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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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anschlie- ßend ein paar Runden Piquet spielen? Sie haben es mir versprochen!«
    »Selbstverständlich, Etienne. Ich freue mich schon darauf.« Mara erwiderte sein Lächeln und sah ihm nach, als er den Raum verließ.
    »Nimm dich in acht, meine Süße«, riet ihr Nicholas. »Etienne hält sich für einen guten Spieler.«
    Mara sah ihn nachdenklich an. Vielleicht würde der Abend ganz spannend werden. »Ich bin nicht umsonst Brendan O'Flynns Schwester, mon cher.«
    Nicholas lachte laut auf. »Nein, das bist du wirklich nicht«, murmelte er. »Ich werde das keinesfalls vergessen.«
    Mara gähnte, drehte sich unter der Decke um und erwachte, als sie die Leere neben sich spürte. Sie schlug die Augen auf und sah Nicholas' Silhouette sich vor dem Fenster abzeichnen.
    »Nicholas?« fragte sie leise.
    »Es regnet schon wieder.«
    Mara stützte sich auf ihre Ellenbogen und versuchte ihre Augen an das Dunkel zu gewöhnen. »Und das macht dir Sorgen?«
    Nicholas wandte sich vom Fenster ab und setzte sich auf die Bettkante. »Große Sorgen, mein Liebling.«
    »Warum? Ich denke, hier regnet es oft. Das ist doch ganz normal, oder nicht?«
    »Ja, wir erwarten es nicht anders, und deshalb treffen wir auch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen. Die Überschwemmung macht mir Sorgen. Wenn es so weitergeht, wird sie unausweichlich. Der Fluß ist seit gestern ständig gestiegen.«

Eine Falte trat auf Maras Stirn. Sie begann zu verstehen, warum er sich so ängstigte. »Celeste hat mir erzählt, daß vor ein paar Jahren das ganze Erdgeschoß überflutet war. Meinst du, das könnte wieder passie- ren?« fragte Mara und setzte sich auf.
    Nicholas schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß das Wasser so hoch steigt. Ich mache mir mehr Sorgen wegen der Schäden, die die Flut vor ein paar Jahren angerichtet hat. Die Plantage liegt brach. Die Deiche sind brüchig und nicht mehr hoch genug, wenn das Wasser steigt. Früher haben uns die Deiche immer vor Schaden bewahrt, und wir hatten genug Sklaven, um sie zu halten, wenn die Flut kam. Jetzt habe ich nur noch eine Handvoll Diener und ein paar Stallburschen«, be- klagte sich Nicholas bitter.
    »Aber wie konnte das geschehen?« fragte Mara. »Haben sich dein Vater oder Alain nicht darum gekümmert?«
    Nicholas fuhr sich müde durchs Haar. »Mein Vater war nicht mehr derselbe Mann wie früher. Ich glaube, solche Dinge waren ihm fast gleichgültig. Alain hatte keine Entscheidungsgewalt, und wer sollte ihm einen Vorwurf daraus machen, daß er alles schleifen ließ. Ihm war klar, daß Celeste sowieso darauf aus war, Beaumarais zu verkaufen.«
    »Was willst du unternehmen, wenn die Flut steigt? Sollten wir uns nicht lieber in Sicherheit bringen?« fragte Mara besorgt. Sie dachte daran, daß weder Paddy noch Jamie schwimmen konnten.
    »Ich glaube nicht, daß das nötig wird. Alain ist der gleichen Auffas- sung, und er lebt seit seiner Geburt hier. Er kennt den Fluß. Wenn es gefährlich werden sollte, werde ich mir von Amaryllis ein paar Sklaven leihen und mit ihnen versuchen, den Deich zu halten. Aber ich schicke morgen die Tiere und ein paar Sachen aus dem Haus hinüber.«
    Mara sank zurück in die Kissen. »Du machst dir wirklich Sorgen.«
    Nicholas rollte auf das Bett und nahm sie in die Arme. »Natürlich, ich wäre ein Narr, wenn ich mir keine machen würde. Aber ich würde dich und Paddy niemals in Gefahr bringen«, versicherte er ihr, während er ihr Gesicht streichelte und die Sorgenfalten wegküßte. »Und jetzt schlaf. Heute Nacht können wir sowieso nichts tun«, murmelte er, als sie sich vertrauensvoll an ihn kuschelte.
    Mara erwachte, als ihr ein Sonnenstrahl auf die Lider fiel. Langsam kam sie zu Bewußtsein, ahnend, daß sie gleich die vertraute Übelkeit spüren würde. Dann merkte sie plötzlich, daß Nicholas immer noch neben ihr lag. Sie versuchte, dem unangenehmen Gefühl in ihrem

Magen zu widerstehen, aber als ihr kalter Schweiß auf die Stirn trat, wußte sie, daß sie den Kampf verloren hatte. Leise schob sie die Decke beiseite, ließ sich aus dem Bett gleiten und streifte sich ihren Morgen- mantel über. Sie lief los, da sie ihren Magen nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Als ihr klarwurde, daß sie es niemals aus dem Zimmer schaffen würde, beugte sie sich in letzter Sekunde über die Waschschüs- sel.
    Sie atmete tief durch und strich sich eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, als jemand mit einem kühlen, feuchten Handtuch über ihr Gesicht wischte.
    Mara öffnete die

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