Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
schloss die Finger um die Streben des Bettgestells über seinem Kopf. Noir hatte tatsächlich für einen Moment gedacht, er würde sie berühren. Schnell stand sie auf. „ Ich hole deine Handschuhe. “
    „ Danke “ , murmelte er, wobei er das Gesicht wegdrehte. Meine Bü r de … Darf niemals eine menschliche Frau begehren.
    Auf dem Weg nach draußen zog sich ihr Herz zusammen. Er dur f te keine Frau begehren? Warum nicht? Vielleicht wollte er aber nur keine Frau begehren, sondern würde sich lieber mit einem Gargoyle-Weibchen vergnügen. Die waren nicht so zerbrechlich wie Noir. Sie war nur ein Mensch. Rein körperlich war ihr Vincent selbst in seiner menschlichen Gestalt weit überlegen. Würde Noir keine Abweh r zauber beherrschen, hätte sie ziemlichen Respekt vor ihm. Wobei … Sie hatte Respekt , und zwar vor seinen Krallen und den seltsamen Tätowierungen. Ob es wirklich stimmte, dass alles Lebendige zu Stein wurde, was er berührte?
    Sie schaltete auf der Terrasse das Licht ein und fand den Rucksack. Er war schwer. Nachdem sie ihn ins Zimmer gebracht hatte, stellte sie ihn aufs Bett und öffnete ihn. Er kam ihr vertraut vor. „ Deiner? “ , sagte sie spöttisch.
    Um Vincents Nase breitete sich eine sanfte Röte aus. „ Du hast ihn weggeworfen. “
    Schmunzelnd zog sie eine Jeans heraus, ein Paar Schuhe, zwei T Shirts und einen dünnen Pullover in Schwarz. Wie ihrer. Sogar einen alten Umhang führte er mit und ein rotes Käppi, das sie an irgendwas erinnerte. Sie kam nicht drauf. Weiter unten fand sie n e ben einem Handy und weiteren Dingen seine Handschuhe. Es waren solche, wie Radrennfahrer oder Segler sie trugen, aus dünnem Leder und ohne Finger. Diese reichte sie Vincent, der sie vorsichtig übe r zog, um mit den Krallen das Leder nicht zu zerschneiden.
    „ Danke. “ Sie hörte Vincent aufatmen. Besser so.
    Dann setzte sich Noir wieder neben ihn und fuhr mit der Behan d lung fort. „ Woher hast du die Narben? “ , fragte sie, als sie auch die alten Wunden mit der Salbe einrieb. Deswegen würden sie zwar nicht verschwinden, aber sie suchte einen Grund, ihn noch länger berühren zu dürfen.
    „ Kämpfe “ , wisperte er, doch Noir fing einen Gedankenfetzen auf: Dich beschützt.
    Er hatte all die Narben wegen ihr? Sie hatte immer gespürt, dass eine Art Engel über sie wachte, aber dass er ihretwegen so viele Schmerzen erleiden musste, gefiel ihr nicht.
    Obwohl er jetzt die Handschuhe trug, hielt er sich wieder an den Sprossen des Bettes fest. Noir fand das sehr erotisch. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie ihn ans Gestell fesselte. Ihr Blick musste wohl zu lange auf seinen Händen verweilt haben, denn er sagte: „ Ich werde versuchen, mich ganz zu verwandeln. Möchte dich nicht ve r letzen. “
    „ Nein! “ , rief sie sofort. „ Du musst deine Kräfte schonen. “ Sie ha t te ja mitbekommen, wie wahnsinnig anstrengend und schmerzhaft die Umwandlung für ihn war.
    Seine steingrauen Augen sahen sie ernst an. „ Dann binde mich fest. “
    „ Was? “ Konnte er etwa auch ihre Gedanken lesen?
    „ Ich möchte dich nicht aus einem Reflex heraus verletzen “ , hauc h te er abermals, seine Lider flatterten. Bin … zu gefährlich, zu schwach … hab kaum Kontrolle.
    Nein, er konnte natürlich nicht ihre Gedanken lesen. „ O-okay “ , stammelte sie und überlegte fieberhaft, womit sie ihn festbinden könnte. Ihr Blick schweifte im Zimmer umher und fiel auf eine Ko r del mit Quasten, die den Vorhang bei der Tür zusammenraffte. Noir machte sie ab. Sie war nicht sehr lang, aber es gab zwei davon. Sie waren aus einem weichen Material, das nicht zu sehr an Vincents Haut scheuern würde. Vorsichtig band sie seine Gelenke an die E i senstangen des Betts und machte ein paar ordentliche Knoten in das Seil. Vincent zog daran, sodass sich seine Muskeln anspannten. Wäre er im Besitz seiner vollen Kräfte gewesen, hätte er sie mit Leichti g keit zerreißen können.
    Himmel, er war so verdammt sexy! Noirs Herz kam aus dem Takt, ihre Finger zitterten. Vincent sah unter halb gesenkten Lidern zu ihr auf, rot bis zum Hals. Ich gehöre ganz dir. Ich vertraue dir.
    Oh , dieser Mann! Er hatte all diese wilden Fantasien, die ihre eig e nen Vorstellungen nährten und sie noch um den Verstand brachten. Räuspernd strich sie sich ihre Haare hinters Ohr, bevor sie sich wi e der neben ihn auf die Matratze setzte. Das Bettlaken war leicht ve r rutscht, weshalb sie den Ansatz seines Schamhaars sehen konnte und

Weitere Kostenlose Bücher