Herzen aus Stein (German Edition)

Als Freund, selbstverständlich.
    „ Vincent heißt er? Das wusste ich nicht. Nur, dass er ein ganz b e sonderer Gargoyle ist. Er hat dich gerettet, hab ich gesehen. Glaub mir, du hast mir fast einen Herzinfarkt beschert, beinahe hätte ich meine Freunde angerufen, damit sie dich da rausholen! “
    „ Warum hast du mir nie gesagt, dass er über mich wacht? “
    „ Weil ich dich zu gut kenne. Ich weiß, du hättest niemals einen B e schützer an deiner Seite geduldet. Ich bin froh, dass Vincent bei dir ist und dich vor größerem Schaden bewahrt hat. “
    „ Ja, Vincent hat mich gerettet. Er wurde dabei verletzt “ , sagte sie und sah für einen Moment nicht in die winzige Kamera über dem Display, sondern in Vincents Augen. Er senkte schnell den Blick.
    „ Wie geht es ihm? Warum seid ihr schon die halbe Nacht und den ganzen Morgen draußen? “ , wollte Magnus wissen.
    „ Ähm “ , druckste sie herum. „ Das ist eine längere Geschichte. Vi n cent braucht Sonne und so. “
    „ Aha. “
    „ Es geht ihm wieder gut. Aber du kannst nicht auf Bild-Modus umschalten und die Satellitenaufnahme heranzoomen, oder? “ Noir schaute nach oben in den wolkenlosen Himmel.
    „ Wenn ich wollte … “
    „ Untersteh dich! “ , rief sie.
    „ Wieso, ihr seid doch angezogen. “
    „ Magnus! “
    „ Trägst du zum Schlafen immer weiße Shirts? “ , neckte er sie, w o rauf er von Amalia den Ellbogen in die Rippen gestoßen bekam, wie sie sahen, weil Magnus das Handy weiter weghielt, sodass auch seine Frau mit hineinsehen konnte. Sie winkte in die Kamera und Noir winkte zurück. Sie mochte Amalia sehr, auch wenn sie Magnus’ be s sere Hälfte noch nie persönlich gesehen hatte. Die beiden waren offensichtlich eine Einheit. Sie teilten alles.
    Ein Stich durchzuckte Noirs Brust. „ Weswegen ich anrufe … Vi n cent braucht einen Ausweis. Noch heute. Wir wollen morgen nach Florenz weiterfliegen. Könntest du ihm auch einen besorgen, so wie mir damals? “
    „ Natürlich. Mach mal ein Foto von ihm. “
    Noir streckte die Hand aus und drehte das Gerät herum. Vincent wich zurück. Er fühlte sich anscheinend nicht wohl bei dem Geda n ken, fotografiert zu werden. Hastig fuhr er sich durchs Haar, wobei er es noch mehr durcheinanderbrachte. Er sah zum Anbeißen aus.
    „ Hallo Vincent “ , sagte Magnus, der ihn durch die Kamera sehen konnte. Noir hielt das Gerät vor Vincents Gesicht, damit der Magier ein Bild von ihm bekam. „ Schön, dich einmal persönlich kennenz u lernen. “
    „ Sir “ , erwiderte Vincent nickend. „ Ich freue mich auch. “
    „ Für dich einfach Magnus, Junge. “
    Junge? Noir wollte protestieren, wusste aber nicht einmal, wie alt Vincent war. Das würde sie gleich als nächstes in Erfahrung bringen. Doch wie ein Junge sah er wirklich nicht aus. Vincent war ein richt i ger Mann mit allem, was dazugehörte.
    „ Ich brauche noch ein paar Informationen “ , sagte Magnus. „ Kannst du Vincent bitte das Telefon geben? “
    Noir reichte es ihm und Magnus fragte: „ Wie ist dein vollständiger Name. “
    „ Ähm … eigentlich nur Vincent. “
    „ Wir brauchen einen Nachnamen. “
    „ Balentine “ , kam es wie aus der Pistole geschossen. „ Das war der Name meiner Mutter. “
    Vincent Balentine … das klang wunderschön.
    „ Wo wurdest du geboren? “
    „ In London. “
    „ Geburtsdatum? “
    Vincent antwortete, worauf Noir wusste, dass er dreißig Jahre alt war. Im Juni auf die Welt gekommen … Er war also vom Sternze i chen Zwillinge. Auch das traf irgendwie zu. Super, sie selbst war auch ein Luftzeichen: Waage. Dann passten sie ja optimal zus … Meine Güte, was für Gedanken hatte sie d a ?
    „ Und dann br a uche ich noch eine Unterschrift “ , sagte Magnus. „ Seitlich im Handy steckt ein kleiner Stift, ein Touch -Pen. Bitte schreib deinen Namen in das Feld, das du auf dem Display siehst. “
    Vincent unterschrieb, wobei Noir seine langen Finger bewunderte, mit denen er den kleinen Stift kaum halten konnte. Er war also Linkshänder. Nachdem der Touch -Pen wieder an seinem Platz war, bedankte er sich bei Magnus.
    „ Wenn du nicht an Noirs Seite gewesen wärst “ , sprach der Magier, „ hätte ich sie nie in die weite Welt hinausgelassen. “
    Hastig zog Noir das Gerät zurück. „ Bring ihn nur nicht auf du m me Ideen. “
    Magnus lachte.
    „ Und das Bild passt so? “
    „ Bestens. Ich bearbeite es natürlich, bevor ich es weiterschicke. Hab gedacht, Gargoyles sehen etwas