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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gehänselt und gefragt, ob sie sicher sei, dass es hier niemanden gab, der für sie als Mann in Frage kam. Ein kräftiger, schöner Körper war eine Augenweide, und ihre Mutter hatte sie gelehrt, sich solcher Gefühle nicht zu schämen. Und dieser Sachsenherrscher hatte nicht nur einen prachtvollen Körper, sondern zudem noch ein sehr schönes Gesicht.
    Der Wahrheit halber muss te sie sagen, dass sie seinen Anblick genoss , aber sie wollte nicht, dass er sie ebenso bewundernd ansah. Bei dem Hass , den er gegen sie hegte, konnte es keine erfreuliche Erfahrung sein, wenn er mit ihr geschlafen hätte. Solange er sie nicht begehrte, war sie sicher, obwohl sie jetzt von den anderen getrennt war. Ihre Ziele waren unverändert. Sie würde arbeiten und sich unauffällig verhalten, bis sich eine Gelegenheit zur Flucht bot. Aber im Moment stellte sich die Frage, wie sie ihm als Frau gefallen würde.
    Die Frauen hatten sie aus ihren Rachegelüsten heraus brutal geschrubbt und sie zweifellos absichtlich fast wundgescheuert. Sie ließ es nur über sich ergehen, weil sie nicht schon wieder Ärger haben wollte, der nach sich gezogen hätte, dass der Sachse zurückkam.
    Die Kleidungsstücke, die sie ihr gaben, waren lachhaft. Es gab nichts, was ihr ge pass t hätte, selbst dann nicht, wenn man die Säume herausließ. Sie war zwar schlank für ihre Größe, doch im Vergleich mit den hiesigen Frauen war sie stämmig. Die Ärmel des weißen Untergewandes, das sie ihr gaben, waren so eng, dass sie sie nicht über ihre Handgelenke ziehen konnte. Es kam zu einer Diskussion darüber, ob man die Ärmel aufschneiden und fürs erste zuschnüren oder ob man gleich einen Streifen Stoff einsetzen sollte. Kristen löste das Problem, indem sie die Ärmel ganz ab riss . Zu Hause trug sie ärmellose Sommerkleider, und hier wäre es ihr in dem langärmeligen Kleid ohnehin zu heiß geworden. Ihr Vorgehen wurde von allen Seiten missbilligt , doch die Frauen hatten ebensowenig Lust, mit ihr zu streiten, wie sie mit ihnen. Auch sie wollten den Unwillen des Hausherrn nicht schon wieder auf sich ziehen.
    Das Untergewand, das die Füße der Frauen verbergen sollte, reichte Kristen bei weitem nicht bis auf die Knöchel. Und das graue Kleid, das sie über dem Unterkleid tragen sollte, fiel ihr gerade auf die Knie. Aber zumindest war es ärmellos und an beiden Seiten geschlitzt, und sie konnte es mit dem Bindegürtel, den sie ihr gaben, nach Lust und Laune verändern. Sie entschloss sich, das Kleid lose zu gürten, obwohl es seitlich aufsprang und das figurgerechte Unterkleid zeigte, das ihr viel zu eng war. Da sie ihre Figur ohnehin nicht verstecken konnte, wollte sie wenigsten ein wenig von ihren Rundungen ablenken.
    Sie nahmen ihr die Stiefel ab und gaben ihr ein Paar Hausschuhe mit weichen Sohlen, die sie gern getragen hätte, wenn sie nicht vorgehabt hätten, ihr die Ketten wieder anzulegen. Die Schuhe reichten nicht bis über ihre Knöchel, und sie war nicht bereit, das Eisen kampflos auf der bloßen Haut zu tragen. Das sagte sie den Frauen, und Eda, die ältere, kam zu dem weisen Schluss , diese Entscheidung einer höhergestellten Person zu überlassen. Sie nahm die Ketten mit, als sie und zwei andere Frauen Kristen nach oben brachten.
    Sie hätte nicht genau sagen können, woran es lag, doch Kristen war nervös, seit sie wuss te, dass sie Lord Royce gleich wiedersehen würde. Sie glaubte nicht, dass sie ihm in irgendeiner Weise gefallen würde, und doch bestand jetzt, nachdem sie gewaschen und frisiert war, noch eine winzige Chance.
    Er saß an einem kleinen Tisch und schliff ein langes, zweischneidiges Schwert, als Eda Kristen in das Zimmer stieß. Ohne jede Erklärung dafür, dass Kristen keine Ketten trug, legte sie sie auf den Tisch und ging. Eda schloss die Tür hinter sich, und Kristen blieb mitten im Raum stehen.
    Es war ein großes, relativ leeres Zimmer. Nirgends sah sie schmückende Wandbehänge oder Teppiche auf dem Boden, doch an einer Wand hing eine Waffensammlung.
    Kristen war es nicht gewohnt, scheu die Lider zu senken, und jetzt glitt ihr Blick über seine Stiefel und langsam immer höher, bis sie ihm in die Augen sah. Jetzt hätte sie ihren Blick, selbst, wenn sie es gewollt hätte, nicht mehr abwenden können. Sie sah keinen Hass . Stattdessen fand sie Erstaunen vor.
    »Wer bist du?«
    Die Frage schien ihm in seiner Verblüffung herausgerutscht zu sein. Was hatte er bloß geglaubt, wenn er jetzt so verwirrt war?
    »Was willst du

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