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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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wahr: Noirs Geruch nach Zimt und Vanille, der sich schon lange in sein Gehirn gebrannt hatte, und Magnus’ Duft nach einem leicht rauchigen Aftershave.
    Der Pilot und ein Techniker führten letzte Sicherheits checks durch. Sie drehten Vincent den Rücken zu, worauf er den Moment nutzte, hinter ihnen vorbeizulaufen. Ein Sprung und er landete g e räuschlos auf einer Hebebühne, mit der sonst Gepäck eingeladen wurde. Ein weiterer Satz nach oben und er bekam den Rand der Luke zu fassen, in die er sich blitzschnell hineinzog. Der Laderaum der Superjet war klein. Hinter zwei Stahlcontainern fand Vincent allerdings genug Raum, wo er sich während des Fluges verstecken konnte. Dort warf er den Rucksack hinein und kroch auf dem Bauch wieder zur Öffnung, um hinauszuspähen. Als er Noir erblickte, seufzte er erleichtert. Noir und der Mann im edlen Anzug an ihrer Seite, der kaum größer war als sie, waren nur wenige Schritte en t fernt. Aus Frustration knurrte Vincent. Er verspürte einen Stich in der Magengegend, weil Magnus den Arm um ihre Schultern gelegt hatte. Wie ihr Beschützer. Aber Vincent war Noirs Aufpasser, und sonst niemand!
    Hier meldeten sich seine Gargoyle -Beschützer-Gene. Er wusste sehr wohl, dass Magnus keinerlei sexuelles Interesse an Noir hatte. Sie waren lediglich Freunde. Dennoch krallten sich Vincents Klauen in den Boden des Frachtraums. Hastig zog er sie zurück, konnte sich an Noirs Gestalt hingegen kaum sattsehen. Ihr helles Haar ergoss sich über ihren Umhang und ließ sie wie eine mystische Zauberin aussehen.
    Noir … wenn er sie nur einmal berühren könnte, ihr einmal so nah sein könnte wie Magnus. Allein für diesen Moment würde er sein Leben geben. Es zog dumpf in seiner Brust. Natürlich durfte er sein eigenes Interesse nicht über Noirs Schutz stellen. Daher blieb ihm wie immer nichts anderes übrig, als sie aus der Ferne anzuschmac h ten. Wie robust war so ein Gargoyle -Herz eigentlich?
    „ Warte einen Moment, ich muss schnell nach meiner Ladung s e hen “ , hörte Vincent den Ruf des Magiers durch den Lärm der Tu r binen.
    Kurze Zeit später vernahm er das Summen der Hebebühne, w o rauf er sich hastig hinter eine große Box drängte. Schon wehte das Aftershave des Magiers in Vincents Nase. Was machte der Mann im Frachtraum? Dafür hatte er Personal. Er kam allerdings nicht hinein, sondern blieb vor der Luke hocken.
    „ Ich hoffe, du passt gut auf sie auf, mein Freund “ , vernahm Vi n cent die Worte Zauberers. „ Ich verlasse mich auf dich. “
    Dann ertönte wieder das Summen, Magnus fuhr auf der Plattform nach unten. Vincent lag wie versteinert hinter der Kiste, jeden Mu s kel angespannt. Adrenalin schoss durch seine Adern. Woher wusste der Magier, dass er sich hier versteckte? Woher wusste Magnus, dass Vincent auf Noir aufpasste, woher wusste ein Mensch überhaupt über ihn Bescheid?
    Zwar gab es Menschen, die von der Existenz der Gargoyles Kenntnis besaßen, aber die meisten hatten keinen Kontakt zu den Klans. Magnus hingegen tat, als würde er Vince schon ewig kennen.
    Er fand nur eine Erklärung: Magnus Thorne war ein sehr, sehr mächtiger Mann.
     

     
    Noir fühlte sich wie so oft beobachtet, was wahrscheinlich daran lag, dass sie bereits ihr Leben lang auf der Flucht war. Die Dämonen suchten immer noch nach ihr und dem zweiten Medaillon. Lieber spürte sie die Unterweltler selbst auf und vernichtete diese, um ihre r seits an Informationen zu kommen. Die Gejagte war in Wirklichkeit eine Jägerin. Die Dämonen würde n das vielleicht nicht vermuten und darin lag ihr Vorteil. Deswegen verkleidete sich Noir, damit kein Unterweltler sie erkannte, denn gewiss hatte es sich längst herumg e sprochen, dass eine verrückte Hexe Jagd auf Höllenwesen machte. Aber so lange niemand ahnte, dass sie dahintersteckte … Noir war im Laufe der Jahre immer wieder auf Menschen gestoßen, die ebenso wie sie hinter Dämonen her waren. Oft hatte es sich um ausgebildete Dämonenjäger gehandelt. Es schien Organisationen zu geben, die Unterweltler bekämpften. Wenn Noir Jamie gefunden und die M e daillons zerstört hatte, würde sie sich intensiver damit befassen.
    Sie seufzte. Die Liste mit Dingen, die sie faszinierten, war lang. Sie würde ihre eigenen Interessen allerdings zurückstellen, bis sie Zeit hatte. Dazu zählte auch, zu erforschen, woher diese fremde, män n lich klingende Stimme kam, die sich manchmal in ihren Kopf schlich. Sie gehörte zu jemandem, der sich in ihrer Nähe

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