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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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geahnt, dass die Farm ziemlich beeindruckend sein musste, und ihre Vorstellungen wurden nicht enttäuscht. Die Sonne schien auf die geschlossene Schneedecke, auf der Millionen Eiskristalle glitzerten. Die Eiszapfen, die von den Ästen der Bäume herabhingen, ließen diese kalte weiße Winterwelt wie eine Märchenlandschaft erscheinen.
    Als das Haus vor ihnen auftauchte, verschlug es Cathleen fast die Sprache. Noch nie hatte sie ein so großes, schönes Haus gesehen. Mit seinen grauen Mauern und den schmiedeeisernen Balkongittern hob es sich majestätisch vom unberührten weißen Schnee ab. »Ist das schön«, sagte sie bewundernd. »Ich habe noch nie ein so wunderschönes Haus gesehen.«
    »Ich war auch überwältigt, als ich es zum ersten Mal sah«, meinte Dee und hob Brady vorsichtig aus seinem Kindersitz.
    »Onkel Paddy!«, riefen Brendon und Lisa in diesem Augenblick. Eilig kletterten sie aus dem Auto, um durch den hohen Schnee auf einen untersetzten, kräftigen Mann mit grauem Haar zuzurennen.
    »Geben Sie mir das Baby, Mrs. Grant«, sagte Hannah. »Ich werde Ihnen eine Tasse Tee machen. Und dann legen Sie die Beine hoch. Um das Gepäck können sich die Männer kümmern.«
    »Machen Sie nicht so einen Wirbel, Hannah«, meinte Dee und lachte glücklich, als ihr Onkel sie umarmte. »Schau, Onkel Paddy, wen wir aus Skibbereen mitgebracht haben.« Sie fasste ihre Cousine bei der Hand. »Erinnerst du dich noch an Cathleen McKinnon, Mary und Matthew McKinnons Tochter?«
    »Cathleen McKinnon?« Der alte Mann runzelte die Stirn. Dann hellte sich sein Gesicht plötzlich auf. »Cathleen! Als ich dich zuletzt sah, warst du noch ein Baby. Ich habe mit deinem Vater so manches Glas Whiskey getrunken. Aber daran erinnerst du dich nicht mehr.«
    »Nein, aber man spricht im Dorf noch heute von Paddy Cunnane.«
    »Tatsächlich?« Er grinste vergnügt, als wüsste er genau, worüber die Leute sprachen. »Geht ins Haus, es ist kalt hier draußen.«
    »Ich werde helfen, die Koffer hineinzutragen«, erbot sich Cathleen, als Dee ihre Kinderschar ins Haus brachte.
    »Es wäre mir lieber, wenn du mit Dee hineingehen würdest«, sagte Travis leise, während er die ersten beiden Gepäckstücke aus dem Kofferraum nahm. »Dee ist zu stolz, um zuzugeben, dass sie müde ist. Wenn du sie bittest, dir dein Zimmer zu zeigen, strengt sie sich wenigstens nicht zu sehr an.«
    Cathleen zögerte kurz, weil es ihr unangenehm war, dass andere ihr Gepäck tragen sollten. Doch dann gab sie nach. »Na gut, wenn du es möchtest.«
    »Vielleicht kannst du sie ja bitten, eine Tasse Tee mit dir zu trinken.«
    Ruhig und überlegen, dachte Cathleen. Diese beiden Charaktereigenschaften kamen ihr jedes Mal in den Sinn, wenn sie Travis beobachtete. Spontan beugte sie sich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. »Dee kann sich glücklich schätzen«, sagte sie. »Keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass sie sich ausruht.« Trotzdem bestand sie darauf, wenigstens ihren Koffer selbst ins Haus zu tragen.
    Im Haus war es warm und gemütlich. Die Kinder rannten bereits durch alle Räume, als wollten sie sich versichern, dass sich während ihrer Abwesenheit nichts verändert hatte.
    »Du willst bestimmt zuerst nach oben gehen und dein Zimmer sehen«, meinte Dee, während sie ihre Handschuhe auszog und auf den Garderobentisch in der Diele legte. Sie nahm Cathleens Arm und führte sie zur Treppe. »Hoffentlich gefällt es dir. Sobald du deine Koffer ausgepackt hast, zeige ich dir den Rest des Hauses.«
    Cathleen konnte nur nicken. Schon allein die riesige Eingangshalle und die breite Treppe, die ins Obergeschoss führte, ließen sie vor Staunen verstummen. Dee öffnete eine Tür und forderte sie mit einer Handbewegung auf, einzutreten.
    »Dies ist das Gästezimmer.« Sie schaute sich in dem großen Raum um. »Es tut mir leid, dass ich dir keinen Blumenstrauß zum Empfang hinstellen konnte.«
    Das Gästezimmer war mit einem dicken Teppichboden ausgelegt und ganz in Rosa gehalten. Bis auf das große Messingbett war der Raum mit alten Mahagonimöbeln eingerichtet. Über der Kommode hing ein großer Spiegel, und überall standen Gläser, kleine Bronze- und Porzellanfiguren. Zwei hohe Flügeltüren führten zu einem Balkon hinaus. Durch die duftigen Vorhänge konnte man die weiße Schneedecke sehen. Sprachlos stand Cathleen mitten im Raum. Vor Staunen vergaß sie sogar, ihren Koffer abzustellen.
    »Gefällt es dir?«, fragte Dee besorgt.
    »Es ist das schönste

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