Herzen in Flammen
schönste Mann, den sie je gesehen hatte, wenn man von ihren eigenen Brüdern absah. Aber Männer mit Körpern wie Royce zogen Kristen an, und daher brachte sie Eldred und seinen Gefährten nicht mehr als eine gewisse Neugier entgegen.
»Du hast die Wette verloren, Randwulf. Das ist kein Mann in Frauenkleidern, sondern wirklich eine Frau. «
Kristen schnappte nach Luft und wirbelte herum. Eda hätte sie vor einer Annährung dieser Männer gewarnt, aber sie hatte so sehr gehofft, sie würden es sich doch noch anders überlegen. Dem war nicht so.
»Diese Wette verliere ich sogar gern«, erwiderte der dunkelhaarige Randwulf.
Er warf Eldred ein Goldstück zu, ohne Kristen aus den Augen zu lassen. Die Münze fiel auf den Boden, denn auch Eldred war fasziniert von dieser Feststellung.
»Sag mal, Dirne, warum bist du angekettet?« fragte EIdred. »Hast du eine so schlimme Untat begangen?«
»Ich bin eine gefährliche Frau. Sieht man das nicht?« erwiderte Kristen erbost.
»0 doch«, antwortete einer von ihnen, und dann fingen alle drei an zu lachen.
»Sag uns die Wahrheit, Dirne«, beharrte Eldred.
»Ich bin Normannin«, sagte sie steif. »Das dürfte eine ausreichende Erklärung sein. «
»Bei Gott, ein Wikingermädchen!« rief der dritte aus. »Ich verstehe gut, wozu die Ketten da sind.«
»Zu schade, dass sie keine Dänin ist«, klagte Randwulf. »Dann wüsste ich, wie ich sie zu behandeln habe. «
Eldred grinste. »Du bist ein Dummkopf, Randwulf. Was spielt es für eine Rolle, wer sie war? jetzt ist sie eine Sklavin. «
Seine Hand hob sich zu Kristens Wange. Kristen wandte ihr Gesicht ab. Sie war jetzt entschieden nervös. Die Männer drängten sich um sie, waren ihr zu nahe gekommen, und hinter ihr stand ein Tisch, der sie daran hinderte, ihnen auszuweichen. Aber wie weit hätte sie mit der langen Kette, die sie an die Wand band, zurückweichen können?
»Es reicht, Milords«, sagte sie. »Ich habe zu arbeiten.«
Das war eine dreiste Antwort, und sie kehrte ihnen den Rücken zu und hoffte, sie würden sich damit abfinden, dass sie sie fortgeschickt hatte. Sie hatte falsch gehandelt. Ein fester Körper press te sich an ihren Rücken, und zwei Hände schlangen sich um sie und legten sich auf ihre Brüste.
Kristen reagierte flink. Sie stieß den Mann von sich. Es war Randwulf, und er taumelte rückwärts und sah sie dabei so erstaunt an, dass es schon fast komisch war.
»Das wagst du, Dirne?« brüllte er, sowie er das Gleichgewicht wieder gefunden hatte. »Das wagst du wirklich?«
Kristen sah sie der Reihe nach an. Eldred war belustigt, die beiden anderen nicht. Hätte sie doch nur eine Waffe gehabt, um sie sich vom Leib zu halten. Doch man hatte ihr noch nicht einmal die Benutzung eines kleinen Küchenmessers zugestanden. Die anderen Frauen schnitten die Lebensmittel klein.
»Ich bin nicht zu eurem Vergnügen hier, Milords. Ich werde als Geisel benutzt, um eine gute Führung der Männer zu gewährleisten, mit denen ich hierher gekommen bin. Royce würde es gar nicht gefallen, wenn ich falsch behandelt werde.«
Sie bluffte, denn sie konnte nicht ahnen, was Royce getan hätte, wenn diese Männer sie vergewaltigten. Vielleicht machte es ihm nichts aus, aber es war auch möglich, dass er diesen Vorwand nutzte, um Eldred zum Duell herauszufordern und vielleicht hätte ihn das sogar gefreut.
Eldred interessierte sich sehr für ihre Worte. »Royce? Du nennst deinen Herrn bei seinem Namen? Ich frage mich, warum. «
»Zweifellos, weil sie das Bett mit ihm teilt«, wieherte Randwulf. »Und wenn er sie haben kann, können wir das erst recht. «
»Nein!« rief Kristen, doch sie sah Eldred böse an. »Riskierst du, was er dann mit dir tut? Er wird dich umbringen!«
»Das glaubst du wirklich, Dirne?« Eldred lächelte. »Dann lass dich von mir eines Besseren belehren. Dein Royce wird gar nichts tun, weil es Alfred nicht pass t, wenn seine Lehnsherrn gegeneinander kämpfen, und Royce tut nichts, was Alfred missfällt .«
Er war bei diesen Worten nähergetreten, und auch die anderen kamen näher. Da sie alle drei gleichzeitig im Auge behalten muss te, konnte Eldred sie überrumpeln. Seine Hände klammerten sich um ihre Handgelenke und zogen sie auf ihren Rücken. Ihre Brüste drückten sich fest gegen seinen Brustkorb. Er versuchte, sie zu küssen, aber er konnte ihr Gesicht nicht festhalten, ohne ihre Hände loszulassen. Das wollte er beheben, indem er ihre beiden Hände mit einer Hand festhielt, doch das war
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