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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wirst du jetzt mit mir tun?« wagte sie zu fragen.
    Royce wurmte es, dass sie seine Beleidigungen überging. »Du wirst von jetzt an im Haus arbeiten. Wie du behandelt wirst, hängt ganz davon ab, wie sich die anderen benehmen. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Dann mach es ihnen verständlich. «
    Kristen sah Thorolf und Ohthere an, der jetzt neben ihm stand. »Er hat vor, mich als Geisel im Haus festzuhalten, damit ihr euch gut benehmt. Lasst eure Entscheidungen davon nicht beeinflussen. Ihr müss t mir versprechen, dass ihr flieht, wenn sich die Gelegenheit bietet. Wenn es auch nur einem von euch gelingt, wieder nach Hause zu kommen, könnt ihr meinen Vater zu mir schicken. «
    »Aber er wird dich töten, wenn wir fliehen. «
    »Er ist im Moment nur wütend, weil er eine Frau auspeitschen hat lassen. Er wird mich nicht töten.«
    Ohthere nickte verständnisvoll. »Wir werden uns also zu den Dänen im Norden durchschlagen, wenn sich eine Gelegenheit bietet. Sie haben Schiffe, mit denen wir in den Norden segeln können.«
    »Gut. Und ich werde euch, wenn es mir möglich ist, wissen lassen, wie es mir ergeht. Macht euch also um mich keine Sorgen. «
    »Es reicht!« fauchte Royce und stieß sie zu Waite. »Bring sie ins Haus, und laß sie von den Frauen baden. « Als sie fortgingen, konnte er die roten Striemen auf ihrem Rücken sehen. Es kostete ihn seine gesamte Selbstbeherrschung, in einem ruhigen Tonfall mit Thorolf zu sprechen. »Ich weiß, dass sie euch mehr gesagt hat, als ich ihr geboten habe. Jetzt sage ich dir eines. Versucht auch nur einmal, zu fliehen oder einen meiner Leute anzugreifen, und ich werde dafür sorgen, dass sie wünscht, sie wäre tot. Und ich stoße keine leeren Drohungen aus. «
     

11
    Kristen kam sich albern und deplatziert vor, als sie das sächsische Haus betrat. Der große Saal, durch den sie liefen, war langgestreckt und größer als der im Hause ihres Vaters, aber sie hatte ge wuss t, dass es in einem derart geräumigen Haus so aussehen muss te. Zu Hause war über dem Saal keine Decke eingezogen, und das machte ihn zu einer gewaltigen steinernen Höhle, die im Winter so kalt war, dass die Familie es vorzog, die Abende in dem abgetrennten Küchenbereich zu verbringen. Über dieser Halle war eine Decke eingezogen, doch der Raum war immer noch recht hoch.
    Die Küche war auch nicht von den anderen Räumlichkeiten abgesondert wie zu Hause, etwas, worauf ihr Urgroßvater bestanden hatte, weil ihm der Rauch unangenehm war. Hier wurde auf einem langen steinernen Herd gekocht, der sich fast über die halbe Länge der Rückwand zog, und links daneben führte eine Treppe nach oben. An der langen rechten Wand befand sich eine weitere große Feuerstelle, doch dieser Kamin war kalt und leer und wurde zweifellos in den Sommermonaten nicht benutzt.
    Der Boden war aus Holz und klang hohl unter ihren Schritten, und Kristen glaubte, darunter könnte eine Art von Keller sein. Zwei Wände hatten große Fenster, und auf einem Teppich zwischen ihnen standen Stühle und Schemel, Webstühle und eine Staffelei zum Sticken.
    Sämtliche Türen und Fenster standen offen und ließen eine Fülle von Licht und warmer Luft in das Haus. Zwei weitere Fenster lagen den anderen gegenüber, und dort stand ein großes Bier fass , das von Bänken, Stühlen und einigen Tischen umgeben war, auf denen Spiele aufgebaut waren. Neben dem Werkzeugständer lagen auf einem langen Tisch Waffen, Schemel und Holzgefäße, die sich in verschiedenen Stadien der Fertigstellung befanden. Ein Mann stand am Tisch und brachte dünne Lederstreifen an einer Peitsche an. Kristen zuckte zusammen, und ihr Rücken schmerzte plötzlich heftiger.
    Sieben gepflegte, zierliche Frauen hielten sich im Raum auf, und eine, die prächtiger als die anderen gekleidet war, erhob sich und befahl Waite, stehenzubleiben. Ihre Augen waren so leuchtend blau wie die des Mannes, von dem Kristen hoffte, dass sie ihn getötet hatte.
    Kristen glaubte, die Frau könnte sehr hübsch sein, wenn sie nicht so finster schaute wie im Moment. Sie muss te wohl die Hausherrin sein, wenn sie dem Soldaten mit solcher Autorität in ihrer Stimme Einhalt gebieten konnte. Es wunderte Kristen nicht, dass der Herrscher der Sachsen eine hübsche Frau hatte. Fast hätte sie die Dame um einen so gutaussehenden Ehemann beneiden können, wenn sie nicht ausgerechnet die Gefangene dieses Mannes gewesen wäre.
    »Wie kannst du es wagen, ihn ins Haus zu bringen?« fragte die Frau Waite und kam

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