Herzen in Flammen
Darrelle, den Dienstboten und von Alden, der später hinzukam, behandelt wurde.
Es war wirklich abstoßend und doch so typisch. Selbst, wenn die Dame nicht beliebt war, behandelte man sie mit der größten Behutsamkeit, da sie bald die Herrin von Lyndhurst sein würde und somit Darrelle ablöste, die als Royce' einzige weibliche Verwandte jetzt diesen Status auskostete.
Immerhin gab es jemanden in diesem Haushalt, der sich nicht bemühte, die Gunst von Lady Corliss zu erringen. Meghan. Natürlich konnte man von dem Kind nicht erwarten, dass es verstand, was es hieß, wenn diese Frau eines Tages ganz für das kleine Mädchen verantwortlich sein würde und dass es das einzig Richtige gewesen wäre, jetzt schon zu Corliss nett zu sein. Dennoch spendete Kristen stummen Beifall, als sie sah, dass Meghan den Kopf schüttelte, als Corliss sie aufforderte, zu ihr zu kommen. Dann schnitt ihr das Kind doch tatsächlich eine Grimasse, ehe es fortlief.
Kristen hätte beinah laut gelacht, doch sie unterdrückte diesen Drang, weil sie nicht wollte, dass sich die Dienstboten fragten, was sie so lustig fand. Sie wuss te, dass Darrelle Meghan zu sich gerufen und ausgescholten hätte, wenn sie gesehen hätte, was die Kleine angestellt hatte. Corliss hatte jetzt die Lippen fest zusammengekniffen und sah missmutig aus, doch auch sie rief Meghan nicht zurück. Kristen hätte ihr Gelächter nicht zurückhalten können, wenn sie bemerkt hätte, dass auch Alden den Zwischenfall beobachtet hatte und sich abwandte, um seine Belustigung nicht zu zeigen.
Kurz darauf war Kristen überrascht, als an ihrem Kleid gezogen wurde. Sie drehte sich um und sah, dass sich Meghan einen Weg durch den ganzen Saal gebahnt hatte und jetzt hinter ihr stand. Dennoch wollte das Kind sie nicht ansehen.
»Bist du ... bist du immer noch böse auf mich?«
Kristen runzelte die Stirn und fragte sich, was um Himmels willen diese Frage ausgelöst haben mochte. »Warum sollte ich dir böse sein, Kleines?«
»Ich habe meinem Bruder gesagt, was du mir damals erzählt hast, aber Alden hat gesagt, ich hätte ein Geheimnis ausgeplaudert. « Meghan sah sie jetzt doch an. »Das habe ich nicht ge wuss t. Ehrlich. «
»Und du hast gedacht, ich sei dir böse?«
»Das warst du doch«, sagte Meghan. »Ich habe dich am nächsten Tag gesehen, und du warst schrecklich wütend. «
Kristen lächelte, als sie sich an jenen Tag erinnerte. »Aber doch nicht auf dich, Schätzchen. Das, was du deinem Bruder über mich erzählt hast, hat nichts geändert.« Es war eine Lüge, denn gerade das hatte dazu geführt, dass er zum ersten Mal mit ihr geschlafen hatte, aber Kristen konnte diesen Vorfall wahrhaftig nicht bedauern.
Meghan sah sie mit einer selbstkritischen Miene an. »Dann habe ich mich ganz umsonst vor dir versteckt. «
Kristen kicherte und zog damit Edas Aufmerksamkeit auf sich.
»Was hast du hier zu suchen, Kind?« fragte die alte Frau.
»Ich unterhalte mich«, gab Meghan trotzig zurück.
Eda sah Kristen streng an. »Du hast noch Arbeit zu erledigen, Mädchen. «
»Ich erledige sie gerade. «
»Kann ich helfen?« fragte Meghan.
Als sie das hörte, machte sich Eda kopfschüttelnd wieder an ihre eigene Arbeit. Kristen wuss te nicht, was sie zu Meghan sagen sollte, die eine Antwort erwartete und sie hoffnungsvoll ansah. Sie warf erst einen Blick auf die anderen Frauen, die hinten im Saal saßen, und sah dann wieder Meghan an. Schließlich seufzte sie.
»Darfst du dich denn hier aufhalten, Meghan?«
Meghan schaute jetzt auch zu der Damengesellschaft herüber und sagte verbissen: »Ich bin viel lieber hier als da drüben.«
Kristen unterdrückte wieder ein Lächeln. »Warum magst du Lady Corliss nicht?«
Meghan blickte erstaunt zu ihr auf. »Woher weißt du das?«
»Ich habe gesehen, was du getan hast. «
«Oh.« Das kleine Mädchen errötete jetzt und senkte den Kopf, und dann sagte sie zu ihrer Verteidigung und um ihr Verhalten zu erklären: »Sie wollte eigentlich gar nicht, dass ich zu ihr komme. Sie tut und sagt Sachen, die sie gar nicht so meint. Sie sagt lauter nette Dinge, aber erst seit der Verlobung.«
»Ich verstehe. «
»Wirklich?« fragte Meghan freudig. »Du findest nicht, dass es falsch ist, wenn ich sie nicht leiden kann?«
»Deine Gefühle sind ganz und gar deine Sache, und kein anderer kann sie dir vorschreiben. Aber da dein Bruder sie mag, solltest du vielleicht doch versuchen, sie auch zu mögen.«
»Das habe ich ja versucht«, gab Meghan mit
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