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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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absichtlich provoziert. Sie hatte gehofft, dass es ihr gelingen würde, ihn wütend zu machen, und das hatte sie geschafft. Und jetzt würde sie für ihre Gehässigkeit büßen. Royce sah so wütend aus, dass er zu Schlimmerem in der Lage war, als sie lediglich wieder anzuketten.
    Eldred sah seine Chance, sich zu rächen, und er ergriff sie, indem er sich flehentlich an Alfred wandte, ehe Royce etwas sagen konnte. »Milord, ich fordere eine Bestrafung dieser Sklavin. Schon zweimal hat sie ihre Hand gegen Eure Gefolgsleute erhoben. Lord Randwulf liegt mit einer gebrochenen Rippe im Bett, weil sie eine Kette nach ihm geschwungen hat. Jetzt wagte sie es, mich zu schlagen und ... «
    Seldon mischte sich jetzt ein und sagte zu Royce: »Er ist gewarnt worden, Milord. Er wuss te, dass es Ihr Wunsch ist, dass niemand dieses Mädchen anrührt.«
    »Ist das wahr, Eldred?« fragte Alfred leise.
    »Sie hat mich provoziert!« beharrte Eldred.
    »Das ändert nichts«, entgegnete Alfred. »Es ist nicht deine Aufgabe, sie zu züchtigen, und man hat dich gewarnt. Dieser Aufruhr im Haus deines Gastgebers geht zu weit. Du wirst uns verlassen und nicht an den Hof zurückkehren, solange du nicht dorthin gerufen wirst.«
    Diese Äußerung ließ Eldred erbleichen. Er schien schon Einwände erheben zu wollen, doch er muss te es sich eilig anders überlegt haben, denn er nickte und zog sich zurück.
    Royce ließ ihn nicht aus den Augen, bis er den Saal verlassen hatte. Seine Hände, die auf seinen Hüften lagen, waren zu Fäusten geballt. Ach wünschte, das hättest du nicht getan.«
    Alfred war so klug, jetzt nicht zu lächeln. »Ich weiß. Dir wäre es lieber gewesen, die Sache mit deinem Schwert auszutragen. Aber sei geduldig, mein Freund. Wessex braucht in diesen Zeiten jeden Mann, sogar solche Leute wie Eldred. Wenn wir einen dauerhaften Frieden erreicht haben, kannst du deine Streitigkeiten mit ihm austragen.«
    Royce sah seinen König unwillig an. Dann wich ein Teil der Anspannung aus seinem Gesicht, und er nickte. Schließlich sah er Kristen an. Er trat näher und legte seine große Hand auf die Rötung auf ihrer Wange.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Kristens Erleichterung war so groß, dass sie fast vor seinen Füßen zusammengebrochen wäre. Dieser finstere und wutentbrannte Blick hatte nicht ihr gegolten. Unseligerweise brach Kristens gesamter Zorn aus ihr heraus, sowie sie sich erleichtert fühlte. Da sie jetzt keine Vergeltungsmaßnahmen mehr zu befürchten hatte, fiel ihr sofort wieder ein, worüber sie sich vorher so geärgert hatte.
    Sie deutete mit dem Finger auf Royce' Männer. »Ich brauche deine Wachhunde nicht.«
    Er ließ seine Hand von ihrer Wange fallen. »Das haben wir selbst gesehen.«
    Sie hatten es gesehen? Unbehagen machte sich in ihr breit und mäßigte ihren Zorn. Nun gut, dann hatten sie es eben gesehen, aber sie hatten wenigstens nicht gehört, was sich abgespielt hatte. Sie warf einen Blick auf die beiden Gefolgsleute, weil sie erkennen wollte, ob sich die beiden näher äußern würden. Die Blicke der beiden waren auf sie gerichtet. Seldon grinste sie an. Sie meldeten sich jetzt nicht zu Wort, aber es konnte sein, dass sie später noch etwas zu dem Zwischenfall zu sagen hatten. Sie hätten Royce erzählen können, dass sie Eldred mit spitzer Zunge verhöhnt hatte, dass sie die Ohrfeige die er ihr gegeben hatte, mit ihren Beleidigungen geradezu herausgefordert hatte.
    Das ließ ihren Zorn noch mehr abflauen. Was blieb, war ihre Verstimmung, die sie jetzt zum Ausdruck brachte. »Ich weiß, warum du sie auf mich angesetzt hast. Sie sollten nicht meinem Schutz dienen, denn du weißt, dass ich mich verteidigen kann. Sie ersetzen meine Ketten und beugen meiner Flucht vor. Ist das das Vertrauen, das du in mich setzt?«
    Royce sah sie jetzt finster an. Da Alfred ihnen zuhörte, wollte er sie nicht beschwichtigen. Das konnte er nicht tun. Und doch kannte er Kristen inzwischen gut genug, um zu wissen, was es hieß, wenn sie wütend auf ihn war, und er wuss te auch, dass das den Umgang mit ihr erheblich erschwerte und dass er der einzige Leidtragende war.
    »Solange wir uns nicht handelseinig sind, wirst du meine Entscheidungen nicht in Frage stellen, Mädchen.«
    Sein Tonfall war grob, und die dunklen smaragdgrünen Augen waren verräterisch. Zu spät fiel Kristen wieder ein, dass Alfred neben ihnen stand. Sie warf einen verstohlenen Blick auf ihn und stellte fest, dass ihn diese Diskussion zwischen der Sklavin

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