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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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schlimm genug, als ich noch dachte, ein junger Kerl hätte mich verwundet, aber eine Frau! «
    » Lass dich trösten, Alden. Sie hat gerade zwei Diener aus dem Bad geworfen. Sie ist anders als alle Frauen, die wir kennen.«
    »Mag sein. Sie ist ungewöhnlich groß für eine Frau, groß genug, um uns so lange zum Narren zu halten. «
    »Aber warum hätten sie eine Frau zu einem Beutezug mitnehmen sollen?« fragte Royce verwundert.
    Alden zuckte die Achseln. »Warum wohl? Damit sie auf der Schiffsreise ihre Bedürfnisse befriedigt. Sie kam bei der Schlacht erst später hinzu. Ich vermute, man hat sie auf dem Schiff zurückgelassen, aber als sie von dort aus den Angriff beobachtet hat, wollte sie den Männern helfen. Schließlich wäre sie allein gewesen, wenn alle Wikinger getötet worden wären. Es ist kein Wunder, dass sie so wild an ihrer Seite gekämpft hat. «
    »Ja. Sie hätte sich sogar lieber noch länger auspeitschen lassen, als zu zeigen, dass sie eine Frau ist. Sie hat gesagt, sie hätte es getan, um sich davor zu bewahren, von den Sachsen vergewaltigt zu werden. « Darüber lachte er gehässig. »Männer sind Männer. Was hat eine Hure von Männern einer anderen Rasse zu befürchten?«
    »Wahrscheinlich ist sie ihrem Volk treu und findet es abstoßend, sich mit dessen Feinden einzulassen.«
    »Ich vermute, du hast recht. Jetzt verstehe ich wenigstens, warum diese Wikinger sich so sehr bemüht haben zu verbergen, dass sie eine Frau ist. Sehr bald hätten wir sie nachts alleine mit ihr eingeschlossen. Aber bei Gott, was sie an einer so großgewachsenen, männlichen Frau finden, verstehe ich nicht.«

12
    Kristens gesamte Einstellung gegenüber ihrem Abenteuer, das so katastrophal ausgegangen war, wandelte sich abrupt an dem Tag, an dem sie Wyndhurst zum ersten Mal betrat. Bisher war ihre einzige Sorge gewesen, den Mund zu halten und ihr Haar zu verstecken. jetzt stand sie vor dem Problem, das ihr durch diese Maßnahmen bisher erspart geblieben war: Wie würden diese Sachsen sie jetzt sehen? Würden sie sie aufgrund ihrer Größe und des Umstands, dass sie ihr Feind war, abscheulich finden? Oder würden sie sie so begehrenswert finden wie die Männer bei ihr zu Hause?
    Der Herr der Sachsen hatte gesagt, sie stelle für seine Männer keine Versuchung dar. Wenn er dieser Meinung war, konnte sie davon ausgehen, dass ein Mann nicht mit einer Frau schlafen wollte, die größer war als er, weil er sich unterlegen und weniger als Herr der Lage empfinden würde. Nun gut, wenn es so war, war sie vor allen Männern, die sie hier gesehen hatte, sicher bis auf zwei. Von einem hoffte sie, dass er tot war. Der andere war der Sachsenherrscher persönlich.
    Kristen begegnete Lord Royce mit gemischten Gefühlen. In der letzten Woche hatte sie kaum etwas von ihm gesehen und wenn sie ihm zufällig über den Weg gelaufen war, hatte sie es vermieden, ihn direkt anzusehen. Andererseits konnte sie aber auch den Anblick nicht vergessen, der sich ihr geboten hatte, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Er hatte ausgesehen wie ein junger Gott, als er auf diesem mächtigen Hengst so aufrecht und stolz über den Hof geritten war, so selbstsicher, so beherrscht und so dominant. Er war kühn auf sechzehn feindselige Männer zugegangen, die selbst groß und kräftig gebaut waren, und hatte ihnen seinen Abscheu offen gezeigt.
    Dieser Mann war frei von jeder Furcht. Heute hatte sich Lord Royce seinen Weg durch die Wikinger gebahnt, um Kristen herauszuholen und sie ihrem Schutz zu entziehen. Die Männer wuss ten nicht, was sie davon halten sollten, dass er ohne eine Waffe in der Hand zwischen sie trat.
    Ohthere hielt ihn wegen seiner Unvorsichtigkeit für einen Dummkopf. Thorolf glaubte, dass er sie be wuss t in Versuchung führen wollte, dass er verzweifelt einen Vorwand suchte, sie abzuschlachten. Kristen neigte dazu, sich Thorolfs Meinung anzuschließen, denn sie erinnerte sich an den Blick, der an jenem ersten Tag in seinen Augen gestanden hatte, und an seinen unbarmherzigen, kalten Befehl, sie alle zu töten.
    Deshalb hatte sie ihn gefürchtet. Doch Kristen konnte nichts dagegen tun, dass sie ihn gleichzeitig bewunderte'. Sie hatte schon immer den Anblick starker, wohlproportionierter Männerkörper genossen. Erst in der letzten Nacht zu Hause beim Festmahl hatte ihre Mutter sie dabei ertappt, dass sie Dane, Perrins und Janies jüngsten Sohn, auffallend lange angestarrt hatte, als er beim Armdrücken gewann, und Brenna hatte sie

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