmal über den Weg gelaufen war? „ Klingt mega-interessant. “
„ Da brauchst du gar nicht so die Brauen zu heben. “ Magnus lac h te. „ Alles streng geheim. “
Noir schmunzelte; ihr Freund steckte voller Überraschungen. „ Ich werde gut drauf aufpassen. Vielen Dank, Magnus. “ Sie umarmte ihn und wunderte sich wie so oft über seine Größe. Es gab nicht viele Männer, die größer waren als sie. Nur ein großer Mann würde zu ihr passen, fand Noir. „ Hast du nicht noch etwas vergessen? “ , fragte sie ihn lächelnd und ließ ihn wieder los. Sie lächelte nicht oft, denn dann spannte die Narbe auf ihrer Wange, was sie wiederum an jene schreckliche Nacht erinnerte. Doch bei Magnus machte sie eine Ausnahme. Grinsend reichte er ihr die Klingen, die sie an ihren a n gestammten Platz seitlich in ihren Stiefeln steckte, wo kleine Taschen eingearbeitet waren.
„ Zwei wirklich schöne Stücke “ , bemerkte Magnus. „ Ich bewund e re sie immer wieder. “
Er hatte ihre Waffen durch den Sicherheitsbereich geschmuggelt – mit Magie. Noir könnte noch so viel von ihm lernen, wenn sie nicht ständig unterwegs wäre. Sie war zwar einige Jahre auf der Londoner Zauberschule – einer der besten der Welt – gewesen, doch durch den plötzlichen Tod ihrer Familie und ihre Flucht hatte sie den A b schluss nicht gemacht. Magnus hatte ihr vorgeschlagen, ihr Coach zu werden, um ihr noch das eine oder andere beizubringen. Sie hätte sein Angebot beinahe angenommen, aber nach dem Unfalltod seiner ersten Frau hatte er eine Zeit lang zurückgezogen gelebt. Noir hatte sich währenddessen voll und ganz auf die Jagd konzentriert. Sie hatte sich viel selbst beigebracht, worauf sie stolz war. So einen Verbünd e ten wie Magnus an der Seite zu haben, vereinfachte ihre Situation allerdings enorm. Er war der Einzige gewesen, an den sie sich wä h rend ihrer Flucht gewandt hatte. Sie vertraute ihm. Da sie ihn keiner Gefahr aussetzen und die Höllenwesen nicht auf ihn aufmerksam machen wollte, traf sie sich nur äußerst selten mit ihm.
Sie bedankte sich und steckte sein Handy ein. Dann hob sie den Kopf, weil sie geglaubt hatte, dort hätte sich etwas bewegt. Die Luke stand noch immer offen; ein Arbeiter auf der Hebebühne lud die letzte silberfarbene Box in den Bauch der Maschine.
„ Was transportierst du eigentlich? “
„ Das ist eine Ladung schottischer Whisky, die ich einem Freund, der in Paris lebt, schon vor Urzeiten versprochen habe “ , erklärte Magnus. „ Wenn die Maschine schon startet … “
Noir räusperte sich, denn sie wusste sehr wohl, wie viel Geld Ma g nus dieser Flug kostete. „ Zieh es einfach von meinem Vermögen ab. “
Magnus und sie besaßen ähnliche Schicksale. Der Zauberer hatte schon als Kind seine Familie verloren, als es eine Explosion im zen t ralen Warenlager der Magier gegeben hatte. Er war bei seiner Tante aufgewachsen, die eng mit Noirs Familie befreundet gewesen war. So eng, dass ihr Bruder Jamie „ Onkel Magnus “ zu ihm gesagt hatte. Daher hatte Noir nach dem Tod ihrer Eltern keine Sekunde gezögert und Magnus ihr Familienvermögen anvertraut, das er seitdem ve r waltete. Magnus kannte sich auf dem Aktienmarkt aus, sodass Noir immer ein gutes Polster zur Verfügung stand, was jedoch beständig schwand. Das Leben auf der Flucht und die Jagd hatten sie einiges gekostet. Sie musste darüber nachdenken, wie sie in Zukunft ihr Leben finanzieren sollte. Magnus wollte sie auf keinem Fall auf der Tasche liegen.
„ Noir … “ Magnus legte beide Hände auf ihre Schultern. „ Wann
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