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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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und er war kurz davor, dies ernstlich in Erwägung zu ziehen.
    Er trat die Tür seines Zimmers zu und zerrte sie mit sich zu seinem Bett. Dann setzte er sich auf die Bettkante und riss sie dabei auf seinen Schoß. Sie lag so da, dass sie weder ihre Hände, noch ihre Beine rühren konnte. Lange hielt er sie nur fest und bemühte sich, seine Selbstbeherrschung wiederzufinden, während sie zappelte und sich wand, um sich von ihm loszureißen.
    Schließlich war Kristens Kraft erschöpft, und sie hielt ruhig, doch in ihren Augen glühten blaugrüne Feuer. Royce sah sie nicht. Er hatte die Augen geschlossen, um nicht zusehen zu müssen, wie sie sich nackt auf seinem Schoß wand.
    »Ich hasse dich!«
    Die Worte wurden mit einem solchen Groll ausgestoßen, dass sie ihn aufrüttelten. Seine Brust schnürte sich zusammen, und ein Großteil seiner Wut verrauchte. Selbst, wenn Kristen noch so unberechenbar war, hätte er nie geglaubt, diese Worte je aus ihrem Mund zu hören.
    Seine Augen bohrten sich forschend in ihr Gesicht. »Warum?« fragte er mit ruhiger Stimme.
    Ihre Stimme klang hitziger. »Du hast mich reingelegt! Du hast ge wuss t, was ich gedacht habe, und du hast mich in diesem Glauben gelassen!«
    »Ich kann nicht wissen, was in dir vorgeht, Kristen. «
    »Lügner!« schnaubte sie. »Warum sonst wäre ich ohne jeden Einwand in dein Zimmer gekommen? Du nimmst mir die Ketten ab, und du sagst, wir treffen eine Abmachung. Du hast mit keinem Wort erwähnt, dass diese Abmachung nur befristet gilt. «
    Ihre stillschweigende Duldung hatte ihn tatsächlich überrascht, doch er hatte sich zu sehr darüber gefreut, um sich viele Gedanken zu machen.
    »Du tust mir unrecht, Mädchen.« Royce seufzte. »Wie konnte ich ahnen, was du voraussetzt, wenn es nie meine Absicht war, dir diese Ketten auf Dauer abzunehmen? Wenn ich gar nicht erst auf die Idee gekommen bin, wie konnte ich dann wissen, dass du das voraussetzt?«
    »Dann bin ich also die Dumme - schon wieder. Ich sehe etwas in dir, was nicht da ist, was nie da sein wird. «
    Ihre Bitterkeit traf ihn. »Was siehst du in mir? Um Gotteswillen, Kristen, was willst du von mir? «
    »Es gibt nichts, was ich noch von dir will - nicht mehr nur, dass du mich in Ruhe lässt .«
    Er schüttelte bedächtig den Kopf, und in seinen Augen stand Bedauern. »Wenn ich das könnte, täte ich es.«
    »Wenn du es könntest?« höhnte sie. »Ist das alles, was du an Willenskraft aufzubieten hast, Sachse?«
    »Wenn es um dich geht, ja.«
    Es war schon etwas wert, dass er es zugab, doch gegen den tiefen Groll, den sie im Moment verspürte, konnte das nichts ausrichten.
    Er sprach jetzt mit sanfterer Stimme. »Du hasst mich nicht, Kristen. Du bist böse auf mich, aber du hasst mich nicht. Gib es zu. «
    Es stimmte. Sie haßte ihn immer noch nicht. Sie wünschte, sie hätte ihn hassen können, aber es war nicht so. Trotzdem blieben ihre Lippen versiegelt.
    »Wenn du es mir nicht sagen willst, dann zeig es mir«, flüsterte er, als er sich zu ihr beugte, um sie zu küssen.
    Kristen wünschte sich alles andere mehr, doch sie zeigte es ihm.
     

29
    Andere Gäste trafen in Wyndhurst ein. Lord Averill kam, um den König zu sehen. Er brachte seinen einzigen Sohn, Wilburt, und seine drei Töchter mit.
    Kristen hätte diesen Neuankömmlingen keine weitere Beachtung geschenkt, wenn nicht einer der Gäste Lady Corliss gewesen wäre und Edrea, die mit ihr zusammenarbeitete, nichts Eiligeres zu tun gehabt hätte, als sie darauf hinzuweisen. Kristen hätte selbst darauf kommen können, wenn sie bedachte, welche Mühen sich Lady Darrelle machte, die Dame willkommen zu heißen.
    Das also war Royce' Verlobte. Kristen wunderte sich nicht darüber, dass Corliss unglaublich schön war, doch als sie sie jetzt selbst vor sich sah, fühlte sie sich elend. Corliss war klein, zart und anmutig und verkörperte alles, was Kristen nicht war. Und sie hatte geglaubt, Royce dieser winzigen Frau ausspannen zu können? Himmel, sie war ja noch viel dümmer, als sie selbst für möglich gehalten hatte!
    Nur für eines war Kristen dankbar: Royce war nicht da, um seine Verlobte zu begrüßen. Sie hätte es nicht ertragen, zuzusehen, wie er diese Frau mit all der liebevollen Zärtlichkeit und all dem Charme überhäufte, mit all dem zuvorkommenden Verhalten, nach dem sie sich doch selbst so sehr sehnte, doch jetzt blieb ihr Zeit, sich mit diesem Gedanken vertraut zu machen. Auch so muss te sie beobachten, wie ehrerbietig Corliss von

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