Herzen aus Stein (German Edition)
Angst.
Der kühle Wind von der Ostküste brachte die Blätter im Baum zum Rascheln und wirbelte Vincents Haar noch ein wenig mehr durcheinander. Er roch Salz und Seetang. Zu seinem Leidwesen mischte sich Noirs einzigartiger, weiblicher Duft darunter. Wie ein rosa Band schlängelte er sich aus dem Fenster – ein Hauch von Zimt und Vanille – direkt in Vincents Nase. Er stöhnte unterdrückt, weil es Fluch und Segen zugleich war, nicht in seiner menschlichen G e stalt zu stecken. Als Gargoyle konnte er Noir besser beschützen. Dann reagierten seine Sinne intensiver. Vincent hörte die Maus, die sich im Schutz der Dunkelheit ihren Weg durch das Gras bahnte, auf der Suche nach etwas Essbarem. Etwa fünfzig Meter weiter kauerte eine Katze im Schatten zweier Mülltonnen. Ihre Augen funkelten. Sie hatte das Mäuschen nicht bemerkt, stattdessen starrte sie zu Vi n ce herüber, machte einen Buckel und fauchte. Sie hatte wohl noch nicht entschieden, ob Vincent Freund oder Feind war. Er würde der Katze jedoch nichts tun, weil er Tiere liebte und sich sein Essen nicht unbedingt erjagen musste. Im Gegensatz zu seinen Artgeno s sen mochte Vincent kein rohes Fleisch. Die einzigen Tiere, um die Vincent einen großen Bogen machte, waren Hunde, weil er als Kind von einem Straßenköter gebissen worden war.
Vincent war seit zehn Jahren, seit Noirs Eltern ermordet worden waren, ihr Schatten, ihr dunkler Schutzengel, obwohl sie längst so mächtig war, dass sie ihn nicht mehr brauchte. Vincent hatte die Londoner Bruderschaft, der er angehörte und die ihm den Auftrag gab, die Hexe zu beschützen, überzeugen können, bei ihr zu bleiben. Er hatte seinen Brüdern und Schwestern erzählt, Noirs Schutz sei ungemein wichtig, denn sollten die Dämonen auch an das zweite Amulett kommen, wären die Folgen katastrophal. Was nicht gelogen war. Beide Artefakte würden den Höllenwesen ungeahnte Mächte verleihen, mit denen sie die Menschheit unterjochen könnten.
Vincent hätte jedoch gelogen, jederzeit, weil er Noir brauchte wie die Luft zum Atmen. Ohne sie konnte er nicht mehr existieren. Vi n ce hatte Angst, ihr könne trotz ihrer Kräfte und der herausragenden Kampfkünste etwas zustoßen. Aber die wahren Gründe durfte ni e mand aus seinem Klan erfahren, denn es war ihm bei seinem Leben verboten, sich ihr körperlich zu nähern. Die Bruderschaft würde ihn verstoßen und das wäre sein Todesurteil. Er musste sich damit z u friedengeben, die hübsche Frau, die nichts von seiner Existenz wus s te, nur heimlich beobachten und beschützen zu dürfen. Das musste ihm reichen, obwohl es das schon lange nicht mehr tat. Vincent wollte sie riechen, spüren, lecken, streicheln und schmecken. Noch nie hatte er eine Frau gehabt, sich hingegen schon unzählige Male vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, auf Noir zu liegen, sie unter sich zu spüren, in sie einzudringen. Bei diesen Gedanken zuckte sein Geschlecht und schwoll weiter an. Vince würde sich wie immer selbst Erleichterung verschaffen müssen, wobei er sich jedes Mal wie ein Perverser vorkam, nach so langer Zeit noch. Eigentlich war er nicht besser als ein Spanner. Doch er durfte Noir nicht aus den A u gen lassen; ein Moment der Unachtsamkeit könnte ihr Leben g e fährden.
Verdammt, Noir konnte gut auf sich aufpassen, aber er wollte sie nicht aus den Augen lassen!
Da das Fenster offenstand, roch er sie nicht nur, sogar ihr Herz hörte er in einem gleichmäßigen Rhythmus schlagen. Bei allen Hö l lenhunden, er konnte sich kaum zurückhalten, nicht sofort in ihr winziges Zimmer zu segeln, sie vom Stuhl zu reißen, ihr Hemd und Höschen vom Körper zu zerren und … Hör auf! , ermahnte er sich. Er musste sich verdammt noch mal etwas anderes vorstellen! Fru s triert ließ er den Kopf hängen. Ihm würde schon reichen, sie einfach in den Armen zu halten.
Es wäre wohl besser, sich noch Ruhe zu gönnen, bevor Noir zu ihren Streifzügen aufbrach. Er brauchte seine volle Energie. Vince konnte sich aber nicht entspannen, denn heute Nacht war sein Ve r langen nach ihr besonders stark. Wie lange würde er sich noch z ü geln können? Er schloss die Augen und versuchte vehement, das Pochen seines Schwanzes zu ignorieren. Allein an Noirs Herzschlag, der bis in seine Träume vordrang, würde er hören, wie es ihr ging: ob sie schlief, aufgeregt oder erregt war. Doch alles, was Noir erregte, war die Jagd auf das verschwundene Amulett und die Mörder ihrer Eltern.
Vincents harter Penis drängte
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