Herzen aus Stein (German Edition)
war, hatten sie einen guten Blick auf die Straße, die etwa drei Stockwerke unter ihnen lag. Eine Gruppe Musiker zog vorbei, die auf Trommeln, Dudelsäcken, Flöten und Lauten ein altes Lied spielte. Eine vertraute Melodie aus einer Zeit, in der Ash noch Ashriel geheißen hatte. Auf den Fußwegen hatten sich zahlreiche Zuschauer versammelt. Es war eine Mittelalter-Parade. Männer und Frauen folgten den Musikern auf Pferden oder zu Fuß. Sie trugen lange Gewänder, Schnabelschuhe und Blumenkränze auf dem Kopf. Ash ballte seine Hände zu Fäusten. Er musste endlich wissen, ob Raphael sein Versprechen einlöste.
„ Diese Parade “ , unterbrach Kara seine Gedankengänge, „ war vor drei Tagen. So weit sind wir also zurückgereist. “
„ Dann haben wir ja noch drei Tage, um uns besser kennenzule r nen “ , scherzte er und dachte: Noch genug Zeit, um an die Uhr zu kommen.
Raphael wollte bestimmt nicht, dass er zurückkam. Immerhin herrschte der Erzengel über sein Land. Wer gab so einen Posten schon freiwillig wieder ab? Oder hatte Raphael Kara geschickt, um ihn zu testen, ob er schon würdig war, aus der Hölle geholt zu we r den? Er wusste es nicht und musste es herausfinden. Auch dazu hatte er jetzt Zeit.
„ Hat Raphael irgendwas Seltsames zu dir gesagt? Er spricht ja gern in Rätseln. “
Karas Augen wurden groß. „ Sag mir doch endlich, woher du ihn kennst! “
„ Ich hab zuerst gefragt, Süße. “ Ash schmiegte seine nackte Gestalt an ihren Körper. Selbst durch die Decke konnte er ihre Wärme sp ü ren.
Kara seufzte. „ Na schön. Er hat gesagt: Eure Schicksale sind mi t einander verbunden. Und: Die Uhr ist allein für die Hexe bestimmt. “
Ash überlegte. Ihre Schicksale waren verbunden? Welche? Ihre beiden? Oder sprach sie von der Hexe?
Kara tippte gegen seine Brust. „ Jetzt bist du dran. Woher kennst du Raphael? Und wer hat dich so übel zugerichtet? “
Sofort versteifte er sich. Sie hatte natürlich seine Verletzungen g e sehen. Zum Glück überdeckten die Narben der Peitschenhiebe die Stellen, an denen Raphael ihm die Flügel abgeschnitten hatte.
Ihre Schicksale waren miteinander verbunden … Ob Raphael d a mit angedeutet hatte, dass Kara auch fallen würde? Wenn sich Ash vorstellte, wie Raphael ihre herrlichen Schwingen herausbrannte, welche Qualen sie erleiden musste, wurde ihm übel.
„ Äh, ich muss los. Verpflichtungen und so was. “ Schnell begab er sich zur nächsten Wand. Er sollte ein Portal erzeugen und ve r schwinden.
„ Ash! “
Seine Vergangenheit war ihm unangenehm. Er hatte versagt. Kara sollte nicht denselben Fehler machen.
„ Willst du dir das hier wirklich entgehen lassen? “ , säuselte sie z u ckersüß.
Schlagartig drehte er sich um, als würde er von einer fremden Macht geleitet. Dann verschluckte er sich fast an seinem Speichel. War sie nun vollkommen verrückt? Langsam zog sich Kara die D e cke vom Körper. Als sie splitternackt vor ihm stand, hielt er die Luft an. Jetzt wollte sie ihn mit Sex um den Finger wickeln. In diesem Moment erkannte er, dass er wirklich bis zum Äußersten gehen könnte – Kara würde es zulassen. Aber er durfte sie nicht noch tiefer hinabreißen. Er war ohnehin schon zu weit gegangen und hatte sie großer Gefahr ausgesetzt. Sie würde fallen. War das der Dank, dass sie ihn gerettet hatte? Er war ihr etwas schuldig.
Verführerisch klimperte sie mit den Wimpern. „ Ash? “ Sie legte beide Hände auf ihre Brüste, um sie vor seinen Augen zu streicheln. Bald standen ihre Brustwarzen spitz ab.
Ihre Leichtsinnigkeit machte ihn wütend. Sie hatte keine Ahnung, worauf sie sich einließ. Ihm kam es ohnehin schon so vor, dass ihr Seelenlicht schwächer geworden war. Kara war kein Erzengel, ve r dammt! Die konnten sich vieles erlauben, ohne dass ihr Leuchten jemals erlosch, aber bei niederen Engeln ging das ganz schnell. Wenn ihr Glanz erst verschwunden war, könnte sie fallen.
Er drückte sie an den Schultern zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Dann umfasste er ihren Po und hob sie hoch. Sein Geschlecht presste sich gegen das erhitzte Fleisch ihres Sch o ßes, das sich ihm schutzlos präsentierte, weil ihre Beine in dieser Stellung weit geöffnet waren.
„ Wenn ich wollte, könnte ich dich gleich nehmen und du würdest mir nichts entgegenzusetzen haben “ , knurrte er. Wie um ihr das zu beweisen, hielt er ihren Körper mit nur einer Hand oben, während er mit der anderen in ihren Nacken fasste. Keuchend
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