Herzen aus Stein (German Edition)
… Ich liebe ihren süßen runden Po … hat mich gerettet …
Noir verkniff sich ein Grinsen und zog sich extra langsam an. Vi n cent schlief also nicht, sondern beobachtete sie. Außerdem hatte er sie „ meine kleine Hexe “ genannt. Klein war sie nun wirklich nicht, auch nicht neben ihm. Vincent war allerdings ein richtiger Hüne. Als sie sich zu ihm umwandte, hatte er den Kopf in ihre Richtung g e dreht, die Augen jedoch geschlossen. Die Zudecke spannte sich an einer gewissen Körperstelle ziemlich auf. Von allen attraktiven W e sen der Welt musste ausgerechnet ein Gargoyle in ihrem Bett liegen. Hoffentlich liebte Vincent bereits eine andere Frau und seine erot i schen Gedanken hatten immer nur ihr gegolten, denn Gargoyles lebten monogam, soweit sie das noch aus dem Unterricht wusste. Sie liebten nur einmal und dann für immer und intensiv. Allein deshalb sollte Noir die Finger von ihm lassen.
Leider sah es nicht so aus, als wäre er bereits mit einem Weibchen vereint. Als Vincent die Augen aufschlug, blickte er sie verträumt an. Bitte lass es nur an meiner Medizin liegen, betete sie. Noir würde sich mit Vincent vergnügen wollen, keine Frage, doch sie würde ihm niemals Liebe zurückgeben können. Sie hatte sich einst geschworen, niemandem ihr Herz zu schenken. Sie wusste nicht, ob sie es ertr a gen könnte, wenn es ihr noch einmal aus der Brust gerissen wurde.
Sie kniete sich neben ihn auf die Matratze und legte ihre Hand auf seine Stirn. Er hatte kein Fieber, sehr gut. „ Geht es dir besser? “
Mir ging’s noch nie so gut , dachte er, bevor er ein Ja brummte.
Noir wandte sich kurz von ihm ab und beugte sich über die Bet t kante, sich nur allzu bewusst, dass sie ihm ihren Hintern geradezu entgegenstreckte.
Hexe, durch und durch , drang es in ihren Kopf.
Grinsend kramte sie in ihrem Rucksack, bis sie den Tiegel gefu n den hatte. Vielleicht galt das mit dem ‚ einmal verliebt – für immer gebunden ‘ nicht für einen Gargoyle, der zur Hälfte ein Mensch war. Und wer sagte überhaupt, dass Vincent in sie verliebt war? Vielleicht war er nur geil. Sie beide konnten auch so Spaß haben, ganz unve r bindlich … Was dachte sie sich denn? Sie sollte den armen Mann in Ruhe lassen, er war nur high von ihrem Trank!
Ja, das war bestimmt alles. Außerdem musste sie endlich weiterm a chen mit der Behandlung. Mit dem Tiegel in der Hand kniete sie sich neben ihn, so dicht, dass ihre Knie seinen Arm berührten.
Sofort riss er die Lider auf und legte die Hände über den Kopf. „ Nicht anfassen! “
Das hatte sie fast vergessen: der Steinzauber!
Vincent schlug die Augen nieder. „ Ich habe Handschuhe in me i nem Rucksack, die trage ich sonst tagsüber. “
„ Rucksack? “
Er nickte. „ Er liegt auf der Terrasse, hinter den Pflanzen. “
„ Dann bist du die Katze! “
Ein Lächeln huschte über seine Lippen, das Noirs Herz noch he f tiger zum Klopfen brachte. „ Wollte dich nicht erschrecken. “
„ Von wegen Katze, na warte, Magnus, dir werde ich was erzählen. “
„ Er weiß von mir “ , hauchte Vincent, ohne sie anzusehen.
„ Was? “ Noir beugte sich über ihn, doch als sie bemerkte, dass sie Vincent damit eventuell einen zu tiefen Einblick in ihr Longshirt gebot, richtete sie sich sofort wieder auf.
„ Ich hab es selbst erst heute erfahren “ , sagte er und erzählte ihr, was Magnus ihm mitgeteilt hatte, als er seinen Kopf in den Lad e raum gesteckt hatte. „ Ich habe sehr gute Instinkte, aber nicht damit gerechnet, dass dein Freund über mich Bescheid weiß. Er hat sich zum ersten Mal an mich gewandt . “
Woher wusste Magnus von Vincent? Der Magier würde ihr einiges erklären müssen. „ Dann diente die Ladung Whisky also nur als Vo r wand, damit du ins Flugzeug schlüpfen konntest “ , murmelte sie. „ Und was weißt du über Magnus? “
„ Dass er dein Freund ist. Dein einziger Verbündeter. “ Neben mir.
Normalerweise würde es Noir nicht gefallen, wenn ein fremdes Wesen so verdammt viel über sie wusste, doch bei Vincent war alles anders. Sie vertraute ihm, obwohl das nicht ihre Art war, aber seine Gedanken waren ehrlich. Sie schraubte den Tiegel auf und tauchte ihren Finger in die fettige Salbe, bevor sie damit eine n langen Kra t zer auf seinem Bauch betupfte. Vincent sog die Luft ein. Die Salbe brannte höllisch, aber nur kurz, danach war die Wunde regelrecht betäubt. Aus einem Reflex heraus wollte Vincent anscheinend ihre Hand wegziehen, besann sich aber und
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