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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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haben ihn gewollt, vom ersten Augenblick an. Dieses Begehren mussten wir uns erfüllen, unabhängig davon, ob Sie mit mir nach Amerika kommen oder nicht.«
    Cathleen nickte. Sie konnte nur hoffen, dass sie nach außen hin genauso nüchtern wirkte, wie sie tat. Niemals hätte sie ihm ihre Unerfahrenheit gestanden. »Dann können wir diese Sache ja als geklärt ansehen«, sagte sie beiläufig. »Ich gehe davon aus, dass eine Wiederholung sich erübrigt.«
    »Verlangen Sie kein Versprechen von mir. Ich könnte Sie enttäuschen.« Er ging zur Tür, stieß sie weit auf, um Wind und Regen hereinzulassen und endlich wieder einen klaren Kopf zu bekommen. »Sprechen Sie mit Dee und Travis, wenn Sie heute Abend die Papiere in die Pension bringen. Und grüßen Sie Ihre Familie von mir.«
    Im nächsten Augenblick war er im strömenden Regen verschwunden. Cathleen wollte hinter ihm herrennen, doch seine Gestalt hatte sich im grauen Zwielicht in einen unbestimmten Schatten aufgelöst.
    Ein Schatten, dachte sie, über den ich nichts weiß. Und mit diesem Unbekannten würde sie in ein fremdes Land gehen.

4. K APITEL
    Keith hatte Wort gehalten. Der Papierkrieg war so reibungslos über die Bühne gegangen, dass Cathleen drei Tage, nachdem Keith ihr den Job angeboten hatte, in Amerika war. Am Flughafen in Virginia überließ er sie der Obhut von Dees Familie und verabschiedete sich von ihr mit dem Hinweis, dass er ihr Zeit lassen wolle, um sich einzuleben und sie deshalb erst in ein paar Tagen zur Arbeit erwarte.
    Cathleen hatte gehofft, dass er mehr sagen würde. Sie war töricht genug gewesen zu glauben, er würde wenigstens ein bisschen Freude darüber zeigen, dass sie in Amerika war. Zumindest ein Lächeln hatte sie sich erhofft, irgendeine nette Geste. Aber er hatte sie behandelt wie eine Angestellte, und genau das war sie ja auch. Leidenschaftliche Umarmungen würde es zwischen ihnen nicht mehr geben.
    Sie wusste nicht, ob sie erfreut oder betrübt darüber sein sollte. Tatsache war, dass Keith Logan ihre Fantasie mindestens genauso stark beschäftigte wie die gesamte Reise nach Amerika.
    Sie war sich bewusst, dass ihre Beziehung zu Keith ebenso risikoreich war wie ihr Neuanfang in einem fremden Land. Irgendwie konnte sie das eine schwer von dem anderen trennen und war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass sie beides wollte. Aber da das nicht möglich war, entschied sie sich ausschließlich für das Land.
    Amerika gefiel ihr auf Anhieb. Die dunklen Berge am Horizont erinnerten sie an ihre Heimat, während die dreispurigen Autobahnen und die Straßenkreuzer, die rechts und links an ihnen vorbeifuhren, für den Reiz des Neuen sorgten.
    Delia, die neben Travis auf dem Vordersitz saß, drehte sich um und lächelte ihre Cousine an. »Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Onkel Paddy mich damals, als ich nach Amerika kam, am selben Flughafen abholte. Ich kam mir vor wie im Zirkus.«
    »Ich werde mich schon einleben«, meinte Cathleen und schaute lächelnd aus dem Fenster. »Sobald ich mich überzeugt habe, dass dies kein Traum ist und ich wirklich hier bin.«
    »Ich bin Keith so dankbar, dass er dich überreden konnte, nach Amerika zu kommen. Als wir nach Irland flogen, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass wir Familie mit zurückbringen. Ich komme mir vor wie ein Schulmädchen, das seine Freundin zum Übernachten mit nach Hause bringen darf. Das müssen wir feiern, Cathleen. Was hältst du von einer Party?« Die Idee war kaum ausgesprochen, da war sie bereits Feuer und Flamme. »Eine richtige große Party! Was meinst du, Travis?«
    »Natürlich, sehr gern sogar.«
    »Du brauchst meinetwegen keine Party zu geben«, wandte Cathleen ein.
    »Wenn du Dee nicht erlaubst, dir einen angemessenen Empfang zu bereiten, brichst du ihr das Herz«, meinte Travis. Sie hatten Virginia verlassen und befanden sich bereits im Staat Maryland. »Nur noch ein paar Kilometer, dann sind wir zu Hause, Liebling«, sagte er zu Dee.
    Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto aufgeregter wurde Cathleen. »Es ist so lieb von euch, dass ihr mich aufnehmen wollt. Wie kann ich es nur jemals wieder gutmachen, was ihr für mich tut?«
    »Du gehörst doch zur Familie«, meinte Dee und richtete sich auf, weil sie in diesem Moment zwischen den beiden Steinsäulen hindurchfuhren, die die Einfahrt zur Farm markierten.
    »Willkommen auf Royal Meadows, Cathleen. Ich hoffe, du fühlst dich wohl hier.«
    Cathleen hatte nicht gewusst, was sie erwartete. Sie hatte

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