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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Genießerisch schloss sie die Augen. Das Koffein würde helfen, sich besser konzentrieren zu können. Leider schweiften ihre Gedanken schon wieder ab. Frühstück am Morgen, gemeinsam mit einem Mann. Das war ein äußerst seltenes Ereignis. Zuletzt hatte sie in Gesellschaft gefrühstückt, als sie in einer eisigen Winternacht ihrem Elternhaus den Rücken gekehrt hatte und zu Magnus geflohen war. Er hatte sich um sie gekümmert, ihre Verletzung an der Wange ve r sorgt.
    Seufzend ließ Noir den Blick über die Dächer von Paris wandern, die in der Sonne funkelten. Überall, wo Bäume oder Sträucher zu sehen waren, ließen kräftige Rot- und Brauntöne erkennen, dass der Herbst bevorstand. Wieder war fast ein Jahr vergangen, ohne dass sie Erfolg hatte. Wo sollte sie weitersuchen? An dem Platz, wo die D ä monen sie gestern überfallen hatten?
    Gedankenverloren biss sie in ein Honigbrötchen, als ihr schlagartig die kleine Plastikkarte einfiel, die einer der Unterweltler verloren hatte. Sie sprang auf und eilte ins Bad. Vincent folgte ihr auf den Fersen.
    „ Was ist passiert? “ Er klang alarmiert.
    Sie wühlte in ihrem Kleiderhaufen. „ Ich hab gestern bei der Baumwollspinnerei was gefunden. “ Als sie die blutrote Karte en t deckt hatte, hielt sie Vincent diese vor die Nase. Marmelade klebte an seinem Mundwinkel, die Noir mit dem Daumen wegstrich und ihren Finger dann ableckte, als wären sie ein Paar, das sich schon ewig kannte.
    „ Desiderio “ , las er vor. „ Ein Klub in Florenz? “
    „ Ja, ein Dämonenklub. Die Typen von heute Nacht müssen zu dem Höllenfürsten gehören, der das Medaillon hat. Immerhin haben sie mich gezielt in die Falle gelockt. Vielleicht finde ich im Desiderio mehr Antworten. Ich werde sofort einen Flug buchen. “ Sie lief in den Nebenraum, wo sie das Netbook aus dem Rucksack zog und auf den Tisch stellte.
    Vincent hielt sie am Arm fest. „ Lass uns nichts überstürzen. “
    „ Jede Sekunde zählt, wenn Jamie noch am Leben ist. “ Hatte er s o eben uns gesagt? Noir fand es schön, dass er ihr weiterhin helfen wollte, aber er hatte ihretwegen schon genug mitgemacht. Wenn sie an die zahlreichen Narben auf seinem Körper dachte …
    „ Ich brauche erst die Tabletten. Die kann ich mir jedoch erst heute Nacht holen, wenn Amarante aus dem Steinschlaf erwacht. “
    „ Amarante? “ Stimmt, er hatte diesen Namen vorhin erwähnt.
    „ Sie ist die Klanführerin der Pariser Gargoyles. “
    Eine Frau an der Macht? Interessant. „ Vincent, ich kann nicht noch einen Tag verlieren! “ Ihre Stimme überschlug sich beinahe. Sie wollte nur noch weg von hier.
    „ Wenn ich diese verdammten Tabletten nicht habe, kann ich dich nicht beschützen! “ , rief er.
    Was meinte er damit? Dass er noch nicht fit genug war, um mitz u kommen? Ihr Trank hatte doch ganze Arbeit geleistet. Die Arme vor der Brust verschränkt, hatte er sich neben ihr aufgebaut, sodass seine Muskeln deutlich hervortraten. Ein weiterer Muskel zuckte in seinem Gesicht. Die Kiefer hatte er zusammengepresst.
    Mit zitternden Fingern drückte sie auf den Power-Knopf und das Notebook fuhr leise summend das Betriebssystem hoch. „ Das ist mein Krieg, Vincent, nicht deiner. “ Er sollte ihretwegen nicht noch einmal so schwer verletzt werden. Außerdem war sie es nicht g e wohnt, dass jemand Einfluss auf ihre Entscheidungen nahm. Das alles war allein ihre Sache – niemand hatte ihr reinzureden. Auch kein Gargoyle, der sich wie ein Bodyguard aufspielte. Sie brauchte keinen Babysitter.
    Seine großen Hände packten sie an den Schultern und wirbelten sie herum. „ Du wärst beinahe gestorben, schon vergessen? “ Eine Ader an seiner Schläfe trat hervor und pochte wild. „ Ich habe unserem Klanführer versprochen, immer auf dich aufzupassen! Deine Eltern wollten Schutz für dich! Du gehst nicht ohne mich! “
    Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Was erlaubte er sich? Flecken tanzten vor ihren Augen und ein unsichtbares Band schnürte ihr den Brustkorb zu. Wütend schnappte sie nach Luft, während sie ihm den Zeigefinger in die Brust bohrte. Automatisch wich Vincent zurück, bis er mit den Kniekehlen an das Bett stieß. Dieser Mann hatte ihr nichts zu befehlen! „ Meine Eltern sind tot und ich bin erwachsen. Außerdem sind wir nicht verheiratet oder sonst was. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen! “
    Aus einem Impuls heraus, weil sie sich unterschwellig bedroht fühlte und plötzlich nur noch rotsah, rief sie: „ Vade

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