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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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selbstsüchtig bin«, wetterte Brendan. »Ich, ein armer Witwer mit einem mutterlosen Kind, bin ständig auf der Suche nach einer anständigen Arbeit, während du die reichen Herrschaften abweist, die unser Leben ein bißchen einfacher machen könnten.«
    Mara stieg die Zornesröte ins Gesicht: »Ich hätte also einen Mann heiraten sollen, der mein eigener Großvater sein könnte? Und der andere feine Herr hatte einen Stall voll Kinder, für die ich die Amme

spielen sollte. O nein, Brendan. Ich bin keine Märtyrerin, nicht einmal für dich und Paddy O’Flynn. Und außerdem - wer hat denn Angebote abgelehnt, nur weil er fand, daß die Rollen unter seiner Würde seien?«
    »Du bist ein kaltes Weib, Mara, und du wirst noch als alte Jungfer enden, wenn du weiter nur nach dem einen Mann Ausschau hältst, der deinen Idealen gerecht wird. Du bist sehr töricht, Mädchen. Hast du vergessen, woher du kommst, Mara? Glaubst du wirklich, ein so feiner Herr würde sich einen Bastard ins Haus holen? Denn das sind wir beide, Mara, vergiß das nicht. Wir sind die unehelichen Nachkommen einer Dubliner Schauspielerin und eines feines irischen Gentlemans, der uns einfach abschob, als er seine Geliebte satt hatte«, erklärte Brendan bitter. »Du wirst wie deine Mutter enden, wenn du weiter so stolz bist, Mara. Reiche Herren heiraten keine Schauspielerinnen oder uneheliche Kinder, sie gehen nur mit ihnen ins Bett. Du wirst nicht allzu viele Heiratsanträge erhalten, meine Kleine.«
    »Und du glaubst, das macht mir etwas aus? Ich werde mich niemals so zum Narren halten lassen wie Mutter. Niemand wird mich so verletzen wie sie. Und weißt du warum, Brendan?« Maras goldene Augen glühten. »Weil ich ihnen gar keine Gelegenheit dazu gebe. Weil ich ihr Herz raube, während sie mir lüstern in die Augen schauen, weil ich weiß, daß sie mit mir, Mara O’Flynn, niemals frühstücken werden, und weil ich stolz darauf bin. Du behauptest, ich sei kalt. Mag sein, aber dafür gehört mein Herz mir, und es ist noch in einem Stück.«
    Mara blickte auf ihre Hände, die von dem kalten Wind rauh und rot waren. »Wir können uns gegenseitig beleidigen, bis wir tot umfallen, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß wir kein Geld haben, um uns in deinem San Francisco durchzuschlagen. Oder liegen die Goldnug- gets etwa gleich am Hafen und warten darauf, aufgehoben zu werden?« fragte sie sarkastisch. »Warum hast du das nur getan?« Plötzlich fühlte sie sich sehr müde. »Wir hatten es beinahe geschafft.«
    »Ich habe auf Risiko gespielt, Mara - alles oder nichts. Ich mußte es tun. Wir hatten viel zuwenig Geld«, verteidigte sich Brendan. Seine dunklen Augen flehten um Vergebung. »Manchmal kann ich nicht anders. Dann muß ich spielen, weil ich einfach weiß, daß ich gewinnen werde. Es ist wie ein Fieber.« Er sprach, als würde er sich selbst im Grunde nicht verstehen. »Wenn ich gewonnen hätte. . . Wir hätten das Geld brauchen können. Unsere Überfahrt hat mehr gekostet, als ich berechnet hatte, und bei allem anderen ist es genauso. Die ganze Welt

ist verrückt geworden. Nicht einmal den Tod kann man sich mehr leisten.«
    »Und wie steht es um die O’Flynns? Können sie es sich leisten, weiterzuleben?« Maras Worte wirkten in der klammen Kabine noch kälter. »Lernst du deshalb ein neues Stück, Brendan? Wirst du wieder ans Theater gehen?«
    »In gewisser Hinsicht ja«, gab Brendan endlich zu. »Du hast mit dem Spanier gesprochen?«
    »Und was hat er mit uns zu tun?« wollte Mara wissen. »Ich kann ihn nicht leiden.«
    Brendan lachte. »Ob du ihn leiden kannst oder nicht, spielt keine Rolle. Er ist unsere einzige Hoffnung. Außerdem«, fügte Brendan leise hinzu, »schulde ich ihm Geld.«
    »Ausgerechnet dem!« seufzte Mara verzweifelt. »Und was will er?«
    Brendans Zuversicht kehrte jetzt, nachdem er seiner Schwester alles gestanden hatte, zurück. »Paß auf. Anscheinend sitzt er in der Patsche. Setz dich, während ich dir erkläre, was er von uns will.«
    Abwartend ließ sich Mara auf der Kojenkante nieder und beobach- tete Brendan, der vor ihr auf und ab ging. Dann begann er sie in seinen Plan einzuweihen.
    »Don Luís ist Kalifornier, besitzt irgendwo einen rancho - ich habe nicht kapiert, wo, und braucht offensichtlich unsere Hilfe bei einem Geschäft. Soweit ich es verstanden habe, handelt es sich um eine ziem- lich delikate Angelegenheit, und wir beide sind die einzigen, die ihm helfen können«, begann Brendan.
    Mara bedachte

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