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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wissen?« gab sie zurück. »Ich heiße Kristen, aber ich glaube, es geht dir um etwas anderes. «
    Er stand auf und kam auf sie zu, als hätte er kein Wort gehört. Sein Gesicht drückte immer noch große Überraschung aus, obwohl jetzt noch etwas anderes hinzugekommen war, das sie nicht genauer definieren konnte. Er blieb erst stehen, als nur noch wenige Zentimeter zwischen ihnen lagen, und dann glitt ein Finger über eine ihrer zarten Wangen.
    »Du hast diese Schönheit geschickt verborgen.«
    Kristen wich einen Schritt zurück. »Du hast gesagt, ich sei reizlos. «
    »Das war vorher.«
    Innerlich ächzte sie. ja, das, was die grünen Tiefen seiner Augen leuchten ließ, als diese erst über ihr Gesicht und dann über ihren gesamten Körper glitten, war Verlangen. Sie machte sich nicht vor, es kräftemäßig gegen ihn aufnehmen zu können. Nicht gegen ihn. Und es gab niemanden in diesem ganzen Land, der ihn daran hindern konnte, sie gewaltsam zu nehmen, denn sie war ein besiegter Feind, und er konnte mit ihr machen, was er wollte.
    »Du wirst feststellen, dass es nicht einfach ist, mich zu vergewaltigen«, sagte Kristen leise in einem warnenden Tonfall.
    »Dich zu vergewaltigen?« Er verwandelte sich vor ihren Augen, und blanke Wut ließ seine Gesichtszüge markanter werden. »Ich würde mich nicht dazu herablassen, eine Wikingerhure zu vergewaltigen.«
    Kristen war in ihrem ganzen Leben noch nicht derart beleidigt worden. Die Worte lagen ihr schon auf der Zunge, doch sie hielt sie zurück, als sie logisch zu analysieren begann, was er eigentlich gesagt hatte. Er hatte sich voller Abscheu geäußert. Es war auch nicht allzu weit hergeholt, sie für eine Hure zu halten. Das wäre zumindest eine mögliche Erklärung dafür gewesen, dass sie mit einer rein männlichen Schiffsmannschaft reiste.
    Er hatte sich wieder gesetzt und sah sie nicht mehr an. Er schien mit seinem Zorn zu ringen, um seine Selbstbeherrschung wiederzufinden. Sie fragte sich einen Moment lang, was ihn dazu gebracht hatte, die Wikinger derart zu hassen, denn sie glaubte keine Sekunde, dass sein Haß ihr persönlich galt. Er muss te ihr Volk als ganzes hassen.
    »Hättest du diese Skrupel auch, wenn ich Jungfrau wäre?« Sie muss te es einfach wissen.
    »Es wäre ausgleichende Gerechtigkeit, wenn mir ein jungfräuliches Wikingermädchen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wäre. Es wäre mir ein Vergnügen, mit dir umzuspringen, wie eure Männer mit den sächsischen Frauen umspringen.
    »Wir sind bisher nie an euren Küsten gelandet. «
    »Aber andere von eurer Sorte!« stieß er zynisch aus.
    Das war es also. Dieser Ort war schon einmal von Wikingern überfallen worden. Kristen fragte sich, wen er dabei verloren haben mochte, wenn er heute zu erbittert war, um eine Hure anzurühren, die vorher von denen genommen worden war, denen sein Hass galt, wenn er aber gleichzeitig seinen eigenen Haß an einer unschuldigen Jungfrau ausgelassen hätte, und das nur, weil sie ein Wikingermädchen war. Gütiger Himmel! Sie würde ihre Jungfräulichkeit nur behalten, weil er sie für eine Hure hielt!
    Als sie das erkannte, hätte Kristen beinahe laut gelacht. Es war einfach unglaublich. Doch wenn das ihr einziges Mittel war, sich zu retten, dann würde sie das für sich nutzen. Aber wie um Himmels willen benahm sich eine Hure?
    »Du wollest mich ausfragen?« erinnerte sie ihn und fühlte sich gleich viel besser, weil ihre größte Sorge von ihr genommen worden war.
    »Ja. Was weißt du über die Dänen?«
    »Es scheint ihnen bei euch zu gefallen?« Sie muss te unwillkürlich grinsen, als er die Stirn über ihre Unverschämtheit runzelte, diese Bemerkung als eine Frage zu formulieren.
    »Findest du das vielleicht komisch?« fragte er barsch.
    »Nein. Es tut mir leid«, sagte sie zerknirscht, doch ihr Grinsen schien ihre Worte Lügen zu strafen. »Ich verstehe nur nicht, wieso du glaubst, ich könnte etwas über sie wissen. Wir kommen aus verschiedenen Ländern. Die einzigen Dänen, die ich je gesehen habe, waren Kaufleute, wie ... wie es sie auch in meinem Volk häufig gibt.«
    Sie muss te vorsichtiger sein. Wenn sie ihm erzählt hätte, dass ihr Vater ein Kaufmann war, hätte er sich gefragt, weshalb sie es für nötig hielt, ihr Geld als Hure zu verdienen. Es war besser, wenn er gar nicht erfuhr, dass ihre Eltern noch am Leben waren oder dass sie überhaupt irgendwelche Verwandten hatte.
    Seine Gedanken gingen in dieselbe Richtung, und das machte ihr klar, dass er

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