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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Garten vor ihrem Fenster arbeitete. Sie sah nie sein Gesicht, weil er seine Kap u ze immer bis zu seinem Kinn hinunterzog . Er war groß und seine Bewegungen waren die eines jungen Mannes. Sie ließ es aber lieber bleiben. Ihre Deckung wäre aufgeflogen und sie wollte wirklich ke i nen unschuldigen Kerl verderben. Diese Gedanken – Vincents G e danken – hatten sie manchmal wahnsinnig vor Lust gemacht, sodass sie sich unter der Bettdecke öfter Erleichterung verschafft hatte.
    Moment – sie stutzte. Der Mönch war wirklich sehr groß gewesen und hatte immer Arbeitshandschuhe getragen. „ Du warst der Gär t ner! “
    „ Hm “ , brummte er.
    Jetzt fielen ihr noch mehr Situationen ein, wo sie ihm begegnet war. „ Im U-Bahn-Tunnel in Prag, als die Unterweltler hinter mir her waren, hab ich dich auch gesehen. In deiner Gestalt als Gargoyle. “
    „ Ja “ , hauchte er und lächelte. Du hast mich für einen Dämon gehalten.
    Ihr Herz klopfte wild, als sie auf die alte Narbe an seinem Obe r arm starrte, wo ihr Messer ihn gestreift hatte. „ Ich hätte dich beinahe getötet! “
    „ Berufsrisiko “ , murmelte Vincent.
    Sie hatte ihn noch ein weiteres Mal gesehen. Vor etwa zwei Jahren, im Kino. Ein großer Mann stand an der Kasse dicht hinter ihr, als sie sich Popcorn kaufte. Diese Gedanken der unbekannten Stimme waren so laut, dass Noir dachte, jemand würde für alle hörbar au s sprechen, wie er im Kino neben ihr sitzen und ihre Hand halten wollte. Sie wirbelte herum und riss dem Mann das rote Käppi mit ihrer Tüte Popcorn herunter. Der gepuffte Mais ergoss sich halb auf ihn. Stammelnd entschuldigte sie sich und flüchtete in den Kinosaal.
    Später, beim Verlassen des Gebäudes, hatte sie den Mann mit der roten Kappe zwei Reihen hinter sich sitzen sehen. Er hatte sie j e doch nicht weiter beachtet. Es war ebenfalls Vincent gewesen. Wenn sie da nicht so schüchtern gewesen wäre! Er hatte ihr auf Anhieb gefallen, auch wenn sie ihm kaum ins Gesicht geschaut hatte. Allein seine Größe hatte sie beeindruckt. Allerdings hatte er bei ihrem Po p corn-Überfall kein Wort gesprochen, sie nur aus großen Augen ang e sehen. Hätte er etwas gesagt, hätte Noir seine Stimme gleich erkannt. Das Schicksal hatte anscheinend noch nicht entschieden, dass sie sich kennenlernen sollten. Ansonsten lag ihr letzter richtiger Sex ein Jahr zurück. Sie hatte mit einem weiteren wildfremden Kerl eine schnelle Nummer auf dem Rücksitz eines Autos geschoben. Wie romantisch. Erfüllend war das nicht gewesen – im Gegenteil. Er hatte nur seine eigene Lust befriedigt. Noir war drauf und dran g e wesen, ihn umzulegen, hatte sich aber gerade noch besonnen.
    Oh Gott, ob Vincent ihr dabei zugesehen hatte?
    Ihr Puls raste. Jetzt könnte sie Vincent ausfragen, er würde sich später vielleicht nicht mehr an alles erinnern. „ Vincent “ , begann sie vorsichtig, während sie behutsam seinen breiten Rücken einsalbte, „ hast du mich jemals nackt gesehen? “
    Unzählige Male , schleuderte er ihr seine Gedanken entgegen und brummte ein Ja.
    In ihren Schläfen pulsierte es ebenfalls, ihre Hände zitterten stä r ker. „ Hast du mich beobachtet, als ich … “ Sie räusperte sich und strich sich eine Strähne hinters Ohr, bevor sie flüsterte: „ Sex hatte? “
    „ Ich hätte den beiden Typen am liebsten den Kopf abgerissen “ , knurrte er und drehte sich auf den Rücken. Unverwandt schaute er sie an. „ Du hast etwas Besseres verdient, meine kleine Hexe. “ Er bäumte sich auf, zog an den Fesseln. „ Dass dich jemand verwöhnt, dir zeigt, wie schön es wirklich sein kann. “ Du verdienst jemanden, der für dich sorgt, dich liebt, schätzt, lange Spaziergänge mit dir macht, dir Blumen schenkt, dich ins Theater ausführt und dich auf Händen trägt.
    Ihr Herz machte einen Hüpfer. In einem anderen Leben wäre Vi n cent der perfekte Mann für sie gewesen.
    Seine Atmung beschleunigte sich, die Pupillen wurden schmaler. Fantasierte er?
    „ Ich würde dir alles geben. “ Dich auf alle erdenklichen Arten lieben, bis du einen Höhepunkt der Lust nach dem anderen erlebst.
    Vincent schien plötzlich hellwach zu sein und doch nicht ganz bei sich. Er zerrte an den Seilen. Eine ungezügelte Wildheit funkelte in seinen Augen, die Noir leicht ängstigte, zur selben Zeit aber noch mehr erregte.
    Mach mich los, dann zeig ich es dir! Er knurrte so laut, dass Noir ve r sucht war, ihm die Hand auf den Mund zu legen. Nicht, dass wieder Beschwerden

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