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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret McPhee
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nicht verbergen. „Doch nicht etwa in meinem Zelt?“
    „In meinem Zelt.“ Er ging auf sie zu.
    Selbst im schwachen Licht der Laterne sah er, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. „Dann sollte ich nicht hier sein, Sir.“ Sie eilte zu seinem Bett, schlüpfte in ihre Stiefeletten, griff nach dem Nachthemd und rollte es zusammen. „Es liegt sicher ein Missverständnis vor. Wenn Sie so freundlich wären, mir das Frauenzelt zu zeigen.“
    „Sie sind eine Gefangene, Mademoiselle, kein Mitglied der Truppe. Außerdem befindet sich das Frauenzelt bei der Infanterie, nicht bei meinen Dragonern. Als Gefangene der 8. Dragoner bleiben Sie natürlich bei mir.“
    „Dann führen Sie mich eben zu dem Zelt, in dem ich die Nacht verbringen kann.“ Sie sah ihn trotzig an, das Nachthemd wie einen Schutzschild an die Brust gepresst und bereit, den Kampf mit ihm aufzunehmen.
    „Da befinden Sie sich bereits.“ Er wandte sich ab und begann, seinen Uniformrock aufzuknöpfen.
    „Nein, Sir, das tue ich nicht!“, rief sie mit Nachdruck und wurde flammend rot. „Was ist das für eine Behandlung? Sie können unmöglich von mir erwarten, die Nacht mit Ihnen zu verbringen!“ Sie starrte ihn an wie eine Kriegerin.
    „Da Sie von Erwartungen sprechen, Mademoiselle. Erwarten Sie etwa von mir, Sie die ganze Nacht allein zu lassen, damit Sie wieder fliehen können?“
    Sie schüttelte den Kopf, sodass ihr langer blonder Zopf sich zu lösen begann. „Das würde ich nicht. Es ist dunkel, und ich habe keine Fackel.“
    „Das hat Sie bei Ihrem ersten Fluchtversuch nicht abgehalten.“
    „Weil ich noch eine Weile Tageslicht vor mir hatte.“
    Er schlüpfte aus dem Uniformrock und legte ihn über den Stuhl.
    „Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich heute Nacht nicht versuchen werde, zu fliehen.“
    „Nur heute Nacht?“ Er hob eine Augenbraue.
    „Von dieser Nacht reden wir schließlich, oder?“
    „Also beabsichtigen Sie morgen einen weiteren Fluchtversuch.“
    „Nein!“
    „Dann vielleicht morgen Nacht?“
    „Nun gut, ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich nicht fliehen werde.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an. „Bringen Sie mich jetzt in ein anderes Zelt?“
    „Ihr Wort?“ Bittere Erinnerungen überfielen ihn, und all die Gefühle von Schmerz und Zorn, die ihn schon so lange quälten, waren wieder da. Er lachte verächtlich. „Das Wort eines Mitglieds der Familie Mallington ist wertlos.“
    „Wie können Sie es wagen?“, rief sie empört.
    Er lächelte grimmig. „Sehr einfach, Mademoiselle. Glauben Sie mir.“
    „Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen, Sir.“ Sie drehte sich um und ging auf die Zelttür zu.
    Im Nu war er bei ihr und packte sie hart am Arm. Sie wehrte sich, aber Dammartin nahm auch ihren anderen Arm und riss sie zu sich herum. Sie fühlte sich feingliedrig an, und er stellte überrascht fest, wie zierlich und schlank sie war.
    Sie blieb vollkommen still, nur ihre Augen loderten vor Groll. Dammartin roch den Lavendelduft, der sie umgab, und unwillkürlich schweifte sein Blick zu ihrem hellblonden Haar, das jetzt offen auf ihre Schultern fiel.
    „Aber ich bin noch nicht fertig mit Ihnen, Mademoiselle.“
    Das Nachthemd fiel ihr aus den Händen und blieb zwischen ihnen auf dem Boden liegen. Beide sahen nach unten, wo die weiße Wolke aus Spitze und Batist neben Dammartins schwarzen Stiefeln lag. Als ihre Blicke sich wieder trafen, bemerkte er die Furcht in ihren Augen.
    Er sprach leise und langsam, um sicher zu sein, dass sie ihn verstand. „Alle Zelte sind belegt, und selbst wenn sie es nicht wären, würde ich keinen meiner Männer um seine wohlverdiente Ruhe bringen, um Sie zu bewachen. Denn jeder einzelne von ihnen hat einen harten Tag hinter sich. Also werde ich persönlich diese Aufgabe übernehmen. Beschweren Sie sich nicht über Ihre Lage, Mademoiselle, denn Sie haben sie selbst zu verantworten.“ Er beugte sich tiefer über sie, sodass ihre Nasenspitzen sich fast berührten.
    Dammartin bemerkte das schnelle Heben und Senken ihrer Brust und die zunehmende Blässe ihres Gesichts. Die Stille zog sich in die Länge, während ihr Atem seine Lippen streifte wie ein federleichter Kuss. Unwillkürlich öffnete er den Mund, in der Versuchung, sie zu küssen, doch dann erinnerte er sich wieder an das, was Mallington getan hatte, und plötzlich drohten ihn sein Kummer und sein Zorn zu übermannen.
    Er verhärtete sein Herz.
    Als er schließlich weitersprach, war seine Stimme rau und unnachgiebig. „Versuchen Sie nicht

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